Cod. Pal. germ. 390
hrsg. von Matthias Puhle und Claus-Peter Hasse, Katalogbd., Dresden 2006, S. 341-344 Nr. IV.114 (mit Abb.);
Hs. verzeichnet im ‘Marburger Repertorium’; Digitalisat: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/cpg389.
l r—225 r THOMASIN VON ZERCLv'ERE (Thomasin Circkre), DER WELSCHE GAST.
>Der welloische gast<. SWER gern list gvtiv merel Ob er dann selhe gvt were ... 3 r Ain
gvte rede dar vmhe merel Daz er verwerfe denn dvrch die lere. >Hie sol mein vor rede
ende han/ Ich wil ain ander heven an/ Ich ger dar an von got sinne/ Mines hvches ich also
heginne<. ICH han gehoert vnde gelesen/ Man sol vngerne mvzzech wesen ... 225 r wan
derfrvm man sol tvn haz/ dann dv lerest wizze daz. Hie wil ich dir ende gehen/ Got gehe
daz wir an ende lehen/ Dvrh die dri hailigen namen/ vater, svn hailiger gaist Amen/ Der
geschrihen hat daz hvch/ Himelischer vater den gervch/ Dvrh dein hailige gothait/ Schai-
den von aller vppichait Amen. In Cod. Pal. germ. 389 ist die Prosavorrede nicht über-
liefert. Text; Mone, Anzeiger 3, Sp. 260-266 (Auszüge); Rückert, S. 1-401; Disanto,
S. 37-217 (jeweils nach dieser Hs.; kritisch zur Edition Disantos Volker Honemann, in:
ZfdA 134 [2005], S. 392-395). Zum Text vgl. Christoph Cormeau, in: VL 2 9 (1995),
Sp. 896-902 (Hs. erwähnt). Text auch in Cod. Pal. germ. 320, l r, Cod. Pal. germ. 330, l 1
und Cod. Pal. germ. 338, l r. — l ::-'-4 ::' v (bis auf Capsanummer 4 ::' r), 225 v, leer.
KZ
Cod. Pal. germ. 390
‘König Rother’
Pergament • 3 (Pap.) 4- 73 4- 4 (Pap.) Bll. -17,1 x 10,7 • Mittelrhein • 1. Viertel 13. Jh.
Lagen: II 3 (mit Spiegel, Bll. l’ :'-2 ::')+ 8 IV 64 + (IV+1) 73+ II 4 (mit Bll. l :;' :;'-3 ::' ::'). Hinten vier moderne, unge-
zählte Vorsatzbll., Spiegel ebenfalls modern. Pergament mit zahlreichen Fehlern (Risse, Löcher). Foliierung des
17. Jhs.: 1-73, Bll. l ::'-3 ::', mit moderner Zählung. Alter Hinterspiegel als Bl. 4 ::' :i" gezählt. Schriftraum
(Zeilengerüst mit Tinte vorgezeichnet; am Rand Einstichlöcher): 13 x 7,5-8; 23 Zeilen. Versenden durch Reim-
punkte markiert. Frühgotische Minuskel auf einfacherer kalligraphischer Stilebene aus dem ersten Viertel des
13. Jhs. von einer Hand (vgl. Schneider, Schriften, Textbd., S. 113f.). Häufige Korrekturen von der Hand des
Schreibers. Tintenfarbene Lombarden über eine bis (selten) zwei Zeilen, häufig nicht ausgeführt. I 1 ist durch die
Anwendung von Chemikalien stark in Mitleidenschaft gezogen; hierdurch ist der Text nur noch schwer, an
einigen Stellen gar nicht mehr lesbar. Bll. teilweise gebräunt bzw. fleckig. Aufgrund der schlechten Bearbeitung
des Pergaments ist die Schrift an manchen rauhen Stellen ausgelaufen. Aus der Rückenhinterklebung ausgelöste
Fragmente (acht Pergamentstreifen; lat. Text mit Notenlinien, vermutlich aus einer liturgischen Hs.). Hs. 1994/
1995 neu geheftet: moderner Ledereinband auf vier alten Doppelbünden. Alter Pergamenteinband des 17. Jhs.
(römisch), heute bei der Hs. aufbewahrt, Rückentitel: 390/ Poem:[a] int Laudem/ Vari:[orum] Pr[inci]p«[m]/
[19. Jh.: Koenig/ Rother/ 12.Jahrh.]. Rundes Signaturschild, modern: Pal. Germ. 390.
Herkunft: Datierung nach dem Schriftbefund, Lokalisierung nach der Schreibsprache. 49 r Federproben, u.a.:
Rottger leue frnt got sihich. Vorderspiegel Notiz zur Blattzahl (19. Jh.). l* r alte Signatur: 4725/68 (zu weiteren
Hss. mit dieser Signaturform vgl. Cod. Pal. germ. 314). 72 v Textkorrektur nach der Parallelüberlieferung durch
einen Benutzer (19./20. Jh.).
Schreibsprache: mitteldeutsch-niederdeutsch mit oberdeutschen und ab Bl. 42‘ mit - vermutlich auf den Schrei-
ber zurückgehenden - mittelfränkischen Formen, zur Uneinheitlichkeit der Schreibsprache vgl. u.a. Günter
Kramer, Zum König Rother. Das Verhältnis der Heidelberger Hs. (H) zu seiner Vorlage, in: PBB (Ost) 82
(1960), S. 1-82 und 84 (1962), S. 120-172; Thomas Klein, Untersuchungen zu den mitteldeutschen Literatur-
sprachen des 12. und 13. Jahrhunderts, Habil.-Schr. masch., Bonn 1982, S. 455-460.
