Räume des südwestlichen Teils im klassizistischen Stile
der Zeit Friedrich Wilhelms III., aus denen die Ausstellung
ebenfalls einige Möbel mit leuchtend farbigen Seiden-
bezügen vorführt (Saal 7).
2. Sanssouci,
das bekannteste der Schlösser Friedrichs II., sein ständiger
Sommersitz, auf der Höhe eines alten Weinbergs gelegen,
dessen südwärts gewandter Abhang zur Anlage breiter,
weiträumig geschwungener Terrassen ausgenutzt wurde.
Der König hatte die ersten Entwürfe selbst skizziert, nach
denen der Bau 1745 unter Knobelsdorffs Oberleitung be-
gonnen wurde. Ein einstöckiger Bau auf schlichtem
Grundriß, aber durchgeistigt von dem frohen Sinn und
dem künstlerischen Feuer des jugendlichen Königs; die
Gartenfront heiter-festlich mit paarweise angeordneten
Hermen von Satyrn und Nymphen zwischen hohen Glas-
türen, die Terrasse und Innenräume nur über wenige
Stufen verbinden; die Rückfront, repräsentativer mit ge-
doppelten Halbsäulen und Pilastern gegliedert, grenzt an
einen weiten Ehrenhof, den Säulenkolonnaden im Halb-
rund umschließen. — Der König lebte Sommer für Sommer,
sofern der Krieg ihn nicht fernhielt, bis zu seinem Tode
in den vier Zimmern des östlichen Flügels, während der
große ovale Kuppelraum der Mitte, der auch äußerlich
den Bau beherrscht, als Speisesaal diente. An der Aus-
stattung des Innern, bei der auf edles Material und kunst-
vollste Behandlung besonderer Wert gelegt wurde, arbei-
teten die besten Künstler: I. A. Nahl, die beiden Hoppen-
haupt, Kambly, Pesne, Ebenhech; kostbare Gemälde
französischer Meister schmücken die Wände. Am besten
sind die runde, im Gedenken an Rheinsberg geschaffene
Bibliothek (daher die Homerbüste in Saal 2) und der
Konzertraum erhalten, während das Schlafzimmer, in
dem der König starb, gleich nach seinem Tode auf Befehl
des Nachfolgers von Erdmannsdorff im frühklassizistischen
Stile umgestaltet wurde. Dieser Art ist ein Konsoltisch
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der Zeit Friedrich Wilhelms III., aus denen die Ausstellung
ebenfalls einige Möbel mit leuchtend farbigen Seiden-
bezügen vorführt (Saal 7).
2. Sanssouci,
das bekannteste der Schlösser Friedrichs II., sein ständiger
Sommersitz, auf der Höhe eines alten Weinbergs gelegen,
dessen südwärts gewandter Abhang zur Anlage breiter,
weiträumig geschwungener Terrassen ausgenutzt wurde.
Der König hatte die ersten Entwürfe selbst skizziert, nach
denen der Bau 1745 unter Knobelsdorffs Oberleitung be-
gonnen wurde. Ein einstöckiger Bau auf schlichtem
Grundriß, aber durchgeistigt von dem frohen Sinn und
dem künstlerischen Feuer des jugendlichen Königs; die
Gartenfront heiter-festlich mit paarweise angeordneten
Hermen von Satyrn und Nymphen zwischen hohen Glas-
türen, die Terrasse und Innenräume nur über wenige
Stufen verbinden; die Rückfront, repräsentativer mit ge-
doppelten Halbsäulen und Pilastern gegliedert, grenzt an
einen weiten Ehrenhof, den Säulenkolonnaden im Halb-
rund umschließen. — Der König lebte Sommer für Sommer,
sofern der Krieg ihn nicht fernhielt, bis zu seinem Tode
in den vier Zimmern des östlichen Flügels, während der
große ovale Kuppelraum der Mitte, der auch äußerlich
den Bau beherrscht, als Speisesaal diente. An der Aus-
stattung des Innern, bei der auf edles Material und kunst-
vollste Behandlung besonderer Wert gelegt wurde, arbei-
teten die besten Künstler: I. A. Nahl, die beiden Hoppen-
haupt, Kambly, Pesne, Ebenhech; kostbare Gemälde
französischer Meister schmücken die Wände. Am besten
sind die runde, im Gedenken an Rheinsberg geschaffene
Bibliothek (daher die Homerbüste in Saal 2) und der
Konzertraum erhalten, während das Schlafzimmer, in
dem der König starb, gleich nach seinem Tode auf Befehl
des Nachfolgers von Erdmannsdorff im frühklassizistischen
Stile umgestaltet wurde. Dieser Art ist ein Konsoltisch
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