Tab. 1: Kultur- und Nutzpflanzenfunde aus ländlichen Siedlungen des Mittelalters im südwestlichen Harzvorland (erste Befunde).
*) F: frühes, H/S: hohes u. spätes Mittelalter
**) BA: Bachsediment, BR: Brunnenfüllung, TKS: trockene Kulturschicht
***) uvk: unverkohlt, vk: verkohlt
Fundorte:
Düna,
Osterode/
OHA
Düna,
Osterode/
OHA
+ Mars-
felde,
Giebolde-
hausen/GÖ
+ Wende-
leweshusen,
Germers-
hausen/GÖ
+Trude-
wens-
husen,
Landolfs-
hausen/GÖ
+ Leisen-
berg,
Spanbeck/
NOM
+ Dören-
hagen,
Adelebsen/
GÖ
+ Meden-
heim,
Northeim/
NOM
Datierung*)
F
H/S
H/S
H/S
H/S
H/S
H/S
H/S
TKS
TKS
TKS
TKS
TKS
TKS
Fundstellen-Typen**)
BA
BA
BR
BR
vk
vk
vk
vk
vk
vk
Erhaltungsform der Diasporen***)
uvk
uvk
uvk
uvk
Getreidearten
Avenasativa - Hafer
X
X
X
X
X
X
X
X
Hordeum vulgare - Gerste
X
X
X
X
X
X
X
X
Secale cereale - Roggen
X
X
X
X
X
X
X
X
Triticum aestivum - Weizen
X
X
X
X
X
X
X
X
Öl pf lanzen/Faserpf lanzen
Linum usitatissimum - Lein
X
X
X
Papaversomniferum - Mohn
X
X
X
Leguminosen
Lens esculenta - Linse
X
Pisum sativum - Erbse
X
Gemüse
Beta vulgaris - Rübe
X
Kulturobst
Prunus avium - Süßkirsche
X
X
Prunus insititia - Pflaume
X
X
Malus sylvestris - Apfel
X
X
Pyrus domestica - Birne
X
X
Wildobst
Fragaria vesca - Wald-Erdbeere
X
X
X
X
Rubus idaeus - Himbeere
X
X
X
X
Rubus fruticosus - Brombeere
X
X
X
Rubus caesius - Kratzbeere
X
Prunus spinosa - Schlehe
X
X
Sambucus nigra - Holunder
X
X
X
Corylusavellana - Hasel
X
X
X
X
X
handelt sich dabei um knapp 1 cm lange und etwa 1 mm
breite Teile des Leinstengels, die bei der Leinfaserge-
winnung anfallen.
Funde verkohlter Leguminosen-Samen liegen aus Düna
nur vereinzelt vor. Das entspricht den Befunden in vie-
len anderen mittelalterlichen Siedlungen Südnieder-
sachsens. Dennoch scheint die Erbse (Pisum sativum)
während dieses Zeitraumes hier eine erhebliche Bedeu-
tung als Breinahrung gehabt zu haben (Willerding,
1984,1985).
Das Gemüse ist bislang mit einigen Belegen von Beta
vulgaris (Rübe) nur spärlich vertreten. Möglicherweise
werden weitere Analysen zu genaueren Vorstellungen
über die Bedeutung des Gemüses in der Ernährung der
Einwohner von Düna führen. Dies gilt entsprechend für
die überhaupt noch nicht erfaßte Gruppe der Gewürz-
pflanzen.
Auffällig spärlich sind auch die Funde von Kulturobst-
arten aus den Feuchtsedimenten von Düna. Es liegen
bislang lediglich wenige Belege vor von Süß-Kirsche
(Prunus avium), Pflaume (Prunus insititia), Apfel (Malus
sylvestris) und Birne (Pyrus domestica). Hingegen kom-
men Nachweise von Wildobstarten wie Wald-Erdbeere
(Fragaria vesca), Himbeere (Rubus idaeus) und Brom-
beere (Rubus fruticosus) sowie Holunder (Sambucus
nigra) wesentlich zahlreicher vor. Dies deutet bereits
jetzt darauf hin, daß Wildobst auch in Düna während
des Mittelalters eine wichtige Rolle in der Ernährung ge-
spielt haben dürfte.
