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Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Editor]; Institut für Denkmalpflege [Editor]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Der Hildesheimer Zentralfriedhof — Hannover: Niedersächsisches Landesverwaltungsamt, Heft 17.1998

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Ausblick: Zur Bedeutung und Erhaltung historischer Sepulkralarchitektur auf modernen Friedhöfen, dargestellt am Beispiel des Hildesheimers Zentralfriedhofes (heute: Nordfriedhof)
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https://doi.org/10.11588/diglit.51148#0043
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wurde. Außerhalb des Hains repräsentieren Urnen jedoch auch in Ohlsdorf
„...fast immer Nebengrabmäler zu einem Hauptstein..."; Leisner, Schulze,
Thormann, 1990, 98.
Vgl. das frontseitig als Kreuz zugeschlagene Grabmal der Farn. „Blume" von
1905.
Grabmal „Böttcher", Abt. V 9.
Grabstätte „Gieren", Abt. L r. 52 b.
So u. a. am Grabmal „Peine" (II r. 3), wo die Monumentalität der achteckigen
Stele Anklänge an die traditionelle Grabwand birgt. Den stilistisch fließenden
Übergang beider Formen betont auch der kräftige „Kuppelaufsatz", den aller-
dings auch kleinformatige Stelen dieser Zeit zitieren; vgl. J 14 und 16.
Eine Zwischenform zwischen dreieckigem und zippusartigem Abschluß reprä-
sentiert das Grabmal „Vietor" (M 4), insofern hier das traditionelle Giebelzitat
mit stilisierten Seitenvoluten zusammenläuft und daher die Zippusform assozi-
iert; leider ist dieses Grabmal aufgrund starker Oberflächenverwitterungen
kaum mehr zu datieren.
Vgl. Grabstätte „Meyer", Abt. G 8 von 1909.
Z. B. Grabstätten „Schröder" (K r. 54) und „Gentemann" (A II. 38).
So u. a. das Grabmal „Leeser" am Trapezplatz oder „Graf" und „Thielow" am
Rondell.
Borne, 1993, 218.
Ebd. 219.
Vgl. zu Küsthardts Ablehnung „heidnischer" Grabmale Borne/Krause, 1992, 17.
Ebd. 221.
Grabmal „Stahmer" (1897/98); Leisner, Schulze, Thormann, 1990, Bd. 2,
Kat. 268.
Leisner, Schulze, Thormann, 1990, Bd. 2, 49.
Die Gruppe der Entwerfenden und Ausführenden umfaßte neben Wilhelm Cor-
des als den Koordinator und Friedrich Küsthardt als Entwerfenden u. a. Paul
Rinckleben, Xaver Arnold, Georg Thielen und die Firma Strater & Sohn; Leisner,
Schulze, Thormann, 1990, Bd. 2, Kat. 268.
Vgl. die lediglich von Thorvaldsen inspirierte Plastik des Grabmals für die Ver-
storbenen der Primuskatastrophe (um 1905) als auch die Grabmale „Beck-
mann" (1903) und „Broschek" (1919/20); Leisner, Schulze, Thormann, 1991,
Bd. 2, Kat. 4, 358, 874 sowie Kat. 642 und 698.
Abt. II r. 7.
Insbesondere die freie Aufstellung inmitten einer Gruppe liegender Platten erin-
nert deutlich an die Berliner Konzeption des Jahres 1915 (Berlin-Wedding);
Hammer 1994, 197. Aber auch allgemein erfreute sich der Thorvaldsen-Christus
einer ausgesprochen großen Beliebtheit; so gehörte er u. a. noch im entwickel-
ten 20.Jh. fest zum Werkkatalogsangebot der Werkstätten für Sepulkralarchi-
tektur; Leisner, Schulze, Thormann, 1990, Anm. 617.
in Auswahl: Leisner, Schulze, Thormann, 1990, Bd. 2, Kat. 63-66, 355, 357,
372, 375f. etc.
Lemburg 1987, 73ff.
in Auswahl: Buschmann, 1991, Kat. 20a, 60, 65, 69ff.
in Auswahl: Leisner, Schulze, Thormann, 1990, Bd. 2, Kat. 500, 519, 521, 804.
Ihre besondere Beliebtheit ist augenscheinlich auf deren Bedeutung als Sieges-
und Ruhmeszeichen zurückzuführen, die ihnen seit dem nationalen Sieg
1870/71 für Jahrzehnte anhaftete; Schneider 1991, 103. Für Hannover dieser
Zeit führt G.Schneider aus: „Adler, Löwe, Germania- und Viktoria-Figur gehör-
ten zu den Details des Provionzialkriegerdenkmals von 1884; der Obelisk als
Denkmaltyp wurde zuerst von den Scharnhorstern für ihr Denkmal gewählt...";
Schneider 1991, 105. Die Frage, warum das hannoversche neugotische Landes-
denkmal in Langensalza weniger bleibenden formalen Eindruck hinterließ, ist
hingegen kaum plakativ zu klären, zumal sich Friedrich Küsthardt in Hildesheim
eindeutig sowohl gegen klassizierende als auch mittelalterliche Formen aus-
sprach.
Der Psalm 118, Vers 19 „Tut mir auf die Tore der Gerechtigkeit, daß ich durch
sie einziehe und dem Herrn danke" ist dem gleichen Sinnkontext zuzuordnen.
Die ältesten Belege dieses christlichen Monogramms stammen bereits aus dem
4. und 5. Jahrhundert. Neben einem beinernen Kästchen aus Heilbronn-Rosen-
berg (Brauerei Cluß) hat sich das Nebeneinander von Chie und Rho sowie ein-
beschriebenem Alpha und Omega auch auf zahlreichen Grabsteinen der Zeit
(z. B. Mainz und Bingen) erhalten; W.Müller, M.Knaut, Heiden und Christen.
Archäologische Funde zum frühen Christentum in Südwestdeutschland (Kleine
Schriften zur Vor- und Frühgeschichte Südwestdeutschlands 2) Stuttgart, 1987,
8 ff.
Nach „Der Herr ist mein Licht und mein Heil" (Psalm 27,1) und „Ich bin das
Licht der Welt" (Johannes 3,19).
Seltener auch das Böse und Gewaltige („der Teufel geht umher wie ein brüllen-
der Löwe", 1 Pt 5,8).
Z. B. Grabmal „Höltje" (Abt. V 6) und „Senking" (M 2).
So auch Seib, 1984, 30.
In der Tat muß das Wissen über historische Brandbestattungen in Urnen auch
zum festen Erkenntnisstand des 19.Jh. gerechnet werden, zumal urnenfelder-
zeitliche Gräber seit ca. 1870 im Blickpunkt archäologischer Forschung standen
und bereits früh an zahlreichen Stellen publiziert wurden.
So u. a. E.Wagner, Hügelgräber und Urnenfriedhöfe in Baden, 1901.
Vgl. Grabmal „Schwemann "/Tympanon; hier gruppieren sich die anmutigen
Engelsköpfchen um ein gefaltetes Spruchband mit der Aufschrift: „Wohl dem,
der seine Hoffnung setze auf den Herrn".

