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Journal für die Baukunst: in zwanglosen Heften — 14.1840

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1. Heft
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Rosenthal, C. A.: Uebersicht der Geschichte der Baukunst, mit Rücksicht auf die allgemeine Culturgeschichte, [4]
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https://doi.org/10.11588/diglit.42054#0009

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1, R q senthalt V ebersicht der Geschichte der Baukunst,

l

1.
Uebersicht der Geschichte der Baukunst, mit Rücksicht
auf die allgemeine Culturgeschichte.
(Vom Herrn Ban-Ius}iector C.A, Rosenthal zu Magdeburg.)
(Fortsetzung der Abhandlung No. 2. im Isten, No. 6. im 2ten und No. 8,. im $ten Hefte vorigen Bandes.)

C 3i i n a.
§. 19.
Die Bevölkerung Chinas, und über die frühesten Aus~
Wanderungen überhaupt.
Eine auffallende Erscheinung ist die frühe Entstehung der verschiedenen
Meuschenracen, unter welchen die Kaukasische oder Indo-Germanische, io
körperlicher wie in geistiger Bildung, so bedeutend und daher als die ur-
sprüngliche hervorleuchtet. Ein sehr langer Zeitraum war gewifs nöthig,
lim die Körperbildung durch ciimatische Einwirkung bis in ihre Grund-
form zu verändern, wenn anders die allgemeinere und auch in mancher
Hinsicht wahrscheinlichere Annahme, dafs alle Menschen von einem Eltern-
paare abstammen, die richtige ist. Hier tritt uns z. B. in Indien die That-
sache entgegen, dafs neben den eigentlichen Hindus, welche der Kaukasi-
schen Race angehören, die sogenannten Parias, ein verachteter und theils
halb gesitteter, theils ganz roher Negerstamm existirt, hin und wieder
mit Mongolischer Mischbildung, welcher, mit den entarteten Kasten der
Inder und den Fremdlingen zusammen neun Zehn-Theile der ganzen
Bevölkerung ausmachen soll. Besonders ist hervorzuheben, dafs die Pa-
rias als die Urbewohner des Landes betrachtet werden *). Man schliefst
solches hauptsächlich aus ihrer grofsen Anzahl und aus dem tiefen Ab-
scheu, welchen die Hindus gegen diese armen Geschöpfe hegen, und wel-
cher Abscheu vielleicht von der Erinnerung an den Widerstand, den
die Urbewohner bei der Eroberung des Landes durch die Hindus diesen
entgegensetzten, herrührt. Beides scheint indefs ziemlich nichtig. Die
grofse Anzahl der Parias, wenn auch die obige Zahl derselben übertrieben
sein sollte, erklärt sich wohl am einfachsten daraus, dafs von jeher alle
*) von Bohlen a. a, 0, Tb, I. S. 43,
Grelles Journal d. Baukunst Bd. 14. Heft 1.

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