Unkräuter und Wildpflanzen
Ein Teil der in den Feuchtsedimenten von Düna ange-
troffenen Pflanzenreste mag von den ehedem in den
entsprechenden Feuchtbiotopen wachsenden Arten
stammen. Die Hauptmenge der Belege ist jedoch aus
anderen Standortsbereichen im Einzugsbereich der
Siedlung gekommen. Demnach liegt eine Thanato-
z ö n o s e vor, da die meisten Belege erst im Zuge ihrer
Ablagerung vergesellschaftet worden sind. Die Erreich-
barkeit des Sedimentationsplatzes für die verschieden-
artigen Pflanzenteile wird durch zahlreiche Determinan-
68
*) F: frühes, H/S: hohes u. spätes Mittelalter
**) BA: Bachsediment, BR: Brunnenfüllung, TKS: trockene Kulturschicht
***) uvk: unverkohlt, vk: verkohlt
Fundorte:
Düna,
Osterode/
OHA
Düna,
Osterode/
OHA
+ Mars-
felde,
Giebolde-
hausen/GÖ
+ Wende-
leweshusen,
Germers-
hausen/GÖ
+Trude-
wens-
husen,
Landolfs-
hausen/GÖ
+ Leisen-
berg,
Spanbeck/
NOM
+ Dören-
hagen,
Adelebsen/
GÖ
+ Meden-
heim,
Northeim/
NOM
Datierung*)
F
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TKS
TKS
TKS
TKS
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Fundstellen-Typen**)
BA
BA
BR
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Erhaltungsform der Diasporen***)
uvk
uvk
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Getreidearten
Avenasativa - Hafer
X
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X
Hordeum vulgare - Gerste
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Secale cereale - Roggen
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Triticum aestivum - Weizen
X
X
X
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Öl pf lanzen/Faserpf lanzen
Linum usitatissimum - Lein
X
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Papaversomniferum - Mohn
X
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X
Leguminosen
Lens esculenta - Linse
X
Pisum sativum - Erbse
X
Gemüse
Beta vulgaris - Rübe
X
Kulturobst
Prunus avium - Süßkirsche
X
X
Prunus insititia - Pflaume
X
X
Malus sylvestris - Apfel
X
X
Pyrus domestica - Birne
X
X
Wildobst
Fragaria vesca - Wald-Erdbeere
X
X
X
X
Rubus idaeus - Himbeere
X
X
X
X
Rubus fruticosus - Brombeere
X
X
X
Rubus caesius - Kratzbeere
X
Prunus spinosa - Schlehe
X
X
Sambucus nigra - Holunder
X
X
X
Corylusavellana - Hasel
X
X
X
X
X
handelt sich dabei um knapp 1 cm lange und etwa 1 mm
breite Teile des Leinstengels, die bei der Leinfaserge-
winnung anfallen.
Funde verkohlter Leguminosen-Samen liegen aus Düna
nur vereinzelt vor. Das entspricht den Befunden in vie-
len anderen mittelalterlichen Siedlungen Südnieder-
sachsens. Dennoch scheint die Erbse (Pisum sativum)
während dieses Zeitraumes hier eine erhebliche Bedeu-
tung als Breinahrung gehabt zu haben (Willerding,
1984,1985).
Das Gemüse ist bislang mit einigen Belegen von Beta
vulgaris (Rübe) nur spärlich vertreten. Möglicherweise
werden weitere Analysen zu genaueren Vorstellungen
über die Bedeutung des Gemüses in der Ernährung der
Einwohner von Düna führen. Dies gilt entsprechend für
die überhaupt noch nicht erfaßte Gruppe der Gewürz-
pflanzen.
Auffällig spärlich sind auch die Funde von Kulturobst-
arten aus den Feuchtsedimenten von Düna. Es liegen
bislang lediglich wenige Belege vor von Süß-Kirsche
(Prunus avium), Pflaume (Prunus insititia), Apfel (Malus
sylvestris) und Birne (Pyrus domestica). Hingegen kom-
men Nachweise von Wildobstarten wie Wald-Erdbeere
(Fragaria vesca), Himbeere (Rubus idaeus) und Brom-
beere (Rubus fruticosus) sowie Holunder (Sambucus
nigra) wesentlich zahlreicher vor. Dies deutet bereits
jetzt darauf hin, daß Wildobst auch in Düna während
des Mittelalters eine wichtige Rolle in der Ernährung ge-
spielt haben dürfte.
Unkräuter und Wildpflanzen
Ein Teil der in den Feuchtsedimenten von Düna ange-
troffenen Pflanzenreste mag von den ehedem in den
entsprechenden Feuchtbiotopen wachsenden Arten
stammen. Die Hauptmenge der Belege ist jedoch aus
anderen Standortsbereichen im Einzugsbereich der
Siedlung gekommen. Demnach liegt eine Thanato-
z ö n o s e vor, da die meisten Belege erst im Zuge ihrer
Ablagerung vergesellschaftet worden sind. Die Erreich-
barkeit des Sedimentationsplatzes für die verschieden-
artigen Pflanzenteile wird durch zahlreiche Determinan-
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