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Allgemeine theologische Bibliothek — 1.1774

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https://doi.org/10.11588/diglit.22485#0404
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Z84 Nachrichten.
der menschlichen Erkenntniß; durch jede wahre oder
vergrößerte Herzahlung der Schwierigkeiten bey der
Schriftauslegung, der anscheinenden Ungereimtheiten
in der Bibel, der mannichsaltigen Widersprüche der
Gottesgelehrtsn und der Religionspartheyen; durch
jedes schwarze Gemahlde von den Uebeln der Intole-
ranz, der Gewissenstyranney, des Aberglaubens und
der Schwärmerey, die die .Religion Jesus von Naza-
reth ungerichtet haben soll; durch jedes glanzende
Ideal einer kurzgefaßten, allgenugsamen natürlichen
Religion — von einem jeden witzigen Raisonneur,
dessen größte Starke im Uebertreiben und Tableaux-
machen — und im Verschweigen und Ueberhüpfen —-
besteht, übern Haufen geworfen zu werden: —- das
alles ist ihm unentbehrlich, wenn er an der Tugend
und Religion eine standhafte Treue beweisen soll, die
weder Eigensinn noch Aberglauben — sondern die
Frucht einer weisen Ueberzeugung ist.
Bey solchen Überzeugungen, die ich habe, und
bey dem etwelchen Interesse für die Religion und
Glückseligkeit meines Nebenmenschen und besonders
meiner Mitbürger, welches mir Gott in mein Herz
gelegt hat, stieg der Wunsch in mir auf, zur gründli-
chen Religionsunterweisung und Befestigung derer
Jünglinge das Meinige beyzutragen, die aus verschie-
denen mehr und minder wichtigen Ursachen, am öf-
testen aus Gewohnheit für ein oder m.hr Jahrs aus
ihrer Vaterstadt weggefchickt werden, und die, ihres
vornehmeren Standes wegen den besondern ohen ge-
trennten Gefahren in Absicht auf Religion und Tu-
gend mehr als gewöhnlich ausgesetzt sind. Daher
bin ich auf den Entschluß gekommen, den man mir
durch diese Blärterzu Tage zu legen, erlauben wird—«
einer Zahl solcher junger Herrn wöchentlich einige
Stun-
 
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