Tab. 3: Düna/Osterode, Lkr. Osterode/Harz: Soziologisch-ökologische Analyse des mittelalterlichen Siedlungs- und Nutzungsbereiches auf der
Grundlage der durch Diasporen nachgewiesenen Arten. Bezugsdaten nach Ellenberg (1979).
Pflanzen-
soziologische
Kennziffer
Pflanzengesellschaften
n
mittlere
Feuchtezahl
E
mittlere
Reaktionszahl
igenschaften des Bo
mittlere
Stickstoffzahl
dens
1.5
Röhricht - Phragmitetea
2
9.5
naß
X*)
7
stickstoffreich
1.73
Saure Kleinseggenwiesen - Caricetalianigrae
2
9.0
naß
3.5
sauer
2
sehr stickstoffarm
3.211
Zweizahnfluren - Bidention
4
8.0
feucht-naß
5.5
mäßig-schwach
sauer
8.3
sehrstickstoffreich
3.31
Nährsalzreiche Acker- und Gartenunkraut-Gesellschaft -
Polygono-Chenopodietalia
12
4.8
frisch
6.8
schwach sauer-
schwach basisch
7.2
stickstoffreich
3.42
Kalkarmere Getreideunkrautfluren - Aperetalia
11
5.0
frisch
3.0
sauer
5.0
mäßig stickstoffreich
3.5
Ausdauernde Stickstoff-Krautfluren - Artemisietea
4
5.5
frisch
(-feucht)
6.0
mäßig sauer -
schwach sauer
7.8
sehr stickstoffreich
3.71
Trittrasen - Plantaginetalia
3
6.0
frisch-feucht
X
6.5
stickstoffreich
5.2
Lockere Sand- und Felsrasen - Sedo-Scleranthetea
2
3.5
trocken
4.5
mäßig sauer
3.5
stickstoffarm
(- mäßig
stickstoffreich)
5.4
Grünland-Gesellschaften - Molinio-Arrhenatheretea
6
5.0
frisch
5.0
mäßig sauer
5.5
mäßig stickstoffreich
6.21
Waldlichtungs-Fluren und -Gebüsche - Epilobietalia
2
5.0
frisch
X
8.0
sehrstickstoffreich
8.4
Reichere Laubwälder und Gebüsche - Querco-Fagetea
2
6.0
frisch-feucht
X
7.0
stickstoffreich
*) X: indifferent
- Geobotanische Bezugsdaten erlauben die Auswer-
tung der aus Thanatozönosen stammenden Diaspo-
renfunde und führen so zur Rekonstruktion bestimm-
ter Vegetationseinheiten und der Standortsbedin-
gungen im Nahbereich der mittelalterlichen Siedlung.
- Wintergetreideflächen lagen offenbar überwiegend
auf weniger günstigen Böden geringen Basen- und
Stickstoffgehaltes.
- Getreide wurde bodennah geerntet, wie aus Diaspo-
renfunden niedrig bleibender Getreideunkräuter ab-
zulesen ist. Dies muß im Laufe der Zeit zu einer er-
heblichen Verarmung des Bodens geführt haben.
- Im Siedlungsgebiet selbst war es zu einer erhebli-
chen Eutrophierung gekommen. Eine entsprechende
Ruderalvegetation ist nachzuweisen.
- Für einige eutrophierte Flächen ist Gartenbau anzu-
nehmen.
- Die Böden besaßen in der Regel eine hinreichende
Wasserversorgung, so daß sie überwiegend als
frisch zu bezeichnen sind. Im Nahbereich der Ge-
wässer gab es allerdings auch feuchte bis nasse
Standorte.
Die inzwischen in Düna weitergeführten Ausgrabungen
des Institutes für Denkmalpflege (Klappauf, 1985) ha-
ben gezeigt, daß hier Siedlungen aus dem Zeitraum von
der Römischen Kaiserzeit bis ins späte Mittelalter er-
schlossen worden sind. Neben der landwirtschaftlichen
Produktion wurde dort auch Verhüttung von Erzen be-
trieben. Während des Frühmittelalters entwickelte sich
mit dem Steinhaus sogar ein Herrensitz. Auch hierdurch
unterscheidet sich Düna von den benachbarten, durch
archäologische Untersuchungen erschlossenen Sied-
lungen. Es zeichnet sich hier zugleich die im Gebiet bis-
lang einmalige Chance ab, durch weitere paläo-ethno-
botanische Untersuchungen die zeitliche, räumliche
und sozio-ökonomische Entwicklung dieses ländlichen
Platzes zentraler Bedeutung und seiner Versorgungs-
und Umweltverhältnisse zu erfassen3. Dazu wird ver-
mutlich u. a. die Analyse größerer Materialmengen
möglichst unterschiedlicher Genese und Lagerung er-
forderlich sein. Wichtig ist es auch, daß Proben aus ver-
schiedenen Bereichen und Zeithorizonten der Siedlung
zur Verfügung stehen.
