Einleitung.
Das Ziel der vorliegenden Arbeit war ursprünglich weiter
gesteckt; ich hatte die Absicht, den Roman von Pontus und
Sidonia, der im 15. Jahrhundert aus dem Französischen über-
setzt wurde, mit seiner französischen Vorlage zu vergleichen,
sodann seine Schicksale bis auf die spätesten Drucke zu schildern.
Es zeigte sich jedoch bald, und zwar aas zwei Gründen, Be-
schränkung geboten.
Zunächst ist der deutsche Eoman in zwei völlig verschie-
denen, von einander unabhängigen Uebersetzungen auf uns
gekommen. Dies hat zuerst Gervinus, Geschichte der deutschen
Dichtung 24, 220, Anm. 304 erkannt und ausgesprochen. Die
folgende Gegenüberstellung mag es bestätigen:
Frz._ Hs. zu Hamburg [nach Heiligbrodt, Neuphil. Beitr.
(Hannover 1886) 74.]
S. 37; 22 Si eatoit vng jour en la forest moult pensif et
moult merencolieux. Si escoutoit le chant des
oyseaulx en moys d'auril qui moult estoit de-
» licieox. Si fist vne chanson ou il auoit en reffrain:
Le chant d'oyseaulx nulle voye
ne me peult reconforter
quant la belle que tant amee
me voulsist d'ele estranger.*)
Hs. G [für die Uebersetzung A]
S. 52. Nun was || er ain nacht J in dem felbn walde in groffen
gee || danckhn vn in mu(o)tig | vn hört die vogel gar
fehon || fingfi vn luftigklich wann es was die zeitt
des || Apprillen da macht er gar ain hüpfch liede mit
ainer || füezzn weys das yedemman gar geuellig waz —
[Das Lied selbst bleibt unübersetzt.]
*) Frz. Druck, Paris, Alain Lotrian o. J. [Göttingen] Bl. Dij c.
22. par vng i. — en 1. f. fehlt. 23. moult fehlt, melencol. Si bis oyseaulx
fehlt. 24. oomme au temps da puril. — qui bis delicieux fehlt. 25. feist,
il y auoit. 26. Le fehlt. — des oys. ne nulles ioyes. 27. peuent. 28. eelle
q. — iaymoye. 29. veult du tout estr. -f- 30. Si la meist en chant.
Das Ziel der vorliegenden Arbeit war ursprünglich weiter
gesteckt; ich hatte die Absicht, den Roman von Pontus und
Sidonia, der im 15. Jahrhundert aus dem Französischen über-
setzt wurde, mit seiner französischen Vorlage zu vergleichen,
sodann seine Schicksale bis auf die spätesten Drucke zu schildern.
Es zeigte sich jedoch bald, und zwar aas zwei Gründen, Be-
schränkung geboten.
Zunächst ist der deutsche Eoman in zwei völlig verschie-
denen, von einander unabhängigen Uebersetzungen auf uns
gekommen. Dies hat zuerst Gervinus, Geschichte der deutschen
Dichtung 24, 220, Anm. 304 erkannt und ausgesprochen. Die
folgende Gegenüberstellung mag es bestätigen:
Frz._ Hs. zu Hamburg [nach Heiligbrodt, Neuphil. Beitr.
(Hannover 1886) 74.]
S. 37; 22 Si eatoit vng jour en la forest moult pensif et
moult merencolieux. Si escoutoit le chant des
oyseaulx en moys d'auril qui moult estoit de-
» licieox. Si fist vne chanson ou il auoit en reffrain:
Le chant d'oyseaulx nulle voye
ne me peult reconforter
quant la belle que tant amee
me voulsist d'ele estranger.*)
Hs. G [für die Uebersetzung A]
S. 52. Nun was || er ain nacht J in dem felbn walde in groffen
gee || danckhn vn in mu(o)tig | vn hört die vogel gar
fehon || fingfi vn luftigklich wann es was die zeitt
des || Apprillen da macht er gar ain hüpfch liede mit
ainer || füezzn weys das yedemman gar geuellig waz —
[Das Lied selbst bleibt unübersetzt.]
*) Frz. Druck, Paris, Alain Lotrian o. J. [Göttingen] Bl. Dij c.
22. par vng i. — en 1. f. fehlt. 23. moult fehlt, melencol. Si bis oyseaulx
fehlt. 24. oomme au temps da puril. — qui bis delicieux fehlt. 25. feist,
il y auoit. 26. Le fehlt. — des oys. ne nulles ioyes. 27. peuent. 28. eelle
q. — iaymoye. 29. veult du tout estr. -f- 30. Si la meist en chant.