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Allgemeine theologische Bibliothek — 1.1774

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https://doi.org/10.11588/diglit.22485#0206
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186 Die neusten Offenbahrungcu.
nung ist eben dasjenige, was die Neuern vor den
Alten voraushaben. Doch schrieben sie deswegen
nicht ohnePlan und Ordnung. Sie folgten mehr,
gleich den Dichtern, der Ordnung der Einbildungs-
kraft wir folgen der Ordnung der Vernunft—
In der Wahl des Ausdrucks sind freilich nicht
alle gleich glücklich: aber wer kan dicß mit Recht
verlangen? Sind es alle Griechische und Römische
Scribenten ? Kein Griechischer und Römischer Scri-
bentist, meiner Ueberzeugung nach, darin so glücklich
als —- Paulus: nur hat man bey der erstaunenden,
und wenn ich so sagen soll, talmudischen Kürze sei-
ner Schriften (überhauptein sehr wichtiger Vorzug
d^S ganzen neuen Testaments; es wäre sonst zu Fo-
lianten angewachfen, dafür dem Leser gegrauct hatte)
dich glückliche Talent dieses Apostels, wie den Zu-
sammenhang seiner Gedanken, nicht immer be-
merkt.
Zweytens erinnert der Herr Verfasser, das
Griechische im neuen Testamente wäre ein Vasiart
von einer Sprache, es verlohne sich daher der Mü-
he nicht, das Originelle desselben in der Übersetzung
durchleuchten zu lassen. Es ist wahr, die Sprache
des neuen Testaments ist nicht rein griechisch: aber
sie ist deswegen noch kein Bastart. Sie ist ein ei-
gener Dialect vom Griechischen, wie die Syrische,
Arabische und Chaldäische Sprache, Dialecte vom
Hcbräi-
u) Aber wie wenn man sagte: „die Ordnung der Ein-
bildungskraft ist gar keine Ordnung?), Anmer-
kung von einer andern Hand.
 
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