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Küch, Friedrich [Bearb.]
Quellen zur Rechtsgeschichte der Stadt Marburg (Band 1): 1918 — Marburg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.41405#0204
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Urkunden und Akten.

komen sin, daruf danne die genanten . . . herren . . . uns nach-
benanten yrer gnaden rethe und dienere,, nemlich Hansen von
Doringenberg, hofmeister, Ludwigen zcum Paradis, doctor, und
Johansen Steyn, cantzier, als von wegen . . des gedachten unsers
gnedigsten hern von Collen, auch hern Pangratz von Reynstein,
comentor des huses Tutschs ordens zcu Frangfurt, und Herbord
Tielen, cantzier, als von wegen . . des obgnanten unsers gnedigen
hern des meisters zcu sulchen Sachen und irrungen, die zcu verhören,
zcu besichtigen, durch gütlich mittel zcu scheiden oder rechtlich
zcu verfassen, hinzculegen und zcu vertragen geordent und be-
volhen, demnaich wir obgnanten geordenten rethe und scheidslute
uns by sulche gebrechen und partien gefugt, alle yre furbringunge
muntlich und schriftlich nach aller notdurfft in schulden, antwerten,
gegenredden und nachredden gehört, auch die gebrechen, wo des
noit gewest ist, gnuglich besichtigt und sie darumbe mit yrer aller
gutem wissen, willen und volworten gütlich und fruntlich gescheiden,
vertragen und verfaßt haben, inmaßen und wie hernach geschreben
volgt:
1. . . Des weggelds halber, darumb die von Marpurg den
obgenanten hern Ludwigen und das Tutsch hus gefordert und ange-
langt haint, ist von uns vor eynen gütlichen vertraigk also gescheiden
und gemacht, das die von Marpurg hinfur von demjhennen, das
die herren des Putschen huses zcu Marpurg durch die stat Marpurg
furen, triben oder tragen laßen, kein weggelt nemen sullen. Her-
widderumbe soll sich auch eyn yeder comentor oder stathelter,
der zcu tziiten doselbst ist oder sin wirdt, nach herkomener ge-
wonheit uß gutem willen flißigen, den rait zcu Marpurg zcum jare
ein male, nemlich vor fasenacht, zcu gast zcu laden und yne guten
willen zcu bewisen, dartzu auch der procession uff unsers hern
fronlichnamstage yren ungeverlichen, gewonlichen gangk und die
lute yre eigen kost uff dem platz der firminyen und in dem kelter-
huse zceren zcu laßen, inmaßen und wie das vor bii sinen vor-
faren den comentorn gescheen, zeugelaßen, herkomen und gewonlich
gewest ist, ane schaden des huses, alles ungeverlich.
2. . . . Des Verbots halber der fruchte, so der obgenante
her Ludwig über die von Marpurg geclagt hait, haben wir sie
also vertragen. Nachdem die von Marpurg über das Tutsch hus,
den commenthor daselbst, sine mitbruedere noch die sinen kein
gebot oder verbot haben, so sullen sie hinfur dem Tutschen huse
zcu Marpurg, dem commentor und den sinen zcu Marpurg solche
geböte mit ußfurunge der fruchte nit thun, und umb das gescheen
gebot, dwile sulchs von der herschaft und oberhant zcu Hessen
als ein gemein lantgebot ußgangen und gethain ist, sullen die von
Marpurg dem obgnanten hern Ludwigen noch dem vorgedachten
Dutschen huse deshalben nicht pflichtig sin.
3. Der gebrechen halber uff dem Biegen umb den alten
wassergangk ist solich mittel durch uns gemacht, das der obgedacht
her Ludewig und das Dutsch hus sich an demselben ende zcu dem-
jhenen, wie und inmaßen wir vorgenanten scheydslute semptlich
das ytzunt verpfelet und vermailsteint haben, halten und sich do-
 
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