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Mühlen in Niedersachsen und Bremen
Diepholz-Aschen, Windmühle Fohring
(Archiv W. Fohring, Aschen)
Diepholz-Aschen, Windmühle Fohring, Mühlenumbau
(Zeichnung R. Wormuth nach: Zeichnung der Firma Ernst
Heitling, Maschinenbauanstalt und Mühlsteinfabrik, Melle i.
Hannover: „Zeichnung zum Mühlenumbau für Herrn
Mühlenbes. Wilh. Fohring, Aschen")
Schrot- und einen Walkgang besessen habe und dass
die Wassermühle zusammen mit der Windmühle
(wahrscheinlich die Bockwindmühle „auf dem Esch",
siehe Warmsen, Bohnhorst) verpachtet gewesen sei.
Das relativ kleine Fachwerkgebäude mit Walmdach
war wasserseitig gegen Spritzwasser holzverschalt. Das
große Staberrad reichte bis an die Gebäudetraufe.
Nach einem Gutachten von 1857 trieb das unter-
schlächtige Rad mit einem Durchmesser von 26 Fuß, 6
Zoll (circa 7,75 m) über ein Liegendes und Stehendes
Vorgelege mit Obertriebwerk einen Roggen- und einen
Weizengang an. Wie die anderen Müller an der Hunte
(vergleiche Drebbermühle, Hengemühle) hatten die
Diepholzer Müller lange Zeit Probleme mit den
Oberliegern am Dümmer-See. Es ging um deren
Wiesennutzung und Stauhöhen am Mühlenwehr.
Diepholz-Aschen
Aschener Straße 20
Windmühle Fohring
In etwa 200 m Entfernung nördlich der Ortslage von
Aschen liegt die einsturzgefährdete ehemalige Gale-
rieholländermühle mit Sägewerk auf freiem Feld. Der
Mühlenturm, achtkantig und bis zur Galerie mit ver-
stärkenden Ecklisenen ausgestattet, ist gänzlich aus
Backsteinmauerwerk hergestellt. Über dem Galeriege-
schoss ist das Mauerwerk des leicht taillierten Ober-
teils verputzt gewesen. Ein frühes Foto zeigt die
Mühle noch völlig intakt mit besegelten Flügeln und
mit einer Windrose. Fohring erbaute die Windmühle
1878. Im Laufe der Zeit wurde die technische Aus-
rüstung dem neuesten Stand der Technik angepasst.
Eine Umbauzeichnung der Maschinen- und
Mühlenbaufirma Ernst Heitling aus Melle, Ldkr.
Osnabrück, vermutlich aus den 1930er Jahren lässt
die Kombination von Wind- und Motorantrieb erken-
nen. Der Steinmahlgang auf dem dritten Boden wird
von einem Obertriebwerk über eine Steinspindel mit
eisernem Rad vom großen Königsstirnrad angetrie-
ben. Dieses und die Königswelle sind aus Holz, der
Radreifen des Königsrades wahrscheinlich aus Eisen-
guss mit Holzkämmen. Der zweite Steinmahlgang auf
dem untersten Boden und alle anderen Arbeitsma-
schinen, ein Walzenstuhl, ein Doppelplansichter,
Staubfilteranlage, Mischer und Elevatoren erhalten
ihren Antrieb über Transmissionen von einem
Liegenden Vorgelege im Mühlenkeller. Der untere
Mahlgang wurde über ein Kegelrad-Winkelgetriebe
bewegt. Antriebsaggregat war zunächst ein Diesel-
und später ein Elektromotor. Bei dieser Umbaumaß-
nahme wurde die Durchfahrt wegen des Einbaus des
Liegenden Vorgeleges funktionslos. Um 1957 nahm
man die Flügel ab. Ein Flügelpaar aus Stahl kaufte
Müller Henke aus Sulingen-Labbus für seine Mühle.
