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Königliche Akademie der Bildenden Künste und Mechanischen Wissenschaften zu Berlin
Beschreibung derjenigen Kunstwerke, welche von der Königlichen Akademie der Bildenden Künste und Mechanischen Wissenschaften in den Zimmern der Akademie über dem Königl. Marstalle auf der Neustadt ... öffentlich ausgestellt sind — 1798

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https://doi.org/10.11588/diglit.48321#0076
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ein länglicher großer Stein, der mit Blu-
men bestreut ist, und mitten darauf steht
ein Kessel. Die weissagenden Priesterinnen
(^.Iruriaa) bedienten sich dieses Kessels bei
ihren prophetischen Menschenopfern. Sie
tödteten die gefangenen Feinde, und weis-
sagten aus dem Hineinstromenden Blute.
Hinter diesem Kessel stehen zwei junge
Deutsche mit Hörnern von Weiden - oder
Lindenborkcn gewunden, am Munde, de-
ren sie sich bei Volkszusammeiikünsten be-
dienten, um durch ihren schmetternden
Schall das Volk zu vcrsamlcn, oder zur
Tapferkeit aufzumiintern.
In derMitte vor dieser Säule rind diesen!
Steine steht derAstar, der noch jept in der
Stiftskirche zu Goßlar aufbewahrt wird.
Er ist oben ein offnes Viereck, mit einem
Boden in welchem sich fünf Löcher befin-
den, in der Mitte und in den vier Ecken,
zwischen welchen Spieße stecken, die zur
Befestigung der Opfer dienten.
Unter den vier Pilastern liegen, jede
auf einem Knie, Figuren, im hetrurischen
oder vielmehr ccltischen Styl, welche hohl ge-
gossen sind, damit der Dampf durch die Au-
gen und oben aus dem Kopf ziehen konn-
te, um ein schreckliches Ansehen zu geben.
Ein Knabe unterhält durch Eiuwcrfung
des Holzes das Feuer. Der Opferrauch
steigt empor und verliert sich in den betag-
ten Eichen.
Auf der linken Seite der Opferstätke
befinden sich die deutschen Priesterinnen
 
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