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Dorsch, Thomas G.; Wenz, Martin; Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]; Institut für Denkmalpflege [Hrsg.]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Norden, Ostfriesland: denkmalpflegerische Zielplanung für Osterstraße und Neuen Weg — Hameln: Niemeyer, Heft 30.2003

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.51260#0074
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68

V. Zusammenfassung
Die vorliegende Arbeit wurde durch das Niedersächsische Landesamt für Denkmal-
pflege in Zusammenarbeit mit der Stadt Norden mit dem Ziel erstellt, einen
Gestaltungsleitfaden aus Sicht der Denkmalpflege für das Straßenbild des historischen
Neuen Weges und des westlichen Abschnittes der Osterstraße anzubieten.
Das Bearbeitungsgebiet liegt im denkmalpflegerischen Interessenbereich, da gut ein
Viertel sämtlicher Gebäude am Neuen Weg bzw. Abschnitt der Osterstraße als
Baudenkmale ausgewiesen ist. Außerdem ist hier die historische Stadtstruktur
besonders gut erhalten. Nicht nur die Nachbargebäude im Umgebungsschutzbereich der
Baudenkmale gemäß § 8 NDSchG, auch viele Baudenkmale im untersuchten Gebiet
sind durch Ladeneinbauten gestört. Aus Sicht der Denkmalpflege sollte vor allem im
Bereich der Erdgeschosszone die Gestaltung verbessert werden.
Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt im Bereich der Gestaltung des Straßenraumes bzw.
der für das Straßenbild wirksamen Fassaden.
Im Katalog sind architektonische und gestalterische (und somit denkmalpflegerische)
Missstände - sofern sie einen Einfluss auf das Straßenbild haben - an den einzelnen
Gebäuden dargestellt. Der untersuchte Bereich ist neben dem Areal um Marktplatz und
Ludgerikirche das historische Zentrum der Stadt Norden. Diese Wertigkeit sollte auch
in der Gestaltung der Gebäude und Ladenfassaden zum Ausdruck kommen.
In vorliegender denkmalpflegerischer Zielplanung werden deshalb Richtlinien für eine
bessere und denkmalgerechte Gestaltung der Gebäude des Neuen Weges und der
Osterstraße vorgestellt. Vorliegende Arbeit kann nur allgemeine Empfehlungen, jedoch
keine ausgearbeiteten Entwürfe für eine Neugestaltung liefern:
• Die meisten Fassaden im Neuen Weg und in der Osterstraße sind durch unsensible
Baumaßnahmen besonders im Bereich der Erdgeschosse stark gestört oder zerstört.
Den Obergeschossen wurde dadurch das optische Fundament entzogen, sie scheinen
zu „schweben“.
Bei künftigen Sanierungsmaßnahmen sollten die Erdgeschosse so gestaltet werden,
dass sie auf Strukturen der erhaltenen Fassadenteile Bezug nehmen. Durch solche
Maßnahmen würden gestörte Fassaden wieder ein organisches Erscheinungsbild
erhalten, der Ladeneinbau im Erdgeschoss wäre kein Fremdkörper mehr.
• Gleiches gilt für die Fälle, bei denen die Erdgeschosse von zwei Nachbargebäuden
zu einem Laden zusammengezogen wurden. Um das Erscheinungsbild zu
verbessern, müssen die früheren Konturen wieder ablesbar gemacht und die
Gebäude auch im Erdgeschoss optisch wieder in zwei Einheiten getrennt werden.
• Bei einer Neugestaltung von Fassaden sollten historische Baupläne berücksichtigt
werden. Eine originalgetreue Wiederherstellung empfiehlt sich jedoch nur bei
Baudenkmalen und Bauten von hervorragender kulturhistorischer Bedeutung.
 
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