Jacobi in Pempelfort vorgesprochen und das Aquarell
als Andenken zurückgelassen.
Wiederum war es — und damit wenden wir uns zu
Vitrine 5 — ein Berliner Verleger, dem Goethe sein
neuestes Werk, das epische Gedicht „Herrmann und
Dorothea“, zum Verlag anvertraute. Es erschien im Ok-
tober 1797 als „Taschenbuch für 1798“ und wurde in
dreierlei Gestalt ausgegeben: in einem Einband aus ge-
wirkter Seide, den der Seidenfabrikant David Girard in
Berlin angefertigt hatte, in einem Futteral aus rotem
Maroquin und kartoniert mit einer Zeichnung auf dem
farbigen Überzugpapier. Die Exemplare in Seide waren
mit einer Zugabe, bestehend aus einem Messer und einer
Schere, ausgestattet. Den großen Erfolg, den das Werk
in Deutschland und weit darüber hinaus gefunden hat,
ersehen wir aus den zahlreichen neuen Auflagen, Nach-
drucken, Übersetzungen, Bearbeitungen und Nach-
ahmungen. Wie der Wertherroman, so bot auch „Herr-
mann und Dorothea“ den Illustratoren ein dankbares
Objekt. Chodowiecki, Franz Catel und Heinrich Kolbe
(seine Originalaquarelle zu den vier Kupfern in der
Prachtausgabe von 1822 siehe an der gegenüberliegenden
Wand) haben für die Dichtung Blätter von feinstem
zeichnerischen oder koloristischen Reiz geschaffen. Von
den Tuschzeichnungen Catels haben drei in der zweiten
Auflage, für die sie bestimmt waren, keine Verwendung
gefunden. Die „Ausführliche Historie Derer Emigranten
oder Vertriebenen Lutheraner aus dem Ertz-Bißthum
Saltzburg“ bot Goethe den Stoff zu seiner Dichtung. Mit
„Herrmann und Dorothea“ befinden wir uns mitten in
16
als Andenken zurückgelassen.
Wiederum war es — und damit wenden wir uns zu
Vitrine 5 — ein Berliner Verleger, dem Goethe sein
neuestes Werk, das epische Gedicht „Herrmann und
Dorothea“, zum Verlag anvertraute. Es erschien im Ok-
tober 1797 als „Taschenbuch für 1798“ und wurde in
dreierlei Gestalt ausgegeben: in einem Einband aus ge-
wirkter Seide, den der Seidenfabrikant David Girard in
Berlin angefertigt hatte, in einem Futteral aus rotem
Maroquin und kartoniert mit einer Zeichnung auf dem
farbigen Überzugpapier. Die Exemplare in Seide waren
mit einer Zugabe, bestehend aus einem Messer und einer
Schere, ausgestattet. Den großen Erfolg, den das Werk
in Deutschland und weit darüber hinaus gefunden hat,
ersehen wir aus den zahlreichen neuen Auflagen, Nach-
drucken, Übersetzungen, Bearbeitungen und Nach-
ahmungen. Wie der Wertherroman, so bot auch „Herr-
mann und Dorothea“ den Illustratoren ein dankbares
Objekt. Chodowiecki, Franz Catel und Heinrich Kolbe
(seine Originalaquarelle zu den vier Kupfern in der
Prachtausgabe von 1822 siehe an der gegenüberliegenden
Wand) haben für die Dichtung Blätter von feinstem
zeichnerischen oder koloristischen Reiz geschaffen. Von
den Tuschzeichnungen Catels haben drei in der zweiten
Auflage, für die sie bestimmt waren, keine Verwendung
gefunden. Die „Ausführliche Historie Derer Emigranten
oder Vertriebenen Lutheraner aus dem Ertz-Bißthum
Saltzburg“ bot Goethe den Stoff zu seiner Dichtung. Mit
„Herrmann und Dorothea“ befinden wir uns mitten in
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