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Wurzbach, Alfred von [Bearb.]
Niederländisches Künstlerlexikon: mit mehr als 3000 Monogrammen (Band 1): A - K — Amsterdam, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.18166#0741
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Hortheaiels — Houbraken.

727

Horthemels. Maria Magdalena
Horthemels, Kupferstecherin, Schwester
des Friedrich H., angeblich 1687 zu Ut-
recht geb., f zu Paris 1774 (n. a. 1767).
Sie heiratete den Kupferstecher Charles
Nie. Cochin (1688, f 1754) und arbeitete
in Paris.

Kramm. I. 246; Sup. 86; — Nagler. VI. 315, wo
ihre Arbeiten, aufgezählt sind; — Le B1 a n c. II. 29;
— L'Art. 1893. II. p. 105.

Hosson. F. C. de Hosson, Portrait-
und Historienmaler, geb. 1717 zu Bent-
heim, f 1799; Sohn und Schüler des fran-
zösischen Malers C. de Hosson, Hofmalers
des Grafen von Bentheim. Er malte in
Groningen Plafonds, Tapeten, Portraits und
Historienbilder. Sein Sohn war ebenfalls
Maler.

v. Eynden. II. 145; — Immerze« 1. II. 56; —
Nagler. VI. 318.

Hosspanion. J. Hosspan ion oder
Hofspanion, Zeichner und Kupfer-
stecher, von dem Kramm (III. 752) ein
Portrait von Petrus de Witte, Prediger in
Leiden (1622, f 1669), bez. J. Hosspa-
nion f., erwähnt.

Hoste. Adriano dal Hoste, italieni-
sierter Name des Malers Adriaen de
Weerdt.

Hymans, v. Man der. I. 269.

Houbart. Jan Houbart, Silber-
schmied und Kunsttreiber zu Lüttich in
Mitte des 16. Jahrb..

Immerz eel. II. 56.

Houbraken. Anthony na Houbra-
ken, Zeichnerin, getauft 31. Mai 1686,
f 12. Dez. 1736; Tochter des Arnold Hou-
braken und Gattin des Kupferstechers J.
Stellingwerf. Eine von ihr gezeichnete An-
sicht des Dorfes Bloemendael, 1729, er-
wähnt Obreen (VI. 335).

v. Eynden. II. 97; — Immerz eel. II. 58; —
Kramm. III. 753; — Nagler. VI. 324.

Houbraken. Arnold Houbraken,
Maler, Radierer und Künstlerbiograph, geb.
zu Dordrecht 28. März 1660,
f 14. Okt. 1719 (begraben tjfol
18. Okt.) zu Amsterdam. a n /Ii <f
Er war bereits 1672 ein CJTP-JTUJ*
Schüler von Willem van Drillenburg, dann
von Jacob la Vecq und Samuel van Hoog-
straten. 1678 trat er in die Gilde zu Dord-
recht und heiratete 3. Juli 1685 eine Toch-
ter des berühmten Operateurs Jacob Sas-
bout-Soubourg, welche ihm bis 1706 zehn
Kinder gebar. Auf den Rat seines Gön-
ners, des Kunstfreundes Jonas W i t s e n,
übersiedelte er um 1709 nach Amsterdam.
Er arbeitete viel für Buchhändler und war
auch für das Bibelwerk von G. Hoet und
van der Mark tätig. 1713 veranlaßte ihn
ein Engländer, nach London zu gehen, um
für ein Verlagsunternehmen Portraits zu
zeichnen. H. arbeitete neun Monate

daselbst, der Besteller hatte aber in-
zwischen seine Zahlungen eingestellt. H.
malte auch Deckengemälde und seine
kleinen Bilder waren seinerzeit sehr ge-
schätzt, besonders Darstellungen, wie,,Eine
ertappte Ehebrecherin", und ähnliches. Sein
künstlerischer Nachlaß ward am 17. Juli
1720 in Amsterdam verkauft. Der Katalog,
welcher 30 Gemälde von A. Houbraken
enthält, ist bei Hoet (I. 255) abgedruckt.

Für die niederländische Kunstgeschichte
ist H. durch sein Werk: ,,De groote
Schouburgh" von größter Bedeutung, da
dieses Buch eine der wichtigsten Quellen
ist, auf welcher unsere Kenntnisse von
dem Leben der bedeutendsten niederländi-
schen Meister des 17. Jahrh. beruhen. Das
Werk hat, abgesehen von Fehlern und Irr-
tümern, große Verdienste, da H. in der
Regel als unparteiischer Berichterstatter
wiedererzählt, was ihm von anderen mit-
geteilt wurde. Das Werk erschien unter
dem Titel: ,,De groote Schouburgh der
Nederlanclsche Kunstschilders en schil-
deressen" zu Amsterdam, der 1. und 2.
Teil 1718 von ihm selbst herausgegeben,
der 3. Teil 1721 erst nach seinem Tode.
Eine zweite Ausgabe erschien 1753 im
Haag. Die Geschichte des Buches erzählt
van Gool (I. 131) des näheren. Eine
deutsche Ubersetzung mit Registern der
Maler, bearbeitet von Dr. Alfred von Wurz-
bach, erschien in Wien 1880.

Portrait: Halbfigur, ein Blatt in der Hand. J.
Houbraken sc. 80. (Titelblatt der Schouburg.)

Gemälde: Aachen. Mus. Maria Verkündigung.

Amsterdam. Mus. Atelierszene. Ein nacktes
Modellmädchen bei zwei Malern, posierend (bekannt
durch den Stich von N. Verkolje). Bez. AVN. Hou-

brake pinxit. Das Bild ist eine Kopie nach dem
Stiche. Das Original war angeblich in der Verst.
J. E. Sowerby in London, Mai 1899, als van Mieris.
(Oud Holl. 1899. p. 168.)

Frankfurt. Städel. Rudolph van Loen zum
Eichlerhof in Frankfurt a. M. Bez. Houbraken.

Kopenhagen. Christus, dem Volke ausgestellt.
Matth. XXVII. 10. A. Houbraken inv. e. fe.

London. Mr. Tulloch. Diana und Callisto. (Waag.
Treas. IV. 200.)

Schleißheim. Die I/eiche der Virginia wird
durch Rom geführt. A. Houbraken fec.

yf~. hiöuLrokert Fee*

Turin. (468.) Diogenes auf der Suche nach einem
Menschen. Bez. A. Houbraken fec. 1701.

Wien. F. Liechtenstein. Hirten mit Kühen.

Zeichnungen: Amsterdam. Verst. d'Isendoorn,
1879. Eine nackte junge Frau, die sich in einem
Spiegel besieht.

Haar lern. Mus. Teyler. 6 Bl. biblische und my-
thologische Szenen. Rotstift.

Wien. Albertina. Portrait des G-er. Lairesse und
mythologische und allegorische Kompositionen.
 
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