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Minst, Karl Josef [Übers.]
Lorscher Codex: deutsch ; Urkundenbuch der ehemaligen Fürstabtei Lorsch (Band 5): Schenkungsurkunden Nr. 2911 - 3836 — Lorsch, 1971

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https://doi.org/10.11588/diglit.20609#0054
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URKUNDE 2988 (22. Juni 792 — Reg. 2382)

Schenkung der Berhtrut in Krüftel unter Abt Richbod und König Karl

(Vgl. Urk. Nr. 3759a)
In Gottes Namen entrichten wir, Geberich und meine Schwester Berhtrut, zu unserem
Seelenheil dem heiligen Märtyrer N(azarius) eine Spende. Der Leib des Heiligen ruht im
Oberrheingauer Kloster Lorsch, dessen Aufseher der ehrwürdige Abt Richbodo ist. Nach
unserem Willen soll die Schenkung für alle Zeiten in Kraft bleiben, und wir versichern, daß
sie vollkommen freiwillig gemacht wurde. Wir schenken im Gau Wetdereiba (Wetterati),
im Dorf

Cruftila (Krüftel; Wüstung bei Rockenberg n. Friedberg n. Frankfurt!M.), dreißig
Morgen Land, eine Wiese und drei Leibeigene. Geschlossen und gefertigt. Geschehen im
Lorscher Kloster am 22. Juni im 24. Jahr (792) des Königs Karl.

URKUNDE 2989 (16. Januar 793 — Reg. 2413)
Schenkung des Gerrich in Krüftel unter König Karl und Abt Richbod

(Vgl. Urk. Nr. 3759f)

In Christi Namen, am 16. Januar im 25. Jahr (793) des Königs Karl. Ich, Gerrich,
bringe zu meinem Seelenheil dem heiligen Märtyrer N(azarius) eine Opfergabe dar. Der
Leib des Heiligen ruht im Oberrheingauer Kloster Lorsch, in dem der ehrwürdige Rich-
bodo das Amt des Abtes bekleidet. Ich wünsche meiner Vergabung ewigen Bestand und
erkläre, daß sie auf meinem vollkommen freien Willen beruht. Ich schenke im Gau Wet-
dereiba (Wetterau), im Dorf

Cruftila (Krüftel; wie Urk. 2988), vier Joch Ackerland als immerwährendes Eigengut.
Unter dem gegenwärtigen Tag schenke, übergebe und übertrage ich diese Liegenschaft aus
meinem Besitzstand in das Eigentums- und Herrenrecht des Hl. ~N(azarius). Geschehen im
Lorscher Kloster. Zeit wie oben.

URKUNDE 2990 (1. Januar 797? — Reg. 2568)

Schenkung des Reginher in Gewirada unter König Karl und Abt Richbad

(Vgl. Urk. Nr. 3761c)

Im Namen Christi, am 1. Januar im 19. Regierungsjahr (787) des Königs Karl. (Gemäß
chronologischer Einreihung der Traditionsnotiz 3761c dürfte das 29. Regierungsjahr = 797
wahrscheinlicher sein.) Zu meinem Seelenheil mache ich, Reginher, eine Vergabung an den
leibhaftig im Oberrheingauer Kloster Lorsch ruhenden heiligen Märtyrer ~N(azarius), be-
ziehungsweise an jene geweihte Mönchsversammlung, welche ebendort unter dem ehr-
würdigen Abt Richbodo Gott dient. Ich bestimme, daß meine Spende für alle Ewigkeit
gültig bleiben soll, und bekräftige den gänzlich freien Willen, mit dem ich sie gegeben habe.
Ich schenke im Gau Wetdereiba (Wetterau), im Dorf

Gewirada (Gedern oder Kefenrod; beide Ortschaften nö. Büdingen nö. HanaulM.) eine
Kirche mit allem, was ich an Äckern, Wohn- und Wirschaftsbauten, Hofreiten, Wiesen,
Wäldern und Gewässern besitze, außerdem noch acht Leibeigene. Bekräftigt durch Hand-
schlag und Brief schenke, übergebe und übertrage ich dies alles vom gegenwärtigen Tag
an als Eigentum für ewige Zeiten aus meinem Besitzrecht in das Eigentums- und Herren-
recht des Hl. "N(azarius). Geschehen im Lorscher Kloster. Zeit, wie oben erwähnt.
 
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