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Minst, Karl Josef [Übers.]
Lorscher Codex: deutsch ; Urkundenbuch der ehemaligen Fürstabtei Lorsch (Band 5): Schenkungsurkunden Nr. 2911 - 3836 — Lorsch, 1971

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https://doi.org/10.11588/diglit.20609#0053
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URKUNDE 2985 (11. November 798 — Reg. 2649)

Schenkung des Ostrolf in Muschenheim unter Abt Richbod und König Karl

(Vgl. Urk. Nr. 3763b)
In Gottes Namen übereigne ich, Ostrolf, zu meinem Seelenheil ein Geschenk an den
heiligen Märtyrer N(azarius), dessen Leib in dem unter der Leitung des ehrwürdigen
Abtes Richbodo stehenden Oberrheingauer Kloster Lorsch ruht. Die Schenkung soll nach
meinem Willen für ewige Zeiten bestimmt sein und ist, wie ich beurkunde, ganz freiwillig
vorgenommen worden. Ich schenke als ewiges Eigentum im Gau Wetdereiba (Wetteran),
im Dorf

Moskenheim (Muschenheim a. d. Wetter sö. Gießen!L.) zwei Hofreiten, fünf Joch
Ackerland und überhaupt alles, was ich an Hofreiten, Feldern, Wiesen, Wäldern und Ge-
wässern besitze. Es erfolgt förmlicher Vertragsabschluß. Geschehen im Lorscher Kloster
am 11. November im 31. Jahr (798) des Königs Karl.

URKUNDE 2986 (12. Juni 800 — Reg. 2692)

Schenkung der Otgart im gleichen Dorf unter Abt Richbod und König Karl

(Vgl. Urk. Nr. 3764a)

In Gottes Namen errichten wir, Colo und meine Ehefrau Otgart, eine Stiftung zu-
gunsten des heiligen Märtyrers N(azarius), dessen Leib im Oberrheingauer Kloster Lorsch
ruht, das vom ehrwürdigen Abt Richbodo verwaltet wird. Die Ubergabe erfolgt nach
unserem Wunsch für immer und, wie wir ausdrücklich betonen, aus freien Stücken. Wir
schenken im Gau Wetdereiba (Wetterau), im Dorf

Muskenheim (Muschenheim; wie Urk. 2985) drei Leibeigene, deren Hube mit darauf
errichtetem Bauwerk, zwanzig Morgen Land und überhaupt alles, was wir haben. Unter
dem gegenwärtigen Tag schenken und übertragen wir dies alles auf ewig zu eigen. Der
Besitzwechsel ist damit vollzogen. Geschehen im Lorscher Kloster am 12. Juni im 32. Jahr
(800) des Königs Karl.

URKUNDE 2987 (29. April 785 — Reg. 1932)

Schenkung des Walthelm im nämlichen Dorf unter König Karl und Abt Richbod

(Vgl. Urk. Nr. 3752c)

In Christi Namen, am 29. April im 17. Jahr (785) des Königs Karl. Zu meinem See-
lenheil entbiete ich, Walthelm, dem heiligen Märtyrer N(azarius) eine Gabe. Der Leib
des Heiligen ruht im Oberrheingauer Kloster Lorsch, dessen Vorsteher der ehrwürdige
Abt Richbodo ist. Es ist mein Wille, daß meine Spende für ewige Zeiten dargereicht sei,
und ich bestätige, daß sie durchaus freiwillig geboten wurde. Ich schenke im Gau Wet-
dereiba (Wetterau), im Dorf

Muskenheim (Muschenheim; wie Urk. 2985) alles, was ich an Hofreiten, Feldern, Wie-
sen, Wäldern und Gewässern habe. Gestützt auf diese vertragliche Übereinkunft schenke,
übergebe und übertrage ich dies alles vom gegenwärtigen Tag an aus meiner Besitzerhand
in das Eigentums- und Herrenrecht des Hl. Nazarius. Geschehen im Lorscher Kloster. Zeit
wie oben.
 
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