Allgemeine theologische Bibliothek (2.1774)

Kings Gebräuche und Ceriuiouien der rc. 17z
sehr rühmet. Hier haben wir nicht nur einige vor-
zügliche Schriftsteller vermißt, sondern uns noch
vielmehr darüber gewundert, daß er das orthodoxe
Glaubensbekenntniß der griechischen Kirche von
Petrus Mogilos ganz übergangen hat. Es ist aber
hernach S. 16. angeführt, ein gar kurzer Auszug
daraus gemacht und dabey angcmerkt: „ dieses Be-
kenntniß scheine einmal die Stütze der Grundsätze
von der rußischen Kirche gewesen zu seyn; es seycn
aber viele Punkte darinnen, welche die gegenwärtige
Lehrer dieser Kirche keineswegs billigen und andere
Dinge, welche sie als Kleinigkeiten ansehen, und kurz,
sie legen dem Buche gar kein Ansehn mehr bey.»
Das wäre die neuste Nachricht, wenn sie so ganz
richtig wäre. Zum wenigsten ist das daran sehr
schwach gesagt, es scheine nur, ein solch Ansehen
gehabt zu haben. Nein! -er hat cö öffentlich und
unstreitig seit ohngefehr einem Jahrhundert gehabt,
und so zweifelhaft muß man von so ganz offenbaren
Dingen nicht reden, wenn man nicht verdächtig
werden will. Es ist mehr als einmal zu Moskau
und Petersburg auf Befehl der Regenten, mit der
Vorrede des Patriarchen, auch unter dem Ansehen
der heil. Synode gedruckt und ausgegeben worden
u. d. g. Es kommt fast heraus, als wenn ein rußi-
scher Geistlicher in Petersburg sagen würde, es
scheine, die AugspurgischeConfeßion habe einmal bei-
den Protestanten in Deutschland ein symbolisches
Ansehen gehabt. Sonst ist noch ein starker Druck-
fehler dabey eingeschlichen, da die Approbation der
griechischen Patriarchen aus 174z um ein hundert
Jahre später angesetzt wird. Zuletzt in der Vorrede
noch eine Ehrenrettung vor die rußische Geistlich-
keit und Kirche. An den vornