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Cod. Pal. germ. 287

Cod. Pal. germ. 287

Rezeptsammlung

Papier • 280 Bll. ■ 31,6 x 20,2 • Kaiserslautern (?)/Heidelberg (?) • um 1580

Lagen: 10 VI119 (mit Spiegel) + V129 + 9 VI237 + (VI-1 + 1)249 + (VI-2)259 + 2 (VI-1)280 (mit Spiegel). Foliierung des
16. Jhs. (Metallstift): 1-35 (nur beschriebene Bll., zwischen Bll. 10 und 11 ein beschriebenes Bl. nicht gezählt);
moderne Foliierung: 1-280 (Katalogisat folgt der modernen Zählung). Wz.: verschiedene Varianten Bär mit
Posthorn (identisch in Cod. Pal. germ. 278), darunter ähnlich Piccard 15,2, 1/1150 (Nancy 1579); Löwe, ein
Wappenschild mit den Buchstaben ND haltend (Bl. 242; Varianten in Cod. Pal. germ. 177/XVII, 243/VIII, 251),
ähnlich Piccard 15,2, III/1978 (Gengenbach 1582) bzw. vergleichbar Briquet 10558. Schriftraum (links mit
Metallstift begrenzt) und Zeilenzahl variierend. Deutsche Kursive des 16. Jhs. von einer Hand (auch Schreiber in
Cod. Pal. germ. 217, 223/VIII [Hand I], 224, 225/11, 236/1, 237 [Hand II], 240 [Hand I], 242/I-III, 243/VIII, 246
[Hand I], 250, 288 [Hand I], 299 [Hand II]). Überschriften in Auszeichnungsschrift. Papier stockfleckig und
durch Mikroorganismenbefall gebräunt, beginnender Tintenfraß, Schimmel- und Fraßspuren. Pergamentkopert
auf drei durchgezogenen Bünden (aus Streifen eines blind rollengeprägten Schweinsledereinbandes; vgl. u.a.
Cod. Pal. germ. 288), rostrot angestrichen, Stehkanten am Vorderschnitt, Rückentitel: 287! Medicinalia/ Re-
med:\ia]/ pro uenenis/ et/ morbis pestife/ ris (17. Jh.). Zwei Verschlußbänder aus Leder mit Messingenden. Run-
des Signaturschild, modern: Pal. Germ. 287.

Herkunft: Die Hs. stammt mit großer Wahrscheinlichkeit (gleiche Schreiberhand wie Cod. Pal. germ. 250) aus
dem Umkreis der Pfalzgräfin Elisabeth von Pfalz-Lautern. Federproben: Vorderspiegel: dem durchleuchtigsten,
dem durchleuchtigsten hochgebornen den h., lr dem durchl, Also hatt gott die weit geliebet das er seinen einigen
son gab auff das alle die an in gleuben nicht verlohrn [Io 3,16]. Eingelegte Merkzettel (beschriftet mit kunste,
pulffer, ohl). Vorderer Umschlag Capsanummer: C. 112. Eingelegter Zettel mit dem vorgesehenen Rückentitel:
[Medi]cinalia remedia/ [p~\rqsertim pro venenis/ [et] morbis pestificis (17. Jh.).

Schreibsprache: hochdeutsch mit spezifisch mitteldeutschen Formen und wenigen oberdeutschen Schreibeigen-
tümlichkeiten.

Literatur: Wille, S. 43; nicht bei Wilken.

Ir-Hinterspiegel: ANONYME REZEPTSAMMLUNG MIT REZEPTEN GEGEN
PEST (der eigentlichen Rezeptur folgt stets ein Abschnitt über den Gebrauch der Arznei;
149 Rezepte).

Als Rezeptzuträger oder Probanden werden genannt: Herzogin (lr, 2r); Frau von Neu-
hofen (3r, 37v, 38r, 225r); Dr. Plassius (3r, 37', 38', 80r, 225r); die Saalhausin (3V); die Hau-
beltpflugin (4r); Kurfürst Moritz von Sachsen (41, 37r); die alte Gräfin von Schwarzenburg
(4V); die alte Gräfin von Barby (4', 39'); Dr. Pastori zu Leipzig (5r); Mönch zu Halberstadt
(5r); Gräfin von Stolberg (5', 41r, 243', 277r); Dr. Hermann (5', 41r, 245r); Gräfin Ursula?
von Falkenstein (6r, 41v, 80r); Landgräfin [von Hessen?] (6', 276r); die Kratzin (7‘); Kaiser
Ferdinand I. (7'); die Kottwich (8r); Dr. Johann Lange (8', 240', 275r); die von Berlewitz
(38r); die Wurmin (38', 43'); Dr. Brambach (39r); Gräfin Agnes von Barby (39r); die Hans
Boneckin (39r); Graf von Henneberg (39'); die alte Frau von N. (40r); Fürst von Anhalt
(40r); ein Mägdlein von Diebswalde (40r); die alte Stumpfin (41v); Kurfürst Friedrich III.
von der Pfalz (42r); der Ketzler (42r, 80v); der Kottwich/Kottwitz (42r, 81r); Markgraf von
Baden (42v); Kanzler Kiesewetter (43'); Dr. Aquilo [Parolo?], Leibarzt von Kaiser Maxi-
milian I. (79r); Fürst Rudolf von Anhalt-Zerbst (79r); Kaiser Maximilian I. (79r); Hiero-
nymus Rodt (80v); Kurfürstin Amalia von der Pfalz (195r); die Wurzelsiederin (244r);
König von Frankreich (246r, 280r).

(1. lr-9r) 20 Rezepte gegen Pest. - (2. 37rM-4r) 26 Rezepte gegen Pest und Vergiftungen. -
(3. 79r—8lr) 6 Rezepte gegen Pest. - (4. 195r) 2 Rezepte gegen giftige Tierbisse und vergif-

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