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Agrippa von Nettesheim, Heinrich Cornelius; Mauthner, Fritz [Editor]
Die Eitelkeit und Unsicherheit der Wissenschaften und die Verteidigungsschrift (1. Band) — München: bei Georg Müller, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.57344#0066
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III. ETWAS ZUR LITERATUR
ER sich von Agrippas Wesen eine deutliche
Vorstellung machen will, der muss sich schon
die Mühe nehmen, seine Werke und insbesondere
seine Rriefe zu lesen, aber mit kritischen Augen zu
lesen. Agrippa war nicht nur ein Charlatan, sobald
er irgendwo einen Vorteil winken sah, er flunkerte
auch aus Neigung und Gewohnheit und endlich ist
sogar in seiner Sprache, in dem Humanistenlatein der
Zeit (was ich besonders wiederholen möchte) eineQuelle
derUnwahrheit verborgen. Alle seine altern Biographen
haben ihm zuviel geglaubt. So auch der Skeptiker Bayle,
dessen Artikel,,Agrippa“ in dem Historischen und kri-
tischen Wörterbuche nicht zu den besten des wert-
vollen Buches gehört. Bayle hält sich sehr lange bei
den Beweisen dafür auf, dass Agrippa kein Zauberer
gewesen sei. Viel wertvoller ist das Kapitel über A grippa
in Jacob Brackers grosser lateinischer Philosophie-Ge-
schichte wie auch in den „Kurtzen Fragen aus der
Philosophischen Historie von Christi Geburt bis auf
unsere Zeiten“ (Band VI, S. 587 ff.); auch Brücker
nimmt zu viele Angaben über Agrippas Lebensum-
stände auf Treu und Glauben hin, aber er charakteri-
siert den Mann und seine Hauptwerke ganz richtig
und dringt mit mancher Bemerkung tief genug in die
Seele Agrippas ein. Auch weiss er schon, dass einige
 
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