173 Die griechischen Buchstaben Chi (= x) und Rho (= P) bezeichnen die Anfangs-
buchstaben von Christos, Jota (= I) von Jesous.
174 Allerdings stieg mit dem erstarkenden Interesse an der Wissenschaft auch das
Interesse an der Botanik deutlich an, wie zahlreiche Bilderbögen über botani-
sche Sonderformen, Planzen- und Blumenarten beweisen. Schließlich ist für die
Zeit ab spätestens 1880/90 das gärtnerische Interesse an Palmen zu registrieren,
so daß für das Zitat des v. a. dekorierenden Palmwedels auch die Gleichsetzung
als Zierde zu erwägen ist; vgl. „Palmyrapalma" (Borassus flabelliformis), Schrei-
bers Anschauungsbilder Nr. 640, um 1900, Farblithographie J.F.Schreibers aus
Eßlingen, Ausstellungskatalog „Berlin durch die Blume oder Kraut und Rüben.
Gartenkunst in Berlin-Brandenburg" 1985, Kat. 702.
175 Dem Mythos nach erweckte der Pelikan seine von einer Schlange getöteten Jun-
gen vom Tode, indem er ihnen sein eigenes Blut und Herz als Nahrung gab und
somit sich selbst aufgab; s. auch Kelsch, 1987, 106 f.
176 Leisner, Schulze, Thormann, 1990, 160: „Schließlich sei noch in Erinnerung ge-
bracht, daß im 19Jh. die Rose eine beliebte Grabpflanze war. Diese Verwen-
dung und der Gebrauch bei der Begräbnisdekoration haben sicher dazu beige-
tragen, daß Rosen als gleichsam haltbarer Schmuck an den Grabmalen darge-
stellt wurden"; ebd. 162.
177 Schneider 1991,149f.; Zitat aus dem hannoverschen Courier Nr. 31830 vom
15. Jan. 1915.
178 Schneider, 1991, 201 ff.
179 Entschieden dagegen richtete sich u. a. der Theologieprofessor G.Dehn: „Wir
sollen uns sodann hüten, [...], dem Krieg ein romantisches oder gar christliches
Gesicht zu geben. Es ist allgemein üblich, daß von der Kirche der Tod fürs Vater-
land unter den Gesichtspunkt des reinen Opfertodes gestellt wird, unter das Bi-
belwort: 'Niemand hat...'. Wir wollen ganz gewiß diesem Tod seine Würde und
auch seine Größe lassen, aber ebenso gewiß wollen wir auch die Wahrheit sa-
gen. Es wird bei dieser Darstellung eben außer acht gelassen, daß der, der getö-
tet wurde, eben auch selbst hat töten wollen. Damit wird die Parallelisierung
mit dem christlichen Opfertod zu einer Unmöglichkeit..." (1918); zit. Schneider,
1991, 205.
180 Bilderbogen mit 100 Blumenbildern, einzeln benannt, um 1880; kol. Lithogra-
phie v. Gustav Kühn (Staatl. Museen Preuß. Kulturbesitz Berlin); Ausstellungska-
talog „Berlin durch die Blume oder Kraut und Rüben. Gartenkunst in Berlin-
Brandenburg" 1985, Kat. 477. Derartige ästhetisch begründete Arrangements
sind in den früherem Bilderbögen der Jahrhundertmitte kaum nachweisbar;
Bilderbogen „Blumen und Früchte", um 1850 von Oehmige & Riemschneider,
No. 1588 (Staatl. Museen Preuß. Kulturbesitz, Mus. f. dt. Volkskunde Berlin);
ebd., Kat. 475.
Neben den Bilderbögen mit einfachen Blumendarstellungen waren auch Bögen
mit Rosendekoration populär.
181 Z. B. Grabstätte „Lippstreu", Abt. C. I 3.
182 Vgl. die Mädchengestalt der Grabstätte „Gentemann", Abt. A li 38.
183 Vgl. Grabmal „Derfin", Abt. L 5.
184 Weber, 1993/1994, 211.

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