Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Zimmermann, Karin [Hrsg.]
Die Codices Palatini germanici in der Universitätsbibliothek Heidelberg (Cod. Pal. germ. 1 - 181) — Wiesbaden, 2003

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.2667#0328
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
COD. PAL. GERM. 112

heimlichi der heimlichen des heiligen sant Cunratz ze Costentz an dem buch des anegenges der
hoff statt ze den Einsidelen. Wann es ist darumbe den heiligen Sunt Cunrat vnd sant Vlrichen wol
ze gelouben, wann sy waren als ein Hecht der weite etc. Vgl. Klaus Klein, in: VL2 6 (1987),
Sp. 319-321; Williams-Krapp, S.443.

62v SCHENKUNGSVERMERK. A/Der hochgebomen Frowen von Wirtenberg schcnckcnt
vnßer gnadigen Frowen schenckent wir nachbenemptem frowen disß buch. AI Agnes Tygin/ Clara
Schwendin hern Hanßen Schwenden ritters husfrowlMargaretha Ascherin Hanßen Aschers hus-
frow/Regula Meysin/ Figura Cypin/[rot überstrichen:] Barbara Goldlin Heinrich Goldlis hus-
frow. - 63*r-65;:"v leer.

SG/MM

COD. PAL. GERM. 112
Pfaffe Konrad: Rolandslied

Pergament • 123 Bll. • 21 x 15 • Regensburg/Hessen-Thüringen (?) • Ende 12. Jh.

Lagen: 4 IV32 + III38 + (IV-2)44 + 5 IV84 + (III+2)92 + 3 IV116 + (IV-1)123. Verlust eines Doppelbl. nach Bl. 41
(Textverlust). Pergament mit zahlreichen Fehlern (Löcher, Nähte). Reste von Kustoden (f-/V*!; 8V, 16v, 24v,
32"). Foliierung des 17. Jhs., teilweise in der Neuzeit mit Bleistift nachgezogen: 1-123. Schriftraum: 17,4-17,8 x
12-12,2; 23 Zeilen. Zeilengerüst mit Metallstift vorgezeichnet beziehungsweise blind geritzt; am Rand Ein-
stichlöcher. Frühgotische Minuskel, bis auf wenige Zeilen (122v Z. 10-23) von einer Hand, wenige Korrekturen.
Ob weitere zwei Zeilen (90v Z. 21 f.) ebenfalls von einem anderen (dritten) Schreiber stammen, ist in der For-
schung wegen der wenigen abweichenden Charakteristika umstritten (vgl. unter anderem Wilfried
WERNER/Heinz Zirnbauer [s. Lit.], S. 17f.; Barbara Gutfleisch-Ziche [s. Lit.], S. 153). Rote Lombarden der
Abschnittsanfänge über eine bis drei Zeilen, selten mit einfachem, fleuronneeartigem Besatz (unter anderem 5",
9V). Zum Teil ornamentale Zeilenfüllungen. 39 Federzeichnungen, selten mit Beischriften. 53v, 76T, 108v rote
Farbspuren auf den Illustrationen (Kolorierung?). Zur Diskussion der Zuordnung zu einem bestimmten Kunst-
kreis vgl. zuletzt Barbara Gutfleisch-Ziche (s. Lit.), S.149f. Teilweise Schädigung durch Tintenfraß, Mikro-
organismenbefall (?) und Ausfließen beziehungsweise Ausbleichen der Tinte. Schwarzbrauner Ledereinband
mit blindgedruckten Rollenstempeln von Jörg Bernhardt (?). Vorderseite vergoldete Platte mit Bildnis Otthein-
richs in Kartusche, oben O. H. [Ottheinrich], unten P. C. [Pfalzgraf Churfürst]; Jahreszahl 1558; vergoldeter En-
gelskopf (Presser, S. 287, Abb. 5); Rückseite vergoldetes Wappen der Pfalz in Kartusche (Haebler 2, S. 71, Plat-
ten V, VII, Rollen 2,3,4; Berenbach, S. 32 Nr. 29). Messingbeschläge, zwei Riemenschließen, ergänzt. Mehrfach
restauriert: 1.) 1962 (?): Blätter teilweise konserviert, Vorsätze und Rücken erneuert; 2.) 1971: Hs. neu geheftet;
einige Bll. durch Besprühen mit Pergamentleim regeneriert; Doppelbl. 120/121 wegen mutmaßlichem Tintenfraß
im Institut für Buchrestaurierung der BSB München in Kunststoffolie eingeschweißt; Einband restauriert; Le-
derrücken, Pergamentfalze und Spiegel erneuen; Schließen ergänzt; 3.) 1976: Buchblock zu photographischen
Zwecken auseinandergenommen; Orange-grünes Kapital angebracht; Lederrücken, Pergamentfalze und Spiegel
erneuert.

Herkunft: Eingehendere Untersuchungen der Schreibsprache und eine genaue paläographische Charakterisie-
rung in neuerer Zeit (Barbara Gutfleisch-Ziche [s. Lit.], S. 151-159) lassen entgegen der bisherigen Annahme
der Herkunft aus Regensburg das Hessisch-Thüringische als möglichen Entstehungsraum vermuten. Einträge
(Federproben?) eines hessischen Schreibers (14. Jh.; s.u.): 16r Meßgebet; 123" Totenklage auf Graf Wilhelm III.
von Holland (um 1286-1337) und weitere, teilweise lateinische Einträge, die auch unter der Quarzlampe nicht
mehr lesbar sind. Hs. der älteren Schloßbibliothek, verzeichnet bei der Katalogisierung 1556/59: Vatikan BAV

264
 
Annotationen