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Allgemeine theologische Bibliothek — 1.1774

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https://doi.org/10.11588/diglit.22485#0308
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288 Philosophische Gespräche.

Beweise ihrer unmittelbaren Bekanntmachung em-
pfinden ließe ? „ Agathokleö scheint auf diesen Ein-
wurf nicht viel sagen zu können. Indessen behilft
er fich (S. 48-) mit der Diftinction. „Welchen
Schüler mcynen Sie? den Schüler der eigentli-
chen Religion, oder der Gottesgelahrhcit?,, Her-
mogenes aber antwortet bündig und mit Entschlos-
senheit- (S. 48- 49») „Ich mcyne beyde; vor-
züglich aber den erster». Nachdenkende und durch
anderweitige Ausbildung vorbereitete Gcmüther
können nun freylich wohl den unaussprechlich gros-
sen Werth der ächten Religionswahrheiten empfin-
den, und daraus die Folge ziehen, daß ihreHcrkunft
göttl ich seyn müsse. Für diese mögen also die äus-
ser» Beweisgründe nur als ein kräftiges Stär-
kungsmittel empfohlen werden. Allein, wie wird
re nm den rohen ungebildeten Haufen stehen, wel-
chem den größern Theil der Gesellschaft ausmacht?
Wie ist doch bcy denen die zarte Empfindlichkeit ge-
gen Vortrefiichkeiten zu suchen, welche nur von der
reinen Vernunft bemerket werden können? Wie
«st von denen die gehörige Empfindung und Schä-
tzung eines Wertheö zu verlangen, der nicht vor
Sie Sinne gebracht werden kann ? Wie kann man
Key denen die nöthige Fertigkeit von der erkannten
Beschaffenheit einer Sache auf ihre wirkende Ursache
zu schließen mit Billigkeit voraussctzen? Diese
sind c§, für welche die mildthätige Religion durch
historische Beweisgründe, recht eigentlich gesorgt
hat; und ich denke, wir würden eine recht große
Verantwortung auf uns laden, wenn wir uns nicht
bcei-
 
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