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Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben — 8.1894-1895

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Heft 6
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Avenarius, Ferdinand: Staatliche und Hofkunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.11729#0091

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Lweites Dezemberbekt 1SS4.

Lrscheint

6. an> Anfang und in der Mitte

Derausaeber: Betzellxrers:

. vierteljährüch 2^/2 Mark. ^ g.

FxEnaUÜ ZvrNSMUL. Unzeigen: Zgesp.Nonp.-Zeile-Ossfl

Nir unlere Leler.

Uiit dein nächsten läefte wird der Kunstwart seinen Lesern eine Beuerung und Lrweiterung zeigen: ein

Veiblatt fnr Verlin.

Mir baben dus Ledürsnis gesüblt, in der Äeicbsbauptstudt sester Fuß zu sassen als bisber, damit die
Grundsätze des Kunstwarts dort auch im Lokalkuustleben lebendig vertreten werden. Zm Inhalt des löaupt-
blattes tritt dadurch irgendwelche Änderung nicht ein. ^eiter des Beiblatts sür Berlin wird unser Uüt-
arbeiter vr. Oskar Bie, der sich durch seiue Leitaussätze wie durch seiue Berichte das Dertrauen unserer
Leser sicherlich erworben bat. Das Äeiblatt erhalten obne weiteres alle Leser in der 71lark Drandenburg
in Forni eines Umschlages zum Runstwart, es wird aber vorläusig anf IVnnfch auch alleu andern ülesern
unseres Blattes unentgeltlich uütgeschiekt.

Der Oerlag: Der lserausgeber:

Georg D. Ml. Lallvvep, I>n Dezember s89^. Ferdlnand Nvenarius,

lllünchen, Marimiliansplatz s2. Dresden Blasewitz.

Ltaatlicke und Dolkunlt.

ein Monat geht übers Land, ohne daß von
der Kaiserstadt an der Spree ein wunder-
samer Märenvogel über die deutschen Lande
fliegt, der sich dann leider nicht immer als
eine Zeitungsente erweist. Wir haben die Schatten
solcher Vögel auf „losen Blättern" von Zeit zu Zeit
aufgefangen, aber sie sind so häufig geworden, daß fie
aufgehört haben, als Merkwürdigkeiten zu wirken.
Nachrichten, wie die von der Gründung einer Klasfe
für Marinemalerei in der großen Seestadt Berlin,
fliegen vorüber, ohne daß man lang ihnen nachsähe
oder lange betrachtete, was sie zurückgelassen, also in
diesem Falle eben die Marinemalereiklasfe unter Salz-
mann. Auch das Seltsamste an Kunstneuigkeiten wird

nicht mehr mit Staunen, sondern höchstens mit Heiter-
keit aufgenommen, stammt es von Berlin.

Käme man nur mit einem Lächeln auch um die
ernste Seite der Thatsache wirklich herum! Aber diese
Seite hat ein paar Augen im Kopfe, denen man auf
die Dauer nicht ausweichen kann und die einen fest-
halten, wenn man nur erst hineinblickt.

Ein Künstdilettant, der über ein müchtiges Reich
als müchtiger Kaiser herrscht, diktiert einem Untergebenen
ein paar Verse, die sind, wie Verse von gebildeten
Dilettanten halt zu sein Pflegen, und mit Reminiszenzen
an oft gesungene Studenten-, Soldaten- nnd Bater-
landslieder summt sich ihm dazu im Kopfe eine Melodie
zurecht. Das ist nichts besonderes; der Leute, denen es
 
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