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Benz, Richard [Editor]
Die sieben weisen Meister: herausgegeben nach der Heidelberger Handschrift cod. pal. germ. 149, mit Berücksichtigung der Drucke des 15. Jahrhunderts und des cod. pal. germ. 106 (Die deutschen Volksbücher) — Jena, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.2043#0079
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ser, daß man den Sohn ausfühtte und hmge.
Da kam der fünsteMeister geritten zu demKai-
ser und grüßte ihn würdiglich. Der Kaiser ver-
schmahte ihn, und drohte ihm, er müsse sterben.
Da sprach derMeister: „Herr, den Tod hab ich
nicht verdient, und daß ihr meinen Gruß ver-
schmähet, das ist eure Ehrenicht. Daß ihruns
zeihet, euerSohn sei nicht gezogen noch wohl ge-
lehrt bei uns, ihrwerdet kürzlich andererMare
gewahrwerden. Tötet ihrihnum eurerFrauen
willen, das müßte gerochen werden, als Gale-
nus gerochen ward, denHippocraSermordete."
Da sprach der Kaiser: „Das wollten wir gerne
hören." Der Meister antwortete: „Jch sage es
euch nicht, euerSohn sei denn herwieder gefüh-
ret, was hülfe euch dies, wenn euer Sohn tot
ware?" Der Sohn ward alsbald wieder heim-
geführt und in den Turm gelegt. Da hub der
Meisteranundsprach:

L Wie Galenus getötet ward von ?

HippocrasdemArzte

/zcs war ein weiser berühmter Arzt, der hieß
^Hippocras, der war zumal subttl und be-

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