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Minst, Karl Josef [Übers.]
Lorscher Codex: deutsch ; Urkundenbuch der ehemaligen Fürstabtei Lorsch (Band 5): Schenkungsurkunden Nr. 2911 - 3836 — Lorsch, 1971

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https://doi.org/10.11588/diglit.20609#0025
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19

VORWORT

Von den großen karolingischen Reichsabteien liegen zwei der bedeutendsten,
Fulda und Lorsch, auf dem Boden des Bundeslandes Hessen. Das Juwel des Klosters
Lorsch, die Königshalle, wird nebst dessen übrigen baulichen Resten vom hessischen
Staat verwaltet. Nachdem die Stadt Lorsch im Jahre 1964, anknüpfend an die
Stiftung der Abtei, ihre 1200-Jahr-Feier unter der Schirmherrschaft des Herrn Hes-
sischen Ministerpräsidenten Dr. Georg-August Zinn begehen konnte, erschien 1966
Band I der vorliegenden Übersetzung des großen Lorscher Schenkungsbuchs, das
Karl Glöckner 1929—36 im Auftrag der Hessischen Historischen Kommission in
Darmstadt in einer musterhaften, 1963 von der Kommission neu aufgelegten Edi-
tion herausgab.

Die sich von den Alpen bis zur Nordsee erstreckenden Schenkungen in über 1000
Ortschaften sind nach den Gauen des fränkischen Reiches aufgezeichnet. Das süd-
liche Hessen, soweit es zum Oberrheingau zählte, ist bereits im Band II enthalten.
Dieser Band V bringt gemäß der Anordnung des Lorscher Codex die Schenkungs-
urkunden aus Ortschaften weiterer hessischer Landschaften, des Ardennengaus und
Alemanniens, ferner das Lorscher Reichsurbar, Traditionsnotizen vom Lahngau
und der Wetterau, spätere Nachträge, Schenkungen des 12. Jahrhunderts und Zins-
register um 1200.

Zahlreiche Ortschaften treten erst mit dem Lorscher Codex in das Licht der
Geschichte ein. Ein eigenes kritisches Urteil über die Geschichte ist nicht ohne Kennt-
nis der Quellen möglich. Sie der Allgemeinheit nahezubringen, gehört zu den Auf-
gaben einer zeitgemäßen Bildungspolitik.

Ich hoffe daher, daß die verdienstvolle deutsche Übersetzung der lateinischen
Vorlage des Lorscher Codex ihren Zweck erfüllt und der Öffentlichkeit den außer-
ordentlichen geschichtlichen Reichtum der hessischen und mittelrheinischen Land-
schaft nahebringen hilft.

Prof. Dr. Ludwig von Friedeburg
Hessischer Kultusminister
 
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