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Minst, Karl Josef [Übers.]
Lorscher Codex: deutsch ; Urkundenbuch der ehemaligen Fürstabtei Lorsch (Band 5): Schenkungsurkunden Nr. 2911 - 3836 — Lorsch, 1971

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https://doi.org/10.11588/diglit.20609#0035
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aus völlig freiem Willen erfolgt. Ich schenke im Gau Wetdereiba (Wetterau), in dem am
Flusse Wetderaha (Wetter) gelegenen Dorf

Cruftila (Krüftel; wie Urk. 2924) eine Basilika, welche zu Ehren der Hl. Maria er-
richtet ist, und alles das, was ich, wie bekannt, an Äckern, Feldern, Wiesen, Wäldern,
Gewässern, Wohnhäusern, landwirtschaftlichen Bauten und Leibeigenen besitze. Geschlos-
sen und gefertigt. Geschehen im Lorscher Kloster am 12. Juni im 28. Jahr (796) des Königs
Karl.

URKUNDE 2933 (20. Oktober 773 — Reg. 982)

Schenkung des Ruthart im gleichen Dorf unter König Karl und Abt Gundeland

(Vgl. Urk. Nr. 3746c)

In Christi Namen, am 20. Oktober im 6. Jahr (773) des Königs Karl. Wir, Ruthart
und meine Ehefrau Ratwiz, nehmen eine Schenkung an den heiligen Märtyrer ~N(azarius)
vor, dessen Leib im Oberrheingauer Kloster Lorsch ruht, das vom ehrwürdigen Abt Gun-
deland geleitet wird. Die Schenkung soll nach unserem Willen für ewige Zeiten bestimmt
sein und ist, wie wir beurkunden, ganz freiwillig vorgenommen worden. Wir übergeben
im Gau Wetdereiba (Wetterau), im Dorf

Cruftila (Krüftel; wie Urk. 2924) und in

Gredevilre (Griedel/Wetter s. Gießen!L.) alles, was wir dort an Hofreiten, Feldern,
Wiesen, Wäldern, Gewässern, Wohnhäusern und Wirtschaftsbauten haben, dazu noch zwei
Leibeigene. Rechtskräftige Fertigung. Geschehen im Lorscher Kloster. Zeit wie oben.

URKUNDE 2934 (26. Dezember 790 — Reg. 2272)

Schenkung des Dorolf in Wohnbach, Bergheim, Eberstadt, Krüftel und im Wormsgau,
im Dorf Dienheim, unter König Karl und Abt Richbod

(Vgl. Urk. Nr. 3758a)

Im Namen Christi, am 26. Dezember im 23. Jahr (790) des Königs Karl. Ich, der Geist-
liche Dorolf, reiche zu meinem Seelenheil dem heiligen Märtyrer ~N(azarius) eine Gabe.
Der Leib des Heiligen ruht in dem im Oberrheingau gelegenen Lorscher Kloster. Meine
Spende gilt auch jener frommen Ordensgesellschaft, welche ebendort unter dem ehrwür-
digen Abt Richbodo ihrem Dienst nachkommt. Die Übergabe erfolgt nach meinem Wunsch
für immer und, wie ich ausdrücklich betone, aus freien Stücken. Ich schenke im Gau Wet-
dereiba (Wetterau), im Dorf

Wanalbach (Wohnbach sö. Gießen/L.) und in

Bercheim (Bergheim; Wüstung bei Grüningen sö. Gießen), in

Everistat (Eberstadt sö. Gießen) und in

Cruftila (Krüftel; wie Urk. 2924), ferner im Wormsgau, und zwar im Dorf
Deu(n)enheim (Dienheim/R. s. Oppenheim) alles, was ich bisher an Weingärten, Hof-
reiten, Feldern, Wiesen, Wäldern, Gewässern, Wohn- und Wirtschaftsbauten besessen habe,
außerdem fünf Leibeigene. Mit Wirkung vom heutigen Tage schenke, übergebe und über-
trage ich dies alles aus meinem Besitzrecht in das Eigentums- und Herrenrecht des Hl. N(a-
zarius), damit er alles auf ewig besitze. Die Ubergabe ist damit durchgeführt. Geschehen
im Lorscher Kloster. Zeit wie oben.
 
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