KUNSTGEWERBEBLATT
NEUE FOLGE @1
RFnAKTION* fritzhellwag in
rVL-l-^-rViV 1 IWiN. BF.RLIN-ZEHLENDORF-
WANNSEEBAHN • TELEPHON : ZEHLENDORF 1053
ycnT Art« E. A. SEEMANN IN LEIPZIG,
V HOSPITALSTR. 11a • TEL. 244
942/13
HEFT 7
APRIL
2T-JAHRGANG
VEREINSORGAN Mgi£
BERLIN, DRESDEN, DÜSSELDORF, ELBERFELD,
FRANKFURT A. M., HAMBURG, HANNOVER, KARLS-
RUHE I. B., KÖNIGSBERG I. PREUSSEN, LEIPZIG,
MAGDEBURG, PFORZHEIM UND STUTTGART ssea
DEUTSCHE MEDAILLEN UND PLAKETTEN
Von Ernst Schur f
DIE Medaillen- und Plakettenkunst, der sich die
Künstler heute wieder lebhafter zuwenden, stellt
ein Sondergebiet der Kleinplastik dar, dessen Gel-
tung um seines praktischen Wertes willen stark ins Kunst-
gewerbe hinübergeht. Man kann heute noch nicht sagen,
daß sich hier eine deutsche Art, eine deutsche Medaillen-
kunst gebildet hätte, obwohl wir eine Anzahl tüchtiger
Arbeiten aufweisen können, die zeigen, daß wirkliche
Künstler auf diesem Gebiete tätig sind. Doch bleibt alles
noch zu sehr im einzelnen, als daß man von einem deutschen
Stil der Medaille jetzt schon reden könnte. □
Kunstgewerbeblatt. N. F. XXIV. H. 7
d Wie entsteht heutzutage eine Medaille? Besonders
lehrreich ist die Übertragung durch die Reduziermaschine,
die verschiedene Verkleinerungen der Modellgröße liefert.
Der Künstler arbeitet das Modell aus, das beliebig groß
sein kann, wodurch ein genaues Arbeiten ermöglicht ist.
Dieses Modell kommt auf eine rotierende Scheibe. Ein
Stift führt vom Mittelpunkt aus spiralenartig rotierend über
die Oberfläche, sich dabei hebend und senkend, jeder
feinsten Linie nachgebend. Er überträgt die Bewegung
auf einen anderen Stift, der mit einem Diamant die Linien
in ein hartes Metall einritzt. Die gehärtete Matrize dient
19
NEUE FOLGE @1
RFnAKTION* fritzhellwag in
rVL-l-^-rViV 1 IWiN. BF.RLIN-ZEHLENDORF-
WANNSEEBAHN • TELEPHON : ZEHLENDORF 1053
ycnT Art« E. A. SEEMANN IN LEIPZIG,
V HOSPITALSTR. 11a • TEL. 244
942/13
HEFT 7
APRIL
2T-JAHRGANG
VEREINSORGAN Mgi£
BERLIN, DRESDEN, DÜSSELDORF, ELBERFELD,
FRANKFURT A. M., HAMBURG, HANNOVER, KARLS-
RUHE I. B., KÖNIGSBERG I. PREUSSEN, LEIPZIG,
MAGDEBURG, PFORZHEIM UND STUTTGART ssea
DEUTSCHE MEDAILLEN UND PLAKETTEN
Von Ernst Schur f
DIE Medaillen- und Plakettenkunst, der sich die
Künstler heute wieder lebhafter zuwenden, stellt
ein Sondergebiet der Kleinplastik dar, dessen Gel-
tung um seines praktischen Wertes willen stark ins Kunst-
gewerbe hinübergeht. Man kann heute noch nicht sagen,
daß sich hier eine deutsche Art, eine deutsche Medaillen-
kunst gebildet hätte, obwohl wir eine Anzahl tüchtiger
Arbeiten aufweisen können, die zeigen, daß wirkliche
Künstler auf diesem Gebiete tätig sind. Doch bleibt alles
noch zu sehr im einzelnen, als daß man von einem deutschen
Stil der Medaille jetzt schon reden könnte. □
Kunstgewerbeblatt. N. F. XXIV. H. 7
d Wie entsteht heutzutage eine Medaille? Besonders
lehrreich ist die Übertragung durch die Reduziermaschine,
die verschiedene Verkleinerungen der Modellgröße liefert.
Der Künstler arbeitet das Modell aus, das beliebig groß
sein kann, wodurch ein genaues Arbeiten ermöglicht ist.
Dieses Modell kommt auf eine rotierende Scheibe. Ein
Stift führt vom Mittelpunkt aus spiralenartig rotierend über
die Oberfläche, sich dabei hebend und senkend, jeder
feinsten Linie nachgebend. Er überträgt die Bewegung
auf einen anderen Stift, der mit einem Diamant die Linien
in ein hartes Metall einritzt. Die gehärtete Matrize dient
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