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Grundlage der durch Diasporen nachgewiesenen Arten. Bezugsdaten nach Ellenberg (1979).
Pflanzen-
soziologische
Kennziffer
Pflanzengesellschaften
n
mittlere
Feuchtezahl
E
mittlere
Reaktionszahl
igenschaften des Bo
mittlere
Stickstoffzahl
dens
1.5
Röhricht - Phragmitetea
2
9.5
naß
X*)
7
stickstoffreich
1.73
Saure Kleinseggenwiesen - Caricetalianigrae
2
9.0
naß
3.5
sauer
2
sehr stickstoffarm
3.211
Zweizahnfluren - Bidention
4
8.0
feucht-naß
5.5
mäßig-schwach
sauer
8.3
sehrstickstoffreich
3.31
Nährsalzreiche Acker- und Gartenunkraut-Gesellschaft -
Polygono-Chenopodietalia
12
4.8
frisch
6.8
schwach sauer-
schwach basisch
7.2
stickstoffreich
3.42
Kalkarmere Getreideunkrautfluren - Aperetalia
11
5.0
frisch
3.0
sauer
5.0
mäßig stickstoffreich
3.5
Ausdauernde Stickstoff-Krautfluren - Artemisietea
4
5.5
frisch
(-feucht)
6.0
mäßig sauer -
schwach sauer
7.8
sehr stickstoffreich
3.71
Trittrasen - Plantaginetalia
3
6.0
frisch-feucht
X
6.5
stickstoffreich
5.2
Lockere Sand- und Felsrasen - Sedo-Scleranthetea
2
3.5
trocken
4.5
mäßig sauer
3.5
stickstoffarm
(- mäßig
stickstoffreich)
5.4
Grünland-Gesellschaften - Molinio-Arrhenatheretea
6
5.0
frisch
5.0
mäßig sauer
5.5
mäßig stickstoffreich
6.21
Waldlichtungs-Fluren und -Gebüsche - Epilobietalia
2
5.0
frisch
X
8.0
sehrstickstoffreich
8.4
Reichere Laubwälder und Gebüsche - Querco-Fagetea
2
6.0
frisch-feucht
X
7.0
stickstoffreich
*) X: indifferent
- Geobotanische Bezugsdaten erlauben die Auswer-
tung der aus Thanatozönosen stammenden Diaspo-
renfunde und führen so zur Rekonstruktion bestimm-
ter Vegetationseinheiten und der Standortsbedin-
gungen im Nahbereich der mittelalterlichen Siedlung.
- Wintergetreideflächen lagen offenbar überwiegend
auf weniger günstigen Böden geringen Basen- und
Stickstoffgehaltes.
- Getreide wurde bodennah geerntet, wie aus Diaspo-
renfunden niedrig bleibender Getreideunkräuter ab-
zulesen ist. Dies muß im Laufe der Zeit zu einer er-
heblichen Verarmung des Bodens geführt haben.
- Im Siedlungsgebiet selbst war es zu einer erhebli-
chen Eutrophierung gekommen. Eine entsprechende
Ruderalvegetation ist nachzuweisen.
- Für einige eutrophierte Flächen ist Gartenbau anzu-
nehmen.
- Die Böden besaßen in der Regel eine hinreichende
Wasserversorgung, so daß sie überwiegend als
frisch zu bezeichnen sind. Im Nahbereich der Ge-
wässer gab es allerdings auch feuchte bis nasse
Standorte.
Die inzwischen in Düna weitergeführten Ausgrabungen
des Institutes für Denkmalpflege (Klappauf, 1985) ha-
ben gezeigt, daß hier Siedlungen aus dem Zeitraum von
der Römischen Kaiserzeit bis ins späte Mittelalter er-
schlossen worden sind. Neben der landwirtschaftlichen
Produktion wurde dort auch Verhüttung von Erzen be-
trieben. Während des Frühmittelalters entwickelte sich
mit dem Steinhaus sogar ein Herrensitz. Auch hierdurch
unterscheidet sich Düna von den benachbarten, durch
archäologische Untersuchungen erschlossenen Sied-
lungen. Es zeichnet sich hier zugleich die im Gebiet bis-
lang einmalige Chance ab, durch weitere paläo-ethno-
botanische Untersuchungen die zeitliche, räumliche
und sozio-ökonomische Entwicklung dieses ländlichen
Platzes zentraler Bedeutung und seiner Versorgungs-
und Umweltverhältnisse zu erfassen3. Dazu wird ver-
mutlich u. a. die Analyse größerer Materialmengen
möglichst unterschiedlicher Genese und Lagerung er-
forderlich sein. Wichtig ist es auch, daß Proben aus ver-
schiedenen Bereichen und Zeithorizonten der Siedlung
zur Verfügung stehen.
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