Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Benz, Richard [Hrsg.]
Die sieben weisen Meister: herausgegeben nach der Heidelberger Handschrift cod. pal. germ. 149, mit Berücksichtigung der Drucke des 15. Jahrhunderts und des cod. pal. germ. 106 (Die deutschen Volksbücher) — Jena, 1911

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.2043#0006
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
keineGewalt lasset haben. Dann sendet lhn fern
vonihrund befehletihnMeistern, die ihnZucht
lehren und Weisheit." Der Kaiser sprach:
„AllerliebsteFrau, eure Bittesollgewährtsein."
Da sie deß sicher war, da kehrte sie sich zu der
Wand und gabihrenGeist auf. DerKaiseraber
weinteund schrie über ihrenTod gar manchen
Tag.

Ueber eine Zeit, da lag er auf dem Bette und
konnte nicht schlafen, und dachtean semenSohn
Dyocletianum und an die Bitte der Kaifen'n.
Und sprachzu sichselber: „Duhasteineneinigen
Sohn, der ein Erbe ist deines Königreichs und
aller deiner Herrschafr. Es ziemetwohl, daß er
gelehrt werde in Künsten und in Weisheit."
Des Morgens, da der Kaiser aufstund, rief er
seineRäte, Herzöge, Grafen unddieWeisen deS
ReichS. Und sagte ihnen von feinem Sohn, wie
es ihn gut deuchte, daß er gelehret würde dem
Reich zu Ehren. Da antworteten sie und spra-
chen: „GewaltigerHerrKaiser, zuRominder
Stadt flnd sieben weise Meister, die in allen
Künsten und über aüe Dinge Meister stnd.
Sendet nach ihnen, daß sie zu euch kommen und
befehltihnenmrenSohnzulehren."DerKaiser

4
 
Annotationen