Welterbeantrag Fagus-Werk
5. E Managementplan oder sonstiges System zur Verwaltung
der Anlage
I Grundsätze
Die designierte Gebäudegruppe „Fagus-Werk"
hat ihre vorbildliche Funktion als erster Indust-
riebau der Moderne und als architektonische
Leistung von höchster künstlerischer Qualität bis
heute bewahrt. Die 1911-1925 von Walter Gro-
pius errichteten Bauten werden noch heute als
Produktionsstätten für Schuhleisten genutzt
und sind somit ein „lebendes Denkmal" der In-
dustriekultur von höchster Authentizität. Dort
wo durch die Modernisierung der Produktions-
abläufe Teile der Anlage neue Funktionen erhiel-
ten, wurde, in Kenntnis der außerordentlichen
Bedeutung der Bauten, die architektonische
Substanz erhalten und, zum Teil museal, umge-
nutzt.
Der Managementplan dient der Sicherung die-
ser Qualitäten und basiert im konservatorischen
Umgang mit den Bauten des Fagus-Werks auf
der Grundlage der „Charta von Venedig über
die Konservierung und Restaurierung von Denk-
mälern und Ensembles"(1964) sowie dem „Do-
kument von Nara zur Authentizität" (1994).
Da das nominierte Kulturgut „Fagus-Werk" mit
all seinen Bestandteilen nach den Restaurierun-
gen in den achtziger und neunziger Jahren des
letzten Jahrhunderts einen hervorragenden Ge-
samterhaltungszustand aufweist, sind kurz- und
mittelfristig keine umfangreicheren Sanierungs-
maßnahmen erforderlich. Substanzielle Siche-
rung des Kulturerbes durch kontinuierliche Pfle-
ge, die auf ständiger Überwachung basiert, ist
die konservatorische Erhaltungsstrategie. Not-
wendige Erhaltungsmaßnahmen oder Repara-
turen werden kontinuierlich material- und hand-
werksgerecht durchgeführt. Dieser Umgang mit
der nominierten Anlage entspricht guter denk-
malpflegerischerTradition und hatsich bewährt.
Er soll weiter geführt werden, da unter allen Be-
teiligten, dem Land Niedersachsen als Antrag-
steller, den zuständigen Denkmalbehörden und
vor allem dem Eigentümer der Anlage Konsens
besteht, das Fagus-Werk als Weltkulturerbe in
die Zukunft zu führen.
II Ziele
Pflege und Sicherung des Denkmalbestandes
Primäres Ziel des Managements ist der Schutz,
die Pflege und die Sicherung des historischen
Baubestandes einschließlich der bestehenden
Nutzungsstruktur.
Notwendige bauliche Veränderungen wegen
produktionstechnischer Anforderungen sind so
zu steuern, dass die Authentizität und Integrität
der Anlage bewahrt bleibt.
Zur Umsetzung der denkmalpflegerischen Ziele
sollen - wie schon in der Vergangenheit gesche-
hen - Maßnahmekataloge für den laufenden
denkmalgerechten Bauunterhalt gemeinsam
mit dem Eigentümer entwickelt werden. Vorge-
sehene Neubebauungen in der Pufferzone ha-
ben die Dimensionen der designierten Anlage
sowie die bestehenden freien Sichtbeziehungen
von der Bahnseite und von der Hannoverschen
Straße zu respektieren.
Sicherung der finanziellen Ressourcen
Die Bereitstellung von Finanzmitteln für die Bau-
unterhaltung und evtl, notwendiger Restaurie-
rungen in der Zukunft obliegt in erster Linie dem
Eigentümer und kann im Rahmen der laufenden
Bewirtschaftung durch den Eigentümer als ge-
sichertgelten. Dazu tragen auch die steuerlichen
Abschreibungsmöglichkeiten, bei erforderli-
chen Investitionen, zur Erhaltung des Denkmal-
bestandes bei.
Im Einzelfall wird aber auch der Einsatz öffent-
licher Fördermittel nötig sein, um die finanziel-
len Ressourcen zu stärken. Potentielle Welterbe-
stätten erfüllen auch die Fördervoraussetzungen
des Bundesprogramms „National wertvolle Kul-
turdenkmäler".
Sicherung der Nutzung als
Produktionsstätte
Mit der Erweiterung ihrer Produktpalette hat die
Fagus-GreCon Greten GmbH & Co.KG Neubau-
ten auf dem Firmengelände errichten müssen.
Die Gebäude wurden in angemessener Entfer-
nung von den Altbauten erstellt und die histo-
rischen Gebäude so in die Produktionsprozesse
integriert, dass neben der Verwaltung auch der
gesamte Zweig der traditionellen Schuhleisten-
herstellung in der historischen Fabrikanlage un-
tergebracht blieb. Die Firmeneigentümer haben
trotz sich verändernder Produktionsabläufe auf
die Beibehaltung dieser Nutzung größten Wert
gelegt und werden dies auch in der Zukunft im
Rahmen des Möglichen weiterführen.
