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gesichts des nahe gelegenen Schlosses kaum auf den alten
Inventarbestand desselben zurückgegriffen hat. Doch
zeigt die Ausstellung die beiden interessanten Bildnisse
Joachims II. (Saal 12), von denen das des jugendlichen
Prinzen in kostbarer Rüstung kürzlich erworben werden
konnte. Dazu die schöne Baldung’sche Madonna und
das Kadolzburger Altarbild eines fränkischen Meisters,
die beide in der Erasmuskapelle des Schlosses hängen.
2. Schloß Monbijou
wurde 1703 zunächst als kleines Gartenschlößchen für
Graf Wartenberg, den Minister Friedrichs I., auf dem
Grunde eines kurfürstlichen Vorwerks nach Eosanders
Entwurf an der Spree erbaut. Nach Wartenbergs Sturz
schenkte der König das Besitztum seiner Schwiegertochter
Sophie Dorothea, für die bedeutende Erweiterungen in den
zwanziger und dreißiger Jahren des 18. Jahrhunderts
ausgeführt wurden. Friedrich der Große gab es seiner
Mutter als Witwensitz und ließ unter Knobelsdorffs
Leitung größere Anbauten ausführen. Der nach dem Tode
der Königinwitwe vernachlässigte Bau wurde 1789 in-
standgesetzt und für Friederike Luise, die zweite Ge-
mahlin Friedrich Wilhelms II., erweitert, im wesentlichen
nach Plänen Ungers, der auch die beiden Torbauten am
Eingang des Parkes errichtete. Damals wurden auch
ältere Räume im klassizistischen Stil umgestaltet und aus
dem einst entzückenden Garten französischen Stils (An-
sicht in Saal 10) ein englischer Landschaftspark gemacht.
Schloß Monbijou enthält heute neben den Resten seiner
originalen Ausstattung Möbel und andere Kunstwerke aus
den Berliner und Potsdamer Schlössern, die hier ein Unter-
kommen fanden, als sie aus den ursprünglich für sie be-
stimmten Räumen weichen mußten: es ist 1877 Hohen-
zollern-Museum geworden, das seitdem durch Über-
weisungen aus dem ehemaligen Kronschatz (ausgestellt in
Saal 11) und durch Ankäufe bereichert wurde. Außer

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