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hrsg. von Matthias Puhle und Claus-Peter Hasse, Katalogbd., Dresden 2006, S. 341-344 Nr. IV.114 (mit Abb.);
Hs. verzeichnet im ‘Marburger Repertorium’; Digitalisat: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/cpg389.
l r—225 r THOMASIN VON ZERCLv'ERE (Thomasin Circkre), DER WELSCHE GAST.
>Der welloische gast<. SWER gern list gvtiv merel Ob er dann selhe gvt were ... 3 r Ain
gvte rede dar vmhe merel Daz er verwerfe denn dvrch die lere. >Hie sol mein vor rede
ende han/ Ich wil ain ander heven an/ Ich ger dar an von got sinne/ Mines hvches ich also
heginne<. ICH han gehoert vnde gelesen/ Man sol vngerne mvzzech wesen ... 225 r wan
derfrvm man sol tvn haz/ dann dv lerest wizze daz. Hie wil ich dir ende gehen/ Got gehe
daz wir an ende lehen/ Dvrh die dri hailigen namen/ vater, svn hailiger gaist Amen/ Der
geschrihen hat daz hvch/ Himelischer vater den gervch/ Dvrh dein hailige gothait/ Schai-
den von aller vppichait Amen. In Cod. Pal. germ. 389 ist die Prosavorrede nicht über-
liefert. Text; Mone, Anzeiger 3, Sp. 260-266 (Auszüge); Rückert, S. 1-401; Disanto,
S. 37-217 (jeweils nach dieser Hs.; kritisch zur Edition Disantos Volker Honemann, in:
ZfdA 134 [2005], S. 392-395). Zum Text vgl. Christoph Cormeau, in: VL 2 9 (1995),
Sp. 896-902 (Hs. erwähnt). Text auch in Cod. Pal. germ. 320, l r, Cod. Pal. germ. 330, l 1
und Cod. Pal. germ. 338, l r. — l ::-'-4 ::' v (bis auf Capsanummer 4 ::' r), 225 v, leer.
KZ
Cod. Pal. germ. 390
‘König Rother’
Pergament • 3 (Pap.) 4- 73 4- 4 (Pap.) Bll. -17,1 x 10,7 • Mittelrhein • 1. Viertel 13. Jh.
Lagen: II 3 (mit Spiegel, Bll. l’ :'-2 ::')+ 8 IV 64 + (IV+1) 73+ II 4 (mit Bll. l :;' :;'-3 ::' ::'). Hinten vier moderne, unge-
zählte Vorsatzbll., Spiegel ebenfalls modern. Pergament mit zahlreichen Fehlern (Risse, Löcher). Foliierung des
17. Jhs.: 1-73, Bll. l ::'-3 ::', mit moderner Zählung. Alter Hinterspiegel als Bl. 4 ::' :i" gezählt. Schriftraum
(Zeilengerüst mit Tinte vorgezeichnet; am Rand Einstichlöcher): 13 x 7,5-8; 23 Zeilen. Versenden durch Reim-
punkte markiert. Frühgotische Minuskel auf einfacherer kalligraphischer Stilebene aus dem ersten Viertel des
13. Jhs. von einer Hand (vgl. Schneider, Schriften, Textbd., S. 113f.). Häufige Korrekturen von der Hand des
Schreibers. Tintenfarbene Lombarden über eine bis (selten) zwei Zeilen, häufig nicht ausgeführt. I 1 ist durch die
Anwendung von Chemikalien stark in Mitleidenschaft gezogen; hierdurch ist der Text nur noch schwer, an
einigen Stellen gar nicht mehr lesbar. Bll. teilweise gebräunt bzw. fleckig. Aufgrund der schlechten Bearbeitung
des Pergaments ist die Schrift an manchen rauhen Stellen ausgelaufen. Aus der Rückenhinterklebung ausgelöste
Fragmente (acht Pergamentstreifen; lat. Text mit Notenlinien, vermutlich aus einer liturgischen Hs.). Hs. 1994/
1995 neu geheftet: moderner Ledereinband auf vier alten Doppelbünden. Alter Pergamenteinband des 17. Jhs.
(römisch), heute bei der Hs. aufbewahrt, Rückentitel: 390/ Poem:[a] int Laudem/ Vari:[orum] Pr[inci]p«[m]/
[19. Jh.: Koenig/ Rother/ 12.Jahrh.]. Rundes Signaturschild, modern: Pal. Germ. 390.
Herkunft: Datierung nach dem Schriftbefund, Lokalisierung nach der Schreibsprache. 49 r Federproben, u.a.:
Rottger leue frnt got sihich. Vorderspiegel Notiz zur Blattzahl (19. Jh.). l* r alte Signatur: 4725/68 (zu weiteren
Hss. mit dieser Signaturform vgl. Cod. Pal. germ. 314). 72 v Textkorrektur nach der Parallelüberlieferung durch
einen Benutzer (19./20. Jh.).
Schreibsprache: mitteldeutsch-niederdeutsch mit oberdeutschen und ab Bl. 42‘ mit - vermutlich auf den Schrei-
ber zurückgehenden - mittelfränkischen Formen, zur Uneinheitlichkeit der Schreibsprache vgl. u.a. Günter
Kramer, Zum König Rother. Das Verhältnis der Heidelberger Hs. (H) zu seiner Vorlage, in: PBB (Ost) 82
(1960), S. 1-82 und 84 (1962), S. 120-172; Thomas Klein, Untersuchungen zu den mitteldeutschen Literatur-
sprachen des 12. und 13. Jahrhunderts, Habil.-Schr. masch., Bonn 1982, S. 455-460.
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