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Akademie der Künste; Kippenberg, Anton [Bearb.]
Goethe und seine Welt: Sammlung Kippenberg : Ausstellung in der Preußischen Akademie der Künste — Berlin: Preußische Akademie der Künste, 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.47574#0045
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des schauspielerisches Talent. Eine Überraschung auch
für den Kenner des Weimarer Theaters bilden die in
Vitrine 3 und 4 hier zum erstenmal gezeigten Akten, sie
sind eine Auswahl aus noch nicht gedruckten wichtigen
Dokumenten zu Goethes Theaterleitung.
Eine reizvolle Arabeske in dieser Abteilung enthält
Vitrine 5 mit der Abbildung eines russischen Masken-
zugs und eines eine Bauernhochzeit darstellenden Fest-
zuges zur Hochzeit des Großherzogs Carl Alexander mit
Sophie.
An den aus Hunderten von Drucken der Sammlung
ausgesuchten Kompositionen (Vitrine 6 bis 14) wird der
Einfluß sinnfällig gemacht, den Goethe auf die Musiker
seiner Zeit ausgeübt hat. Auf eine Reihe älterer Kom-
ponisten folgt der Berliner Hofkapellmeister Johann
Friedrich Reichardt, der zu Goethe in wechselvollem
persönlichen Verhältnis stand. Man hat mit Recht ge-
sagt, daß Goethe seine in den neunziger Jahren wieder-
erwachende Volkstümlichkeit nicht zum wenigsten den
beliebten und verbreiteten Kompositionen dieses Musi-
kers zu verdanken hatte. Die größten Namen, um nur
drei zu nennen, klingen auf: Mozart (der freilich nur
das „Veilchen“ komponiert hat), Beethoven, Schubert
(von dem alle zu seinen Lebzeiten erschienenen Goethe-
Kompositionen gezeigt werden). Felix Mendelssohn-
Bartholdy, Schüler Zelters, wurde von diesem mit zwölf
Jahren nach Weimar gebracht und erwarb sich als genia-
ler Musiker, Improvisator und Komponist das Herz und
die Liebe des alten Goethe. Die hervorragende Pianistin
Maria Szymanowska lernte Goethe in Marienbad kennen

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