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Minst, Karl Josef [Übers.]
Lorscher Codex: deutsch ; Urkundenbuch der ehemaligen Fürstabtei Lorsch (Band 5): Schenkungsurkunden Nr. 2911 - 3836 — Lorsch, 1971

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https://doi.org/10.11588/diglit.20609#0329
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323

In Eimsheim. Hartmut und seine Frau Vastrat gaben in Huominesheim (oder Umenes-
heim = Eimsheim sw. Oppenheim) 3 Morgen Land, von denen am Feste des Hl. Na-
zarius (12. Juni) 1 Schilling gezinst wird.

URKUNDE 3831

Darbietungen der Gläubigen in Oppenheim

Diepolt und seine Ehefrau Friderun gaben dem Hl. ~N(azarius) ein 3 Morgen großes Wein-
gut und 2 Joch Ackerland in Oppenheim (am PJiein).
Arnolt und seine Gattin Imecha gaben 2 Weingärten in derselben Stadt.
Hedewic gab im gleichen Dorf 2 Joch Ackerland zum Seelenheini ihres Sohnes Gerhart.

URKUNDE 3832
(Zinserträge aus Hemsbach)

Dies sind die Zinsen, die aus den Einkünften in Hemmesbach (Hemsbach s. Heppenheim)
in den einzelnen Jahren (jährlich) zur Anschaffung von Kleidern fließen:

An Mariae Geburt (8. September) zinsen 10 areae id est hovestete (Hofstätten) ebenso-
viel Scheffel Weizen. Ferner entrichten 14 andere je einen Schilling am Feste des
Hl. Martin (11. November). Des weiteren geben 16 (Hofstätten) auf dem

Bruel (n. Hemsbach) genannten Feld je 10 Batzen. 10 % andere entrichten je 5 Schilling.
9 Huben erbringen 11 Unzen in 2 Raten, nämlich am Feste Allerheiligen (1. Novem-
ber) und am Palmsonntag. — In

Wazenhowe (ö. Hemsbach) geben 4 (Hofstätten) je 4 Schilling. — In

Gu(njcenbach (Gunzenbach — Waldnerhof ö. Hemsbach) liegen 2 (Hofstätten), die je
5 Schilling zinsen. — Von den Weinbergen, welche

Enlosdech (?) genannt werden, wird am Feste des Hl. Remigius (1. Oktober) ein Talent
abgeliefert.

URKUNDE 3833

(Der Hörige Arnold aus Bensheim kauft sich frei)

Ich, mit Namen Arnolt, aus dem Dorf Besinsheim (Bensheim a. d. Bergstr.), strebe
danach, im Namen Gottes für die Gewinnung größeren Vorteils und besseren Erfolges
sowohl für mich als auch meine Verwandtschaft in irgendeiner Weise Vorsorge zu treffen.
Insgeheim bin ich mit mir selbst zu Rate gegangen, wie ich, nachdem ich mein Vorhaben
reichlich überdacht hatte, zu dessen Verwirklichung gelangen könnte. Zu diesem Zweck
mußten wir uns mit voller Aufgeschlossenheit und in Erwägung der Rechtsverhältnisse
an den Kämmerer des Lorscher Klosters wenden. Und keinem anderen als nur ihm allein
beliebte es, uns, nachdem wir zu ihm gegangen, über alle unseren Hausstand betreffenden
gesetzlichen Zusammenhänge aufzuklären und, wie gesagt, dafür zu sorgen, daß wir in
einen höheren Stand versetzt würden. Ich kam also mit einigen Leuten, welche damals
leitende Persönlichkeiten der Kirche waren, zum Herrn Sigehart, dem Abt des genannten
Klosters, und zu seinen Mönchen, und trug den Grund meines Kommens in Gegenwart
der Versammlung aller vor. Sie aber nahmen die Angelegenheit zur Kenntnis, zollten
meiner Absicht allgemeinen Beifall und erklärten gerne ihr Einverständnis. Hierauf über-
gab ich, ebenderselbe A(rnold), damit wir von jedem gesetzlichen Zwange, mit dem wir
 
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