Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Akademie der Künste; Kippenberg, Anton [Oth.]
Goethe und seine Welt: Sammlung Kippenberg : Ausstellung in der Preußischen Akademie der Künste — Berlin: Preußische Akademie der Künste, 1932

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.47574#0012
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Goethes in die weimarischen Verhältnisse zu beginnen.
Wer also Goethe bis zu diesem Zeitpunkt kennen lernen
will, dem sei empfohlen, mit Saal VI den Anfang zu
machen.
Das „Decret für den Herrn Geheimden Legationsrath
D. Goethe“ in der ersten Vitrine ist das früheste
Zeugnis für Goethes Anwesenheit in Weimar. Es ist eine
aus Weimar stammende, von einer Hand des achtzehnten
Jahrhunderts dem Original kalligraphisch nachgebildete
Abschrift seiner Anstellungsurkunde. Die erste ge-
druckte Erwähnung von Goethes amtlicher Eigenschaft
enthält der darunter liegende „Hochfürstl. S. Weimar-
und Eisenachische Hof- und Address-Calender, auf das
Jahr 1777“. Aus allen weimarischen Beziehungen, die
sich in Briefen, Stammbucheintragungen und Drucken
manifestieren, hebt sich die zu Frau von Stein heraus.
Von ihrer Hand rührt die Abschrift der ersten Fassung
des Wedes „An den Mond“ her, zu dem sie die auf die
Rückseite des Blattes geschriebenen zwei Strophen nach
der Trennung von Goethe als Ausklang gedichtet hat;
das Gedicht ist an ihre Schwester Louise von Imhoff ge-
richtet:
Wenn mich Lebens Eckel greift,
denck ich nur an dich
und so gleich noch einmahl reift
eine Frucht vor mich.
Wenn der Jugend Freude flieht
und des Lebens Schertz
und mir alles sinckt, verblüht,
halt mir nur dem Hertz.

10
 
Annotationen