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im Zeichnen und Entwerfen bei Strack und Bötticher auf der
Königlichen Akademie der Künste. Seit 1850 führten ihn
wiederholte ausgedehnte Studienreisen nach den verschiedensten
Kunststätten Europas und Vorderasiens, besonders häufig nach
Italien und Griechenland. Mit der künstlerischen Produktivität
verband sich bei ihm eine ausgedehnte Kenntnis der Ar-
chitekturgeschichte. Eine Anzahl ehrwürdiger Baudenkmäler
wurde von ihm wiederhergestellt, es sei von diesen nur die
Wittenberger Schlofskirche genannt. 1877 wurde er als De-
zernent für das Kirchenbauwesen in das Arbeitsministerium
berufen und hat in dieser Stellung (bis 1901) eine sehr be-
deutende Tätigkeit entfaltet: von den Entwürfen zu mehreren
hundert Dorfkirchen in Preufsen bis zu den Arbeiten für
die Wiederherstellung der grofsen Kathedralen in Cöln und
Strafsburg. Daneben lehrte Adler an der technischen Hoch-
schule (und vorher an der »Bau-Akademie«, seit 1863); aufser
seinen ausgedehnten kunstgeschichtlichen Kenntnissen brachte
er für dies Lehramt auch die Gabe klarer und fesselnder
Darstellung mit.
Von Adlers eigenen Bauten seien genannt: die Christus-
kirche in der Königgrätzer Strafse zu Berlin (1863 bis 1864),
die St. Thomaskirche in Berlin (1865 bis 1869), die Erlöser-
kirche in Jerusalem (1893 bis 1899), das Museum in Olympia
(1885 bis 1887). Eine ganze Reihe von Aufsätzen, Schriften
und Publikationen geben Zeugnis von seinen kunstgeschicht-
lichen Studien. Adler war Mitglied zahlreicher gelehrter und
künstlerischer Institute und Ritter hoher Orden. Unserer
Akademie gehörte er seit 1874 als Ordentliches Mitglied an.
Er starb am 15. September 1908 in Charlottenburg.
im Zeichnen und Entwerfen bei Strack und Bötticher auf der
Königlichen Akademie der Künste. Seit 1850 führten ihn
wiederholte ausgedehnte Studienreisen nach den verschiedensten
Kunststätten Europas und Vorderasiens, besonders häufig nach
Italien und Griechenland. Mit der künstlerischen Produktivität
verband sich bei ihm eine ausgedehnte Kenntnis der Ar-
chitekturgeschichte. Eine Anzahl ehrwürdiger Baudenkmäler
wurde von ihm wiederhergestellt, es sei von diesen nur die
Wittenberger Schlofskirche genannt. 1877 wurde er als De-
zernent für das Kirchenbauwesen in das Arbeitsministerium
berufen und hat in dieser Stellung (bis 1901) eine sehr be-
deutende Tätigkeit entfaltet: von den Entwürfen zu mehreren
hundert Dorfkirchen in Preufsen bis zu den Arbeiten für
die Wiederherstellung der grofsen Kathedralen in Cöln und
Strafsburg. Daneben lehrte Adler an der technischen Hoch-
schule (und vorher an der »Bau-Akademie«, seit 1863); aufser
seinen ausgedehnten kunstgeschichtlichen Kenntnissen brachte
er für dies Lehramt auch die Gabe klarer und fesselnder
Darstellung mit.
Von Adlers eigenen Bauten seien genannt: die Christus-
kirche in der Königgrätzer Strafse zu Berlin (1863 bis 1864),
die St. Thomaskirche in Berlin (1865 bis 1869), die Erlöser-
kirche in Jerusalem (1893 bis 1899), das Museum in Olympia
(1885 bis 1887). Eine ganze Reihe von Aufsätzen, Schriften
und Publikationen geben Zeugnis von seinen kunstgeschicht-
lichen Studien. Adler war Mitglied zahlreicher gelehrter und
künstlerischer Institute und Ritter hoher Orden. Unserer
Akademie gehörte er seit 1874 als Ordentliches Mitglied an.
Er starb am 15. September 1908 in Charlottenburg.