19. H a mp e l, über Zinkdächer.
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19.
Über Zinkdächer und insbesondere über die Eindek-
kungs-Methode deren man sich zu Berlin bei dem
neuen Exercier-Hause für das Königliche Zweite Garde-
Regiment in der Earlstrafse und bei der neuen
Reitbahn für die Königliche Lehr-Escadron
bedient hat.
(Vom Herrn Hampel, Bau-Ra lli beim Königlichen Hohen Krieges-Ministerio zu Berlin.)
JMeistentlieils werden die Gebäude in hiesiger Gegend mit gebrannten Zie-
geln, und zwar mit sogenannten Biebersehwanzen bedeckt. Da die Zie-
gel nicht zu flach liegen dürfen, damit sie nicht verwittern und Schnee
und Hegen durchdringen, so müssen die Bacher steiler und höher sein als
sonst nöthig wäre.
Wo man des besseren Aussehens wegen, oder um an Holz bei dem
Gespärre zu sparen, ein flaches Dach wünscht, geht man von der Bedeckung
mit Ziegeln ab und bedient sich statt derselben der Metalle. Am häufig-
sten wurde sonst Kupfer dazu genommen, bis man im Jahre 1813, auf der
hiesigen Königlichen Eisengiefserei, die ersten Versuche mit Zinkblechen
machte.
Da die Zinktafeln leichter sind als die von Kupfer, und auch nach
den bisherigen Erfahrungen in freier Luft durch die Oxydation nicht sehr
zerstört werden, so wurden sie bald allgemeiner gebräuchlich, jedoch nicht
in dem Maafse, wie es wohl bei dem bedeutenden Gewinne dieses Metalles
im Preufsischen Staate, zu wünschen wäre.
Das Letztere mag daher kommen, dafs die Zinkdöcher noch nicht
^ lange genug im Gebrauch sind, um ihrer Dauer ganz versichert sein zu
können. Auch sind die Kosten derselben gegen die der Ziegel-Dächer
noch immer so hoch, dafs man sie scheuen wird, so lange man nicht vor-
her genau berechnen kann, ob auch die mehreren Kosten durch die lau-
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Über Zinkdächer und insbesondere über die Eindek-
kungs-Methode deren man sich zu Berlin bei dem
neuen Exercier-Hause für das Königliche Zweite Garde-
Regiment in der Earlstrafse und bei der neuen
Reitbahn für die Königliche Lehr-Escadron
bedient hat.
(Vom Herrn Hampel, Bau-Ra lli beim Königlichen Hohen Krieges-Ministerio zu Berlin.)
JMeistentlieils werden die Gebäude in hiesiger Gegend mit gebrannten Zie-
geln, und zwar mit sogenannten Biebersehwanzen bedeckt. Da die Zie-
gel nicht zu flach liegen dürfen, damit sie nicht verwittern und Schnee
und Hegen durchdringen, so müssen die Bacher steiler und höher sein als
sonst nöthig wäre.
Wo man des besseren Aussehens wegen, oder um an Holz bei dem
Gespärre zu sparen, ein flaches Dach wünscht, geht man von der Bedeckung
mit Ziegeln ab und bedient sich statt derselben der Metalle. Am häufig-
sten wurde sonst Kupfer dazu genommen, bis man im Jahre 1813, auf der
hiesigen Königlichen Eisengiefserei, die ersten Versuche mit Zinkblechen
machte.
Da die Zinktafeln leichter sind als die von Kupfer, und auch nach
den bisherigen Erfahrungen in freier Luft durch die Oxydation nicht sehr
zerstört werden, so wurden sie bald allgemeiner gebräuchlich, jedoch nicht
in dem Maafse, wie es wohl bei dem bedeutenden Gewinne dieses Metalles
im Preufsischen Staate, zu wünschen wäre.
Das Letztere mag daher kommen, dafs die Zinkdöcher noch nicht
^ lange genug im Gebrauch sind, um ihrer Dauer ganz versichert sein zu
können. Auch sind die Kosten derselben gegen die der Ziegel-Dächer
noch immer so hoch, dafs man sie scheuen wird, so lange man nicht vor-
her genau berechnen kann, ob auch die mehreren Kosten durch die lau-