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5. E Managementplan oder sonstiges System zur Verwaltung
der Anlage
I Grundsätze
Die designierte Gebäudegruppe „Fagus-Werk"
hat ihre vorbildliche Funktion als erster Indust-
riebau der Moderne und als architektonische
Leistung von höchster künstlerischer Qualität bis
heute bewahrt. Die 1911-1925 von Walter Gro-
pius errichteten Bauten werden noch heute als
Produktionsstätten für Schuhleisten genutzt
und sind somit ein „lebendes Denkmal" der In-
dustriekultur von höchster Authentizität. Dort
wo durch die Modernisierung der Produktions-
abläufe Teile der Anlage neue Funktionen erhiel-
ten, wurde, in Kenntnis der außerordentlichen
Bedeutung der Bauten, die architektonische
Substanz erhalten und, zum Teil museal, umge-
nutzt.
Der Managementplan dient der Sicherung die-
ser Qualitäten und basiert im konservatorischen
Umgang mit den Bauten des Fagus-Werks auf
der Grundlage der „Charta von Venedig über
die Konservierung und Restaurierung von Denk-
mälern und Ensembles"(1964) sowie dem „Do-
kument von Nara zur Authentizität" (1994).
Da das nominierte Kulturgut „Fagus-Werk" mit
all seinen Bestandteilen nach den Restaurierun-
gen in den achtziger und neunziger Jahren des
letzten Jahrhunderts einen hervorragenden Ge-
samterhaltungszustand aufweist, sind kurz- und
mittelfristig keine umfangreicheren Sanierungs-
maßnahmen erforderlich. Substanzielle Siche-
rung des Kulturerbes durch kontinuierliche Pfle-
ge, die auf ständiger Überwachung basiert, ist
die konservatorische Erhaltungsstrategie. Not-
wendige Erhaltungsmaßnahmen oder Repara-
turen werden kontinuierlich material- und hand-
werksgerecht durchgeführt. Dieser Umgang mit
der nominierten Anlage entspricht guter denk-
malpflegerischerTradition und hatsich bewährt.
Er soll weiter geführt werden, da unter allen Be-
teiligten, dem Land Niedersachsen als Antrag-
steller, den zuständigen Denkmalbehörden und
vor allem dem Eigentümer der Anlage Konsens
besteht, das Fagus-Werk als Weltkulturerbe in
die Zukunft zu führen.
II Ziele
Pflege und Sicherung des Denkmalbestandes
Primäres Ziel des Managements ist der Schutz,
die Pflege und die Sicherung des historischen
Baubestandes einschließlich der bestehenden
Nutzungsstruktur.
Notwendige bauliche Veränderungen wegen
produktionstechnischer Anforderungen sind so
zu steuern, dass die Authentizität und Integrität
der Anlage bewahrt bleibt.
Zur Umsetzung der denkmalpflegerischen Ziele
sollen - wie schon in der Vergangenheit gesche-
hen - Maßnahmekataloge für den laufenden
denkmalgerechten Bauunterhalt gemeinsam
mit dem Eigentümer entwickelt werden. Vorge-
sehene Neubebauungen in der Pufferzone ha-
ben die Dimensionen der designierten Anlage
sowie die bestehenden freien Sichtbeziehungen
von der Bahnseite und von der Hannoverschen
Straße zu respektieren.
Sicherung der finanziellen Ressourcen
Die Bereitstellung von Finanzmitteln für die Bau-
unterhaltung und evtl, notwendiger Restaurie-
rungen in der Zukunft obliegt in erster Linie dem
Eigentümer und kann im Rahmen der laufenden
Bewirtschaftung durch den Eigentümer als ge-
sichertgelten. Dazu tragen auch die steuerlichen
Abschreibungsmöglichkeiten, bei erforderli-
chen Investitionen, zur Erhaltung des Denkmal-
bestandes bei.
Im Einzelfall wird aber auch der Einsatz öffent-
licher Fördermittel nötig sein, um die finanziel-
len Ressourcen zu stärken. Potentielle Welterbe-
stätten erfüllen auch die Fördervoraussetzungen
des Bundesprogramms „National wertvolle Kul-
turdenkmäler".
Sicherung der Nutzung als
Produktionsstätte
Mit der Erweiterung ihrer Produktpalette hat die
Fagus-GreCon Greten GmbH & Co.KG Neubau-
ten auf dem Firmengelände errichten müssen.
Die Gebäude wurden in angemessener Entfer-
nung von den Altbauten erstellt und die histo-
rischen Gebäude so in die Produktionsprozesse
integriert, dass neben der Verwaltung auch der
gesamte Zweig der traditionellen Schuhleisten-
herstellung in der historischen Fabrikanlage un-
tergebracht blieb. Die Firmeneigentümer haben
trotz sich verändernder Produktionsabläufe auf
die Beibehaltung dieser Nutzung größten Wert
gelegt und werden dies auch in der Zukunft im
Rahmen des Möglichen weiterführen.
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