Die Mühle war bereits Anfang der 1960er Jahre bau-
Mühlen in Niedersachsen und Bremen
Diepholz-Aschen, Windmühle Fohring
(Archiv W. Fohring, Aschen)
Diepholz-Aschen, Windmühle Fohring, Mühlenumbau
(Zeichnung R. Wormuth nach: Zeichnung der Firma Ernst
Heitling, Maschinenbauanstalt und Mühlsteinfabrik, Melle i.
Hannover: „Zeichnung zum Mühlenumbau für Herrn
Mühlenbes. Wilh. Fohring, Aschen")
Schrot- und einen Walkgang besessen habe und dass
die Wassermühle zusammen mit der Windmühle
(wahrscheinlich die Bockwindmühle „auf dem Esch",
siehe Warmsen, Bohnhorst) verpachtet gewesen sei.
Das relativ kleine Fachwerkgebäude mit Walmdach
war wasserseitig gegen Spritzwasser holzverschalt. Das
große Staberrad reichte bis an die Gebäudetraufe.
Nach einem Gutachten von 1857 trieb das unter-
schlächtige Rad mit einem Durchmesser von 26 Fuß, 6
Zoll (circa 7,75 m) über ein Liegendes und Stehendes
Vorgelege mit Obertriebwerk einen Roggen- und einen
Weizengang an. Wie die anderen Müller an der Hunte
(vergleiche Drebbermühle, Hengemühle) hatten die
Diepholzer Müller lange Zeit Probleme mit den
Oberliegern am Dümmer-See. Es ging um deren
Wiesennutzung und Stauhöhen am Mühlenwehr.
Diepholz-Aschen
Aschener Straße 20
Windmühle Fohring
In etwa 200 m Entfernung nördlich der Ortslage von
Aschen liegt die einsturzgefährdete ehemalige Gale-
rieholländermühle mit Sägewerk auf freiem Feld. Der
Mühlenturm, achtkantig und bis zur Galerie mit ver-
stärkenden Ecklisenen ausgestattet, ist gänzlich aus
Backsteinmauerwerk hergestellt. Über dem Galeriege-
schoss ist das Mauerwerk des leicht taillierten Ober-
teils verputzt gewesen. Ein frühes Foto zeigt die
Mühle noch völlig intakt mit besegelten Flügeln und
mit einer Windrose. Fohring erbaute die Windmühle
1878. Im Laufe der Zeit wurde die technische Aus-
rüstung dem neuesten Stand der Technik angepasst.
Eine Umbauzeichnung der Maschinen- und
Mühlenbaufirma Ernst Heitling aus Melle, Ldkr.
Osnabrück, vermutlich aus den 1930er Jahren lässt
die Kombination von Wind- und Motorantrieb erken-
nen. Der Steinmahlgang auf dem dritten Boden wird
von einem Obertriebwerk über eine Steinspindel mit
eisernem Rad vom großen Königsstirnrad angetrie-
ben. Dieses und die Königswelle sind aus Holz, der
Radreifen des Königsrades wahrscheinlich aus Eisen-
guss mit Holzkämmen. Der zweite Steinmahlgang auf
dem untersten Boden und alle anderen Arbeitsma-
schinen, ein Walzenstuhl, ein Doppelplansichter,
Staubfilteranlage, Mischer und Elevatoren erhalten
ihren Antrieb über Transmissionen von einem
Liegenden Vorgelege im Mühlenkeller. Der untere
Mahlgang wurde über ein Kegelrad-Winkelgetriebe
bewegt. Antriebsaggregat war zunächst ein Diesel-
und später ein Elektromotor. Bei dieser Umbaumaß-
nahme wurde die Durchfahrt wegen des Einbaus des
Liegenden Vorgeleges funktionslos. Um 1957 nahm
man die Flügel ab. Ein Flügelpaar aus Stahl kaufte
Müller Henke aus Sulingen-Labbus für seine Mühle.
Die Mühle war bereits Anfang der 1960er Jahre bau-