29. TFutzke, Nachrichten v. Frischen-Hafe, d. Nehrung und d. Pillauer Hafen. 351
29.
Arcliitectomsche, geognostische und geschichtliche
Nachrichten vom Frichen-Haffe, der sogenannten
Nehrung und dem Hafen von Pili au,
(Von dem Herrn Regierungs- und Bau-Rath TFutzke zu Königsberg in Freufsen.)
( Beschluss des Aufsatzes No, 18. 22. im 2. und 3. Heft dieses Bandes.)
58.
13ie Mole, so weit sie in einer geringen Wassertiefe gebaut werden mufste,
bekam eine starke Dossirung und bestand aus einem Gerippe von überein-
ander gekämmten und verbolzten Balken, in Felder abgetheilt, und mit
Zwischenräumen von 9 Zoll, Das Gerippe ward nach der Tiefe des Grun-
des auf dem Lande verbunden, nach dem Orte seiner Bestimmung geflöfst
und dort auf eine dünne Lage von Faschinen, welche vor der Dossirung
vorragen, um das Unterspühlen zu verhindern, durch Ausfüllung der innern
Räume mit groflsen Feldsteinen, versenkt. Dann ward die Krone mit gre-
isen Feldsteinen überpflastert und au beiden Seiten, wo die Kämme der
Quer-Anker vor den Längswänden vorstehen, durch eingerammte Pfähle
versichert.
Diese Construction hat den Vortheil, dafs das Werk schnell gelagert
werden kann, und ist besonders in geringen Tiefen anwendbar. In gre-
iseren Tiefen sind dagegen die Molen von Sinkstücken, aus Faschinen ge-
formt, besser. Die Mole wurde daher auch hier weiterhin, so wie das Was-
ser tiefer wurde, aus Sinkstücken gebaut und ist sein* dauerhaft geworden.
Beide Arten von Schutzdämmen bedürfen aber, besonders wenn sie
nicht vorzüglich sorgfältig gebaut sind, späterhin einer Erhöhung; denn die
Siukstücke setzen sich mit der Zeit. Es ist daher auch gut, sie sogleich
etwas höher zu machen. Sobald die hölzernen Gerippe der Mole nach der
erst beschriebenen Bau-Art über dem Wasserspiegel verwittert sind, mida
die Krone erhöhet und dossirt werden ").
°) Man hat schon in früheren Zeiten oft bewunderungswürdige Kraft- Anstren-
gungen gemacht, um dem Meere Land abzugewinnen, oder auch nur die Ufer zu
[45*]
29.
Arcliitectomsche, geognostische und geschichtliche
Nachrichten vom Frichen-Haffe, der sogenannten
Nehrung und dem Hafen von Pili au,
(Von dem Herrn Regierungs- und Bau-Rath TFutzke zu Königsberg in Freufsen.)
( Beschluss des Aufsatzes No, 18. 22. im 2. und 3. Heft dieses Bandes.)
58.
13ie Mole, so weit sie in einer geringen Wassertiefe gebaut werden mufste,
bekam eine starke Dossirung und bestand aus einem Gerippe von überein-
ander gekämmten und verbolzten Balken, in Felder abgetheilt, und mit
Zwischenräumen von 9 Zoll, Das Gerippe ward nach der Tiefe des Grun-
des auf dem Lande verbunden, nach dem Orte seiner Bestimmung geflöfst
und dort auf eine dünne Lage von Faschinen, welche vor der Dossirung
vorragen, um das Unterspühlen zu verhindern, durch Ausfüllung der innern
Räume mit groflsen Feldsteinen, versenkt. Dann ward die Krone mit gre-
isen Feldsteinen überpflastert und au beiden Seiten, wo die Kämme der
Quer-Anker vor den Längswänden vorstehen, durch eingerammte Pfähle
versichert.
Diese Construction hat den Vortheil, dafs das Werk schnell gelagert
werden kann, und ist besonders in geringen Tiefen anwendbar. In gre-
iseren Tiefen sind dagegen die Molen von Sinkstücken, aus Faschinen ge-
formt, besser. Die Mole wurde daher auch hier weiterhin, so wie das Was-
ser tiefer wurde, aus Sinkstücken gebaut und ist sein* dauerhaft geworden.
Beide Arten von Schutzdämmen bedürfen aber, besonders wenn sie
nicht vorzüglich sorgfältig gebaut sind, späterhin einer Erhöhung; denn die
Siukstücke setzen sich mit der Zeit. Es ist daher auch gut, sie sogleich
etwas höher zu machen. Sobald die hölzernen Gerippe der Mole nach der
erst beschriebenen Bau-Art über dem Wasserspiegel verwittert sind, mida
die Krone erhöhet und dossirt werden ").
°) Man hat schon in früheren Zeiten oft bewunderungswürdige Kraft- Anstren-
gungen gemacht, um dem Meere Land abzugewinnen, oder auch nur die Ufer zu
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