Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]; Institut für Denkmalpflege [Hrsg.]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Mühlen in Niedersachsen und Bremen — Petersberg: Imhof, Heft 40.2013

DOI Heft:
Mühlenbestand in den Gemeinden (alphabetisches Register)
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.51161#0075
Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Landkreis Diepholz

71

jedoch zu gering war und Berend Friedrich Drebber-
müller veranlasste, beim Königlichen Amt in Hanno-
ver Beschwerde einzulegen. Der ausgehandelte Kom-
promiss erlaubte nun dem Drebbermüller, auf Kosten
der Lemförder Bruchinteressenten eine Bockwind-
mühle zu bauen. Diese entstand 1771 auf dem Dreb-
ber Berg, allerdings mit Selbstbeteiligung des Dreb-
bermüllers. 1792 brannte die Mühle durch Blitzschlag
ab, wurde jedoch bald wieder aufgebaut. 1822 er-
reichte der damalige Drebbermüller, wegen der anhal-
tenden Windstille zeitweilig mit der Wassermühle
mahlen zu dürfen. 1857 wurde die Mühle folgender-
maßen beschrieben {33}: Flügelflucht 71 Fuß
(20,73 m), Flügelbreite 6 Fuß, 10 Zoll (2 m), ein
Roggenschrotgang. Als 1868 einige Einwohner aus
dem benachbarten Cornau den Neubau einer
Windmühle beantragten, kam ihnen Hermann Hinrich
Drebbermüller zuvor, indem er die ohnehin unrentable
Mühle auf dem Drebber Berg abbauen und im Uthüser
Drebber bei Cornau wieder aufbauen ließ. Dort ist sie
auch auf dem Urmesstischblatt Nr. 3316 dargestellt.
1890 wurde sie verkauft. 1911 brannte sie ab.
Mit dem Neubau des jetzigen Fachwerkgebäudes im
Jahr 1854 wurde die Wassermühle modernisiert.
1857 wurde der Bestand nach einem Gutachten {34}
folgendermaßen beschrieben: Unterschlächtiges Was-
serrad, Durchmesser 20 Fuß, 8 Zoll (6,04 m); Stehen-
des Vorgelege; Roggen-, Weizen- und Spitzgang.
Nach Aufhebung des Gewerbezwangs wurde sie
noch um eine Ölmühle erweitert. Außerdem entstand
in einem separaten Gebäude ein Sägewerk mit
Horizontalgatter, angetrieben über eine Transmission
vom Mühlengebäude aus. Ein westlich dem alten
Mühlenhaus 1909 vorgelagerter Anbau enthielt eine
Dynamomaschine zur Stromerzeugung und ausrei-
chend Platz für eine größere Anzahl von Batterien.2
Sägewerk und Anbau existieren nicht mehr. 1911 ver-
pachtete August Drebbermüller die Mühle an den
Müller Immoor (vergleiche Altenbücken) und ersetzte
das geborstene hölzerne Wasserrad von 1869 durch
ein eisernes von 6 m Durchmesser.
1 Lohmeyer, Fritz: Geschichte des Hofes Drebbermühle, in:
Heimatblätter für die Grafschaft Diepholz. 1935. Nr. 6, S. 13
und 14.
2 Erich Drebbermüller.
Drebber-Ihlbrock
Ehemalige Windmühle
Die um 1871 erbaute Galerieholländermühle mit
Steert und Segelgatterflügeln, massivem Unterbau
aus Backsteinsichtmauerwerk, achtkantig und mit
verstärkenden Ecklisenen besaß einen mit Dachpappe
eingedeckten Stapel aus Holz. Sie wurde 1924 nach
Lübbecke transloziert.

Drentwede
Mühlenweg
Ehemalige Windmühle von H. Bramstedt
Die schlanke Galerieholländermühle ist 1896 von
Bernhard Bramstedt,' Müller aus Wesenstedt, erbaut
worden {22, Nr. 550}. Der Unterbau mit Durchfahrt ist
ein kubischer Baukörper aus Backsteinmauerwerk,
dessen Flachdach höhengleich mit dem Galerieboden
übereinstimmt und auch als solcher benutzt wurde.
Die übrige Galerie war aufgeständert. Dampfmaschi-
nenhaus und Schornstein waren in den Unterbau der
Mühle integriert. Zum Mühlenensemble gehörten das
Müllerwohnhaus, eine Mühlenscheune und ein Säge-
werk. Bramstedt hatte schon 1870 die Mühle in Sud-
bruch (Gemeinde Ehrenburg; siehe dort) erbaut, diese
jedoch verkauft und anschließend in Drentwede neu
gebaut: Für den Neubau soll er einen Stapel (Acht-
kant) aus den Niederlanden gekauft haben. Die Müh-
le war sogleich mit Jalousieflügeln und Windrose aus-


Drebber-Ihlbrock, ehemalige Windmühle, vor 1924
(Archiv F. Butt)
 
Annotationen