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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 3.1885

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Ilg, Albert: Das Spielbrett von Hans Kels
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https://doi.org/10.11588/diglit.5882#0096
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Dr. Albert Hg. Das Spielbrett von Hans Kels.

Hängt die Entscheidung der Frage, ob das herrliche Schnitzwerk ein Geschenk Hörmann's an den
römischen König Ferdinand oder dessen durch Hörmann besorgte Bestellung war, auch erst von einem
glücklichen Archivfunde ab, so geht aus dem Gegenstande selber doch sicher seine Bestimmung für ein
erlauchtes fürstliches Paar hervor. Es ist altes Herkommen, sich ein Schach- oder sonstiges Spielbrett in
der Benützung durch Herrn und Dame zu denken, wie schon die alten Miniaturmalereien der höfischen Zeit
die Sache immer behandeln. Das Doppelmonogramm A—F auf der Aussenseite mit dem Bilde Ferdinands
bedeutet diesen Fürsten und dessen Gemahlin Anna von Ungarn (gest. iS^y), denn die Deutung: Ferdi-
nandus—Archidux ist bei der Angabe seiner Erwählung zum römischen König nicht wahrscheinlich. Auf
den am Spiel betheiligten Herrn und die Dame weist auch die Reihe von Beispielen historischer und
mythischer Persönlichkeiten im Bilderschmucke des Ganzen hin. Theils sind es berühmte Herrscher des
Alterthums, theils durch Charakter, Schicksale und Tugenden gefeierte Frauen. Dass dabei manche Freiheit
mit unterläuft, welche die Jetztzeit an einem Kunstgegenstand sich nicht erlauben würde, erklärt sich
aus der anders beschaffenen Denkweise des 16. Jahrhunderts.
 
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