PETER BEHRENS’ RUDERBOOTSHAUS
193
Peter Behrens, Ruderbootshaus der
Weidling (Wien) und die Kölner Brüder Schaffstein mit
ihren herrlichen Kinderbüchern kultivieren das illustrierte
Buch allein. n
□ Mit ungemischtem Vergnügen sah man sich die Samm-
lung von Akzidenzdrücken an, die von dem hohen Stande
unserer Druckereien und der erfinderischen Phantasie der
Künstler beredtes Zeugnis ablegten. Es waren zwei
Gruppen gebildet. Die Gesellschaftsdmcksachen enthielten
nicht nur die sogenannten Gelegenheitsdrucke, also Neu-
jahrswünsche, Geburtsanzeigen, Festeinladungen, Tisch-
karten usw., sondern auch Exlibris und Besuchskarten, die
in reicherer, oft figürlicher Ausführung sich ganz dem Typ
der heutigen Büchermarken nähern. Gesellschaftsdruck-
sachen gaben überhaupt mit ihrer meist heiteren Veran-
lassung dem illustrierenden Künstler Gelegenheit zu reiz-
vollen farbigen Erfindungen, während die kaufmännischen
Akzidenzien mehr Sache des Druckers sind: Briefköpfe,
Etiketten, Geschäftsempfehlungen, Werbeschriften, Pak-
kungen usw. Doch werden auch hier mehr und mehr die
Künstler selbst mit ihren phantasie- und farbreichen Ein-
fällen herangezogen, und dadurch, daß in diesen früher
so nüchternen Dingen ein wahrer Wetteifer getrieben wird,
sich mit dem Schönsten und Heitersten gegenseitig zu
überbieten, gewinnt die käufmännische Reklame einen
inneren, ja erziehlichen Wert für das ganze Volk. Denn
da man diesen Drucksachen ansieht, wie auch Gegen-
stände von Alltäglichkeit durch Kunst geadelt werden
können, muß die Achtung vor der Kunst wachsen, der
nichts Menschliches fremd ist, die auch über Anpreisungen
Elektra am Müggelsee. Wasserfront
Peter Behrens, Ruderbootshaus der Elektra am Müggelsee. Balkonhalle
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Peter Behrens, Ruderbootshaus der
Weidling (Wien) und die Kölner Brüder Schaffstein mit
ihren herrlichen Kinderbüchern kultivieren das illustrierte
Buch allein. n
□ Mit ungemischtem Vergnügen sah man sich die Samm-
lung von Akzidenzdrücken an, die von dem hohen Stande
unserer Druckereien und der erfinderischen Phantasie der
Künstler beredtes Zeugnis ablegten. Es waren zwei
Gruppen gebildet. Die Gesellschaftsdmcksachen enthielten
nicht nur die sogenannten Gelegenheitsdrucke, also Neu-
jahrswünsche, Geburtsanzeigen, Festeinladungen, Tisch-
karten usw., sondern auch Exlibris und Besuchskarten, die
in reicherer, oft figürlicher Ausführung sich ganz dem Typ
der heutigen Büchermarken nähern. Gesellschaftsdruck-
sachen gaben überhaupt mit ihrer meist heiteren Veran-
lassung dem illustrierenden Künstler Gelegenheit zu reiz-
vollen farbigen Erfindungen, während die kaufmännischen
Akzidenzien mehr Sache des Druckers sind: Briefköpfe,
Etiketten, Geschäftsempfehlungen, Werbeschriften, Pak-
kungen usw. Doch werden auch hier mehr und mehr die
Künstler selbst mit ihren phantasie- und farbreichen Ein-
fällen herangezogen, und dadurch, daß in diesen früher
so nüchternen Dingen ein wahrer Wetteifer getrieben wird,
sich mit dem Schönsten und Heitersten gegenseitig zu
überbieten, gewinnt die käufmännische Reklame einen
inneren, ja erziehlichen Wert für das ganze Volk. Denn
da man diesen Drucksachen ansieht, wie auch Gegen-
stände von Alltäglichkeit durch Kunst geadelt werden
können, muß die Achtung vor der Kunst wachsen, der
nichts Menschliches fremd ist, die auch über Anpreisungen
Elektra am Müggelsee. Wasserfront
Peter Behrens, Ruderbootshaus der Elektra am Müggelsee. Balkonhalle