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Akademie der Künste; Kippenberg, Anton [Oth.]
Goethe und seine Welt: Sammlung Kippenberg : Ausstellung in der Preußischen Akademie der Künste — Berlin: Preußische Akademie der Künste, 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.47574#0019
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der neuen Schaffensepoche des Dichters, über die die
Vitrinen 6 und 7 Aufschluß gehen.
Unter zuvor nie gekannten Antrieben entfaltet sich
der Genius aus der ganzen Breite und Tiefe seiner
Existenz. Schiller war entscheidend in das Leben Goethes
getreten, die Freundschaft mit ihm hatte ihn beflügelt
und bereichert, die Ausführung von „Herrmann und
Dorothea“, so konnte Schiller an Körner berichten, sei
gleichsam unter seinen Augen geschehen und mit einer
ihm unbegreiflichen Leichtigkeit und Schnelligkeit vor
sich gegangen.
Über alle geistigen Bezirke der Literatur, der Kunst
und der Wissenschaft erstreckt sich Goethes grenzen-
loser Erkenntnisdrang. Er übersetzt das Leben des Ben-
venuto Cellini, Rameaus Neffen, er gibt die Kunstzeit-
schrift „Propyläen“ heraus, er dichtet die „Wahlver-
wandtschaften“, er schreibt seine Autobiographie, die
leider Fragment gebliebene dramatische Dichtung „Pan-
dora“, die an Größe und Kühnheit nur mit dem Faust
verglichen werden kann; die Farbenlehre und andere
naturwissenschaftliche Probleme beschäftigen ihn (ver-
gleiche hierzu Saal X). In den „Wahlverwandtschaften“
wie in der „Pandora“ klingt die entsagungsvolle leiden-
schaftliche Zuneigung des Sechzigjährigen zu Minna
Herzlieb nach. Mit besonderer Liebe hat der Sammler
Dokumente zu ihrem Leben in Vitrine 7 vereint.
Im Sommer 1795 beginnen die Beziehungen zu
Friedrich August Wolf, dem Begründer der neueren
Altertumswissenschaft. Den „Prolegomena ad Homerum“

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