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Wüst, Paul
Die deutschen Prosaromane von Pontus und Sidonia (Marburg, Univ., Diss., 1903) — Marburg, 1903

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https://doi.org/10.11588/diglit.2084#0065
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KAP. V.

Die Handschriften der Oebersetzung B.

1. M, Papierhs. der Hof- und Staatsbibliothek zu München
cod. germ. 577, Sammelband. 24 Lagen zu 8—14 — 277 Bll.;
das 9fc* [unbeschriebene] Blatt der 24. Lage ist herausgeschnitten.

Die Lagen 1-12 [Bl. 1—136], Wasserzeichen P mit Kreuz-
blume, enthalten den Pontus Bl. la—131a.

Die Lagen 13—24 [Bl. 137-277 (mit 2 Wasserzeichen:
Lage 13—18 ein anderes p mit Kreuzblume, Lage 19—24 Anker)
enthalten Bl. 137a—272c das Gedicht von Tandareis und
Flordibel, wohl von anderer Hand als der Pontus [Vgl.
Docon im handschriftlichen Katalog von 1804. Bd. 1, S. 43).

Die Hs. hat alte Foliierung, Bl. 175 ist zweimal gezählt.

Der Pontus ist in klarer Schrift der 2. Hälfte des 15. Jahr-
hunderts — nach Schmellers hsl. Katalog um 1470 — zwei-
spaltig geschrieben, die Spalte hat durchschnittlich 32 Zeilen.
Für die häufigen Absätze [= 98 Kapitel] waren Initialen vor-
gesehen, die aber fast überall fehlen. Am Anfang war ein D
durch 4 Zeilen gedacht, für gewöhnliche Initialen 2 Zeilen, nur
selten eine, wenn der Absatz am Ende der Spalte begann. Die
einzutragenden Initialen sind bisweilen klein in schwarz vor-
gemerkt. Auf einigen Blättern finden sich rote Striche durch
Majuskeln im Text, sowie rot gemalte Initialen.17)

Reclamanten stehen immer am Ende der Lagen, auch beim
„Tandareis*. Durch den Schnitt des Buchbinders sind sie z. T.
entfernt; beim Schneiden wurden die Blätter auf 215x290 mm
reduziert. Hinter der ersten Lage greift ein Pergamentstreif
ein : eine Urkunde in moselfränkischem Dialekt. Die Innenseite
des vorderen Deckels ist mit einem Papierblatt theologischen
Inhalts (lat.) beklebt. Federproben von ein und derselben Hand
auf beiden Blättern: Homo quidam fecit cenä magna; der Mann,
für den die beiden Blätter bereits Makulatur waren — vermutlich
der Buchbinder — ist also des Lateins und einer schönen Schrift
 
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