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Unter Karl Theodor (1742—1799): Schilderhaus vor dem Eingang. (Monogramm.)

Brücke vor dem Eingang; 1772 von Bauinspektor

Meyer erbaut.
Herstellung der jetzt noch vorhandenen Dächer auf dem
Oekonomiegebäude, Gläsernen Saalbau, Friedrichs-
bau Lind Frauenzimmerbau.

In den Obergeschossen des Friedrichsbanes befand
sieh um das Jahr 1764 die Tapetenfabrik von
Duval und Chaumont.
Unterer Fürstenbrunnen, von Brunnennleisler Beyer von
Schwetzingen 1767 erbaut. (Monogr. u. Inschrift.)
1767 wurde ein Teil der Quaderverkleidung der südlichen
Umfassung des Burggrabens auf Anordnung des
Bauinspektors Wüstner durch den Heidelberger
Maurermeister Büchler abgebrochen und die Qua-
der zur Herstellung von Wasserschlicsscn nach
Schwetzingen geführt. Weiteren gleichen Zerstö-
rungen wurde durch Hofkammerbcsehluss vom
23. September 1776 Einhalt geboten.
Das Oktogon, 1771 von Bauinspektor Meyer erbaut.
Im Jahre 1806 soll die Treppe vom englischen Bau nach dem Westwall zur Ausführung
gekommen sein und 1810 die Brücke die jetzige Gestalt erhalten haben.

Wie wir gesehen haben, zeigt das Schloss aus den Zeiten nach Kurfürst Karl kaum
nennenswerte Spuren einer baulichen Thätigkeit, und auch die spateren aktenmässigen Aufzeich-
nungen wissen nur von den ewigen Zänkereien eines mit Recht und Unrecht in die verlassenen
Ruinen eingenisteten Volkes zu erzählen. So interessant einzelnes für die lokale Geschichts-
forschung auch ist, müssen wir uns doch versagen, hierauf näher einzugeben, üeberhaupt haben
wir vermieden, die zum grossen Teil von Laien verfässten, nicht begründeten Abhandlungen
in den Bereich unserer Betrachtungen zu ziehen, wir hätten die grosse Anzahl mehr oder minder
geistreicher Konjekturen dadurch höchstens um einige vermehren können. Dagegen glauben
wir, dass die meisten Bauten durch unsere Untersuchungen in ihrem heutigen Bestände ver-
ständlich geworden sind. Die mangelnde Einheitlichkeit ihres technischen und häufig auch
ihres künstlerischen Aufbaues erklärt sich durch die von uns erkannten und ausgeschiedenen
Um- und Anbauten aus verschiedenen Zeiten. Wir erinnern hier nur an die allmähliche
Umgestaltung der Festungsmauern und Türme und an die aufgefundenen Ueberreste aus der
Zeit vor dem Frauenzimmer- und Gläsernen Saalhau. Die Gewohnheit der Erbauer, von
den früheren Bauten so viel als möglich stehen zu lassen und zu den neuen Konstruktionen
zu verwenden, kam uns bei den Untersuchungen wesentlich zu statten. (Diese Thatsache
wird dem technisch gebildeten Leser den heutigen Zustand der Ruinen an man eben Orten
begreiflich machen.)

Unsere durch Augenschein gewonnenen Erfahrungen suchten wir durch Hinzuziehung der
 
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