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Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]; Institut für Denkmalpflege [Hrsg.]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Mühlen in Niedersachsen und Bremen — Petersberg: Imhof, Heft 40.2013

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Mühlenbestand in den Gemeinden (alphabetisches Register)
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https://doi.org/10.11588/diglit.51161#0225
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Landkreis Nienburg/Weser

221

Trieur, Schäl- und Spitzmaschine. In den Geschossen
darüber sind Mischer, Plansichter und Filterschrank
angeordnet. In einem Nebenraum befand sich ur-
sprünglich als Antriebsaggregat ein Dieselmotor, den
man später durch einen Elektromotor ersetzte.
Stolzenau
Ehemalige Wassermühle
Die ehemals herrschaftliche Wassermühle ist Anfang
der 1970er Jahre abgerissen worden. Sie lag am Aus-
fluss der jetzt noch vorhandenen Mühlenteiche, die
vom Uchter Mühlenbach gespeist wurden, kurz bevor
er in die Weser mündet. An dieser Stelle befindet sich
jetzt noch eine kleine steinerne, spätbarocke Bo-
genbrücke. Dort ist die Böschung des linken Weser-
ufers so hoch, dass die Fallhöhe für den Wasser-
mühlenbetrieb ausreichte. Wahrscheinlich ist diese
Mühle als Ersatz für die außerhalb der Wälle schon
seit 1220 bezeugte „Pettikemole" in (Rep-)Holthusen
(Holzhausen) erbaut worden. 1722 ist unter König
Georg I. ein Neubau bezeugt. 1798 erwähnte sie
Manecke als herrschaftliche Mahlmühle mit zwei
Grinden {33}. Sie wurde um 1900 erneuert und
zusätzlich mit Dampf, später mittels Elektromotor
betrieben. Auf einer Zeichnung von 1919 sind das
Fährhaus und die Wassermühle im Zustand von 1830
dargestellt. Die Authentizität der Darstellung ist aller-
dings fraglich. Die Mühle bestand demnach aus zwei
aneinandergebauten Fachwerkhäusern mit annä-
hernd gleicher Trauf-, aber unterschiedlicher
Firsthöhe. Das niedrigere Gebäude besaß einen
Aufzugserker. Auf einem nach 1900 entstandenen
Foto ist ein fünfachsiger, dreigeschossiger Backstein-
bau mit Satteldach und einem Aufzugserker zu erken-
nen. Am Südgiebel gibt es einen niedrigeren Anbau,
möglicherweise noch der Rest eines Vorgängerbaus,
sowie einen hohen Schornstein für das um 1900
erbaute Dampfmaschinenaggregat. Auf einem späte-
ren Foto ist dieser niedrigere Anbau durch einen
Erweiterungsbau ersetzt, der in gleicher Breite und
Höhe sowie mit verlängertem Satteldach den dreige-
schossigen Bau von 1900 mit nochmals fünf
Fensterachsen fortsetzt. Dieser Erweiterungsbau war
mit einem etwas größeren Aufzugserker ausgestattet.
Die Mühle wurde als Poos'sche Mühle bezeichnet.

Stolzenau
Holzhäuser Straße 17
Motormühle Hilker
Der schlichte eingeschossige Putzbau gibt mit seinem
Aufzugsdacherker noch die ehemalige Mühlenfunk-
tion zu erkennen. Die Mühle wurde elektromotorisch
betrieben.


Stolzenau, ehemalige Wassermühle. Mühlengebäude mit
Dampfmaschinenhaus und Schornstein am Mühlenteich
(Archiv Dr. H. Thee, Stolzenau)


Stolzenau, ehemalige Wassermühle mit Erweiterungsbau
(Poos'sche Mühle) (Archiv Dr. H. Thee, Stolzenau)

Stolzenau, Motormühle Hilker, 2011
 
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