13. Feuersichere Lanchvirthschafts - Gebäude.
365
13.
Wie sich Landwirthschafts-Gebäude ohne unver-
hältnifsmäfsige Erhöhung der Kosten völlig feuer-
sicher und zugleich sehr dauerhaft würden
bauen lassen.
(Vorn Herausgeber.)
1.
Jedermann kennt die Bedeutenheit des Schadens und der Verwüstungen,
welche fortwährend Brände in den Städten und auf dem Lande anrichten.
Nur zu oft bringen sie selbst das Leben von Menschen in Gefahr, und
nicht selten fallen ihnen Menschenleben zum Opfer. Dem Städter, wie
dem Landmanne, verbrennt nicht selten mit seinen Gebäuden auch noch
ein Theil seiner beweglichen Habe, oder wohl gar seine ganze Habe; der
Landmann verliert nur zu oft mit seinen Gebäuden auch noch seine ganze
Erndte, oder sein Vieh; und wenn auch alles in Brandschäden-Gassen
versichert ist, so kann und darf die versicherte Summe doch nicht den
vollen Ersatz gewähren, besonders wenn man noch, wie gehörig, die Stö-
rung des Geschäfts-Betriebes in Anschlag bringt; denn sonst würde der
Antrieb zur Aufmerksamkeit, Brände zu verhindern, zu schwach sein.
Die Summen, welche die Brand-Gassen an Vergütigung der Feuerschäden
alljährlich zu zahlen haben, oder vielmehr die Versicberungs-Beiträge,
welche die Schaden-Vergütigung nothwendig übersteigen müssen, damit
die Gassen bestehen können, sind also noch nicht der volle Betrag des
Verlustes durch das Feuer. Steigen nun auch vielleicht die Beiträge zu
den Brandcassen im Durchschnitt nicht bis auf | Procent der versicherten
Summen, so übersteigt doch der wirkliche Verlust wohl wahrscheinlich
noch dieses Maafs, und man kann also wohl annehmen, dafs alljährlich
wenigstens ein Drittel-Procent des gesummten Geldwerthes der Gebäude
und ihres Inhalts, der, in einem Lande wie z. B. das Preufsische, viel-
leicht auf 5 bis 600 Millionen Thaler sich beläuft, durch Feuer vernichtet
wird und vom National-Vermögen ohne alle Reproduction verloren geht.
Dies ist also ein Schaden von If bis 2 Millionen Thalern jährlich: eine
Crelle’s Journal d. Baukunst Bd.14. Heft 4. [ 49 ]
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Wie sich Landwirthschafts-Gebäude ohne unver-
hältnifsmäfsige Erhöhung der Kosten völlig feuer-
sicher und zugleich sehr dauerhaft würden
bauen lassen.
(Vorn Herausgeber.)
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Jedermann kennt die Bedeutenheit des Schadens und der Verwüstungen,
welche fortwährend Brände in den Städten und auf dem Lande anrichten.
Nur zu oft bringen sie selbst das Leben von Menschen in Gefahr, und
nicht selten fallen ihnen Menschenleben zum Opfer. Dem Städter, wie
dem Landmanne, verbrennt nicht selten mit seinen Gebäuden auch noch
ein Theil seiner beweglichen Habe, oder wohl gar seine ganze Habe; der
Landmann verliert nur zu oft mit seinen Gebäuden auch noch seine ganze
Erndte, oder sein Vieh; und wenn auch alles in Brandschäden-Gassen
versichert ist, so kann und darf die versicherte Summe doch nicht den
vollen Ersatz gewähren, besonders wenn man noch, wie gehörig, die Stö-
rung des Geschäfts-Betriebes in Anschlag bringt; denn sonst würde der
Antrieb zur Aufmerksamkeit, Brände zu verhindern, zu schwach sein.
Die Summen, welche die Brand-Gassen an Vergütigung der Feuerschäden
alljährlich zu zahlen haben, oder vielmehr die Versicberungs-Beiträge,
welche die Schaden-Vergütigung nothwendig übersteigen müssen, damit
die Gassen bestehen können, sind also noch nicht der volle Betrag des
Verlustes durch das Feuer. Steigen nun auch vielleicht die Beiträge zu
den Brandcassen im Durchschnitt nicht bis auf | Procent der versicherten
Summen, so übersteigt doch der wirkliche Verlust wohl wahrscheinlich
noch dieses Maafs, und man kann also wohl annehmen, dafs alljährlich
wenigstens ein Drittel-Procent des gesummten Geldwerthes der Gebäude
und ihres Inhalts, der, in einem Lande wie z. B. das Preufsische, viel-
leicht auf 5 bis 600 Millionen Thaler sich beläuft, durch Feuer vernichtet
wird und vom National-Vermögen ohne alle Reproduction verloren geht.
Dies ist also ein Schaden von If bis 2 Millionen Thalern jährlich: eine
Crelle’s Journal d. Baukunst Bd.14. Heft 4. [ 49 ]