Landkreis Diepholz
57
Brockum, die Schnittger'schen Mühlen: Bokemühle, Ölmühle, Kornmühle (Archiv F. Schnittger, Brockum)
Borstel
Mühlenweg 1
Windmühle (siehe Abb. S. 54)
Der Galerieholländer mit gemauertem und verputz-
tem achtkantigem Turm, einem Unterbau, bis zum
Galerieansatz mit verstärkenden Ecklisenen und ei-
nem taillierten Stapel, einer bootsförmigen Kappe mit
Windrose und Segelgatterflügeln ist 1864 von Müller
Heuermann aus Bücken erbaut worden. Der bis zur
Kappe gemauerte, verputzte Turm, der taillierte Stapel
und die Zierprofile am Turmkopf erinnern an die
Mühlen in Engeln, Hassel, Martfeld (Stührmühle) und
Wedehorn. Als Sekundärantrieb wurden zunächst ei-
ne Dampfmaschine, danach ein Dieselaggregat und
schließlich ein Elektromotor eingesetzt. Die Müh-
lenbestandserfassung von 1952 {41} erwähnt die
Mühle als flügellos, jedoch wurde noch mit Motor-
kraft gemahlen. Um 1986 erfolgte eine Instandset-
zung zum Zwecke der Wohnnutzung. Mühlentech-
nische Einrichtungen gibt es nicht mehr. Die Mühle ist
(2009) in schlechtem baulichem Zustand.
Borstel
Windmühle Schamwege
Die Holländermühle Schamwege, 1862 von Rott-
mann, Brockhoff und Buchholz nahe der Landstraße
Sulingen-Nienburg (B 214) erbaut, ist inzwischen rest-
los verschwunden. 1887 wurde sie als Anbauernstelle
eingetragen. Elf Jahre später kaufte sie Müller Win-
deis. In der 1925 abgebrannten Mühle fand man die
verkohlte Leiche des Eigentümers, was zu schlimmen
Vermutungen Anlass gab.1
1 Geschichte des Kirchspiels Borstel Bd. II, S. 127.
Brockum
Die Preußische Landesaufnahme von 1897/99 BI. Nr.
3516 verzeichnet in Brockum, einer Bauerschaft,
deren Haufendorf auf einer Sandanwehung zwischen
Bruch und Berg (Stemweder Berge) liegt, am westli-
chen Ortsrand drei Windmühlen, dicht beieinander
stehend. Die mittlere ist als Bockwindmühle, die bei-
den anderen sind als Holländermühlen gekennzeich-
net. Auf der Kurhannoverschen Landesaufnahme des
ausgehenden 18. Jahrhunderts sind zwei Mühlen zu
erkennen. Die westliche wird als „neue Graupen-
mühle" bezeichnet - das Symbol deutet auf eine
Holländermühle mit Steert hin. Die östliche ist mit
dem Symbol der Bockwindmühle gekennzeichnet. Sie
war die ältere von beiden. Diese Mühle gehörte der
Kirchengemeinde, deren Pfarrer zugleich Müller auf
dieser Mühle war, die sein Einkommen zu sichern
hatte. Der Pfarrmüller hatte auf den sicheren Betrieb
und die Unterhaltung der Mühle einen Eid abzule-
gen.1 Der erste urkundliche Hinweis auf die Pfarr-
mühle stammt aus dem Jahre 1661.2 War die Pfarr-
stelle unbesetzt, verpachtete die Kirchengemeinde die
Mühle. Dazu gehörte auch Waldnutzung zur Ge-
winnung von Bau- und Brennholz.
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Brockum, die Schnittger'schen Mühlen: Bokemühle, Ölmühle, Kornmühle (Archiv F. Schnittger, Brockum)
Borstel
Mühlenweg 1
Windmühle (siehe Abb. S. 54)
Der Galerieholländer mit gemauertem und verputz-
tem achtkantigem Turm, einem Unterbau, bis zum
Galerieansatz mit verstärkenden Ecklisenen und ei-
nem taillierten Stapel, einer bootsförmigen Kappe mit
Windrose und Segelgatterflügeln ist 1864 von Müller
Heuermann aus Bücken erbaut worden. Der bis zur
Kappe gemauerte, verputzte Turm, der taillierte Stapel
und die Zierprofile am Turmkopf erinnern an die
Mühlen in Engeln, Hassel, Martfeld (Stührmühle) und
Wedehorn. Als Sekundärantrieb wurden zunächst ei-
ne Dampfmaschine, danach ein Dieselaggregat und
schließlich ein Elektromotor eingesetzt. Die Müh-
lenbestandserfassung von 1952 {41} erwähnt die
Mühle als flügellos, jedoch wurde noch mit Motor-
kraft gemahlen. Um 1986 erfolgte eine Instandset-
zung zum Zwecke der Wohnnutzung. Mühlentech-
nische Einrichtungen gibt es nicht mehr. Die Mühle ist
(2009) in schlechtem baulichem Zustand.
Borstel
Windmühle Schamwege
Die Holländermühle Schamwege, 1862 von Rott-
mann, Brockhoff und Buchholz nahe der Landstraße
Sulingen-Nienburg (B 214) erbaut, ist inzwischen rest-
los verschwunden. 1887 wurde sie als Anbauernstelle
eingetragen. Elf Jahre später kaufte sie Müller Win-
deis. In der 1925 abgebrannten Mühle fand man die
verkohlte Leiche des Eigentümers, was zu schlimmen
Vermutungen Anlass gab.1
1 Geschichte des Kirchspiels Borstel Bd. II, S. 127.
Brockum
Die Preußische Landesaufnahme von 1897/99 BI. Nr.
3516 verzeichnet in Brockum, einer Bauerschaft,
deren Haufendorf auf einer Sandanwehung zwischen
Bruch und Berg (Stemweder Berge) liegt, am westli-
chen Ortsrand drei Windmühlen, dicht beieinander
stehend. Die mittlere ist als Bockwindmühle, die bei-
den anderen sind als Holländermühlen gekennzeich-
net. Auf der Kurhannoverschen Landesaufnahme des
ausgehenden 18. Jahrhunderts sind zwei Mühlen zu
erkennen. Die westliche wird als „neue Graupen-
mühle" bezeichnet - das Symbol deutet auf eine
Holländermühle mit Steert hin. Die östliche ist mit
dem Symbol der Bockwindmühle gekennzeichnet. Sie
war die ältere von beiden. Diese Mühle gehörte der
Kirchengemeinde, deren Pfarrer zugleich Müller auf
dieser Mühle war, die sein Einkommen zu sichern
hatte. Der Pfarrmüller hatte auf den sicheren Betrieb
und die Unterhaltung der Mühle einen Eid abzule-
gen.1 Der erste urkundliche Hinweis auf die Pfarr-
mühle stammt aus dem Jahre 1661.2 War die Pfarr-
stelle unbesetzt, verpachtete die Kirchengemeinde die
Mühle. Dazu gehörte auch Waldnutzung zur Ge-
winnung von Bau- und Brennholz.