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Toepke, Gustav [Hrsg.]
Die Matrikel der Universität Heidelberg (1. Teil): Von 1386 - 1553 ; nebst einem Anh. enth.: 1. Calendarium acad. vom Jahre 1387 ... — Heidelberg, 1884

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https://doi.org/10.11588/diglit.4059#0083
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1386 — 1397 (Magister-Verzeichniss). 5

Nomina doctorum et licenciatorum in medicina1.

Mag. Hermannus de Huxaria2, doctor in medicinis et magister in artibus.
Mag. Nycolaus Borrel3, in artibus et in medicina doctor.

Der Name ist überhaupt meist so deutlich geschrieben, selbst der Punkt über
dem i ist häufig beigefügt, dass es schwer erklärlich ist, wie man «Raduic» hat
lesen können. Hautz a. a. O. und Andere schreiben freilich auch Raduicus.
Sie haben sich so über das obige Bedenken in einfacher Weise hinweggeholfen. —
Von Personen, die vor Radinc Rechtslehrer an der Universität waren, im vor-
liegenden Magisterverzeichnisse aber nicht angegeben sind, sind zu nennen:
Matheus Clementis und Conradus de Geylnhusen, Beide immatrikulirt zwischen
dem 16. December 1387 und 19. März 1388. S. Matr. I. 10. Ersterer las den
Codex ordinarie, der Letztere das Decretum extraordinarie. Vergl. A. U. I. 13.

1 Diese Ueberschrift ist in der Matrikel mit schwarzer Tinte geschrieben,
sie war jedoch ursprünglich, gleichwie die Ueberschriften der anderen Rubriken
auf Fol. 1, mit rother eingetragen, wurde aber später, um für die Inscription des
Gerhard Radinc noch Platz zu schaffen, fortradirt und etwas tiefer und kleiner
in der angegebenen Weise erneuert. Ich hielt es für angemessen, sie hier in der
früheren Form wiederherzustellen.

2 Hermann von Höxter ist hier als der erste doctor regens der medicinischen
Facultät in Heidelberg aufgeführt: er wird Matr. I. 14 v ausdrücklich «primus
regens in eadem (sc. facultate medica) in ista alma vniuersitate» genannt. Imma-
trikulirt ist er Anfang des Jahres 1390 (s. Matr. I. 30). Von diesem Jahre ab
erscheint er auch als erster Mediciner unter den Mitgliedern des Universitäts-
senates. Mithin gab es vor dem Jahre 1390 keine medicinische Facultät in Hei-
delberg. Schoenmetze] nun in seiner Historia facultatis medicae Heidelbergensis,
Programm 1769, und ihm folgend Hautz .a. a. O. I. 160 fg. (welcher Hermann
von H. erst 1393 Professor der Medicin werden lässt) behaupten, dass die qu.
Facultät bereits gegen Ende des Jahres 1387 ihre Ausbildung erhalten habe und
dass zu dieser Zeit ein Lambertus de Ostkirchen als Lehrer in derselben an-
gestellt sei, welcher bald in Jacobus de Hermenia einen Amtsgenossen gefunden
habe. «Lambertus de Oistkirchen . . . magister in artibus et in medicinis» ist
allerdings zwischen dem 16. December 1387 und 19. März 1388 (s. Matr. I. 10)
Mitglied der Universität geworden, daraus aber, dass er Doctor der Medicin war,
folgt noch nicht, wie die Obigen offenbar annehmen, dass er auch als Lehrer der
Medicin an der Universität angestellt ist; er wird nirgends in den Acten als
solcher erwähnt. Im Uebrigen heisst es noch am Anfang des Jahres 1388 (und
nicht Mitte des Jahres 1387, wie Hautz a. a. O. I. 161. A. 170 angiebt) A. U. I.
41: quia nullus erat medicus adhuc in studio receptus, clauis pro facultate me-
dicine deputata remansit apud rectorem. Es handelt sich da um die Lade (archa)
der Universität, welche in der heil.-Geistkirche stand und zu welcher jede Fa-
cultät einen Schlüssel erhielt. Also — von Anderem abgesehen — 1387 ist O.
jedenfalls nicht Regens in der medicinischen Facultät geworden. Was Jacobus
de Hermenia betrifft, so ist derselbe als «Magister Jacobus Zarzich dictus Her-
uienus» 1388 nach dem 23. Juni intitulirt (s. Matr. I. 23), als regens facultatis
medicae aber wird er zuerst am 28. Juni 1390 erwähnt, das heisst später als Her-
mannus de Huxaria. Genug, nach dem, was wir eingangs angeführt haben, hat
jedenfalls vor dem Jahre 1390 eine medicinische Facultät in H. nicht existirt und
alle entgegengesetzten Behauptungen stehen beweislos da. Die Graduirten der
f|u. Facultät, welche sich vor 1390 in II. einfanden (und es waren ja deren mehrere,
besonders Baccalaureen), haben sich entweder anderen Faeultäten lehrend oder
lernend angeschlossen oder haben sich, als sich ihre Wünsche in H. nicht be-
friedigen Hessen, bald wieder von dort entfernt.

3 Immatr. 1396 zwischen 21. August und 20. December. S. Matr. I. 44.
Das Nähere ergiebt sich aus A. U. I. 62 v: «Feria quarta post festum Martini
(1396) hora XIIa post meridiem in capella nostre vniuersitatis facta specialiter
 
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