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geistiges Leben, dem Männer wie Klopstock, Goethe und
Lavater verbunden waren, dem vor allem auch Hölder-
lin, der lange Zeit in Homburg als Bibliothekar des Land-
grafen lebte, viel verdankte. Bedeutendere bauliche
Änderungen unternahm erst Friedrich VI. (1820—29),
der dem Schloß ein drittes Geschoß hinzufügte und das
Innere teilweise unter Opferung der Einrichtung des
18. Jahrhunderts neu ausstattete, wobei der Einfluß seiner
englischen Gemahlin stark mitsprach, so daß hier treffliche
Beispiele des späten englischen Empire anzutreffen sind.
Doch stammen aus dem 18. Jahrhundert immer noch eine
Reihe wertvoller Möbel, darunter auch einige von David
Roentgen aus Neuwied (Probe in Saal 3). In Homburg
hängen auch die beiden Bildnisse von Ziesenis, die in
Saal 6 untergebracht sind.
V. Schloß Brühl.
Der bedeutendste Schloßbau des 18. Jahrhunderts am
Niederrhein, für den prunkliebenden und jagdfrohen
Kölner Kurfürsten Clemens August ausgeführt: eine drei-
geschossige Anlage mit offenem Ehrenhof und einer be-
sonders betonten mächtigen Gartenfront, die sich auf
Terrassen über einem ausgedehnten Parterre erhebt
(Ansicht in Saal 10). Johann Conrad Schlaun aus West-
falen war der erste Architekt (1725—28), dann wurde
Cuvillies aus München hinzugezogen, der den schweren
Barockstil der Schlaunschen Fassaden auflockerte und
für die Innendekoration einiger Räume entscheidende
Entwürfe lieferte, schließlich hat Balthasar Neumann
(seit 1740) das Treppenhaus zu der lichtdurchfluteten
weiträumigen Anlage umgestaltet, die mit ihrer überaus
reichen Dekoration den machtvollen Zugang zu den
Festräumen bildet, in denen ein üppiger Stuckdekor mit
den farbig leuchtenden Deckengemälden Münchener
Meister wetteifert. Hervorragende Stuckdecken zeichnen
die meisten Räume aus, die aber leider fast nichts von ihrer

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