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Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Editor]; Institut für Denkmalpflege [Editor]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Mühlen in Niedersachsen und Bremen — Petersberg: Imhof, Heft 40.2013

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Mühlenbestand in den Gemeinden (alphabetisches Register)
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https://doi.org/10.11588/diglit.51161#0208
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204

Mühlen in Niedersachsen und Bremen


Rehburg-Loccum, Kirche in Rehburg. Grabstein des
Kurfürstlichen Amtsmüllers M. J. Buhk, 2010


Rehburg-Loccum, ehemalige Klosterwalkmühle an der
Fulde in Loccum, 1998

bracht war, der einen weiteren Schrotgang antrieb. In
der Mühlenbestandserfassung von 1952 {41} wurde
der Zustand der Ölmühle als schlecht und der der
Kornmühle als relativ gut bezeichnet. Am
12.12.1954 beantragte H. Hormann beim Land-
ratsamt in Nienburg die Abbruchgenehmigung der
Ölmühle. Der niedersächsische Landeskonservator
genehmigte am 26.01.1955 den Abbruch {41}. 1976
musste auf Anordnung des Bauamts Nienburg auch
die Kornmühle wegen Baufälligkeit abgerissen wer-
den.3

Die südliche der beiden Mühlen, die Öl- und Grau-
penmühle, war ein Erdholländer. Wie die Kornmühle
war der Erdholländer ursprünglich mit Segelgatter-
flügeln sowie Steert ausgestattet und nach 1920 auf
ein Kruiwerk mit Windrose umgerüstet. Die Mühle
besaß einen Kollergang, einen Wärmeofen und ein
Stampfenwerk. Ein Graupengang war kurz vor dem
Abbruch nach dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr vor-
handen. Der Betrieb war schon um 1937 eingestellt
worden.4 Auf dem Hormann'schen Hof (Harrienstedt
Nr. 3) befindet sich noch der gusseiserne Wellenkopf
einer der beiden Mühlen. Ein Steinkran der Korn-
mühle ist in der Mühle von Mösloh eingebaut worden.
1849 wurde sogar der Bau einer dritten Windmühle,
ebenfalls einer Kornmühle, erwogen. Ein Gremium von
drei Sachverständigen sollte den Antrag prüfen. Das
Vorschlagsrecht für diese Sachverständigen hatten die
Müller Meiersiek (Warmsen), Mollenhauer (Steyerberg),
Hormann (Harrienstedt), Gerke (Dierstorf), Passe
(Stolzenau) und Meyer (Harrienstedt).5 Ob dieses
Gutachten überhaupt zustande kam, ist unbekannt.
Eine weitere Mühle wurde jedenfalls nicht gebaut.
1 Hannoversche Anzeigen Nr. 30. Sonnabend, den 14. April
1832.
2 12.04.1847 Cord Heinrich Hormann/Diedrich Meyer,
Klagebegründung (Archiv SG Uchte).
3 Heinz Hormann, Harrienstedt.
4 Ebd.
5 Archiv der SG Uchte.
Rehburg-Loccum
Ehemalige Klosterwalkmühle in Loccum
Die Wasserseite des Gebäudes an der Fulde ist noch
gut erhalten. Sie ist aus hammerrechtem Schichten-
mauerwerk aus Rehburger Sandstein errichtet. Die
Gebäudeecken, die Ortgänge, die Fenstergewände
und die große, spitzbogige und inzwischen zugemau-
erte Öffnung für die Radwelle(n) sind mit Werksteinen
eingefasst.
Die Fassade macht in der sorgfältigen Ausführung des
Mauerwerks und in ihrer Symmetrie einen noblen Ein-
druck. Die Baudetails (Spitzbogen, 60°-Dachneigung)
deuten auf die Hochgotik als Entstehungszeit hin. Das
Gebäude wird als Geräteabstellraum genutzt.
Mühlentechnik gibt es nicht mehr.

Rehburg-Loccum
Mindener Straße 18, Loccum
Windmühle Dralle
Am westlichen Ortsausgang von Loccum an der
Landstraße nach Seelenfeld und Döhren wurde die
massive Wallholländermühle im Jahr 1884 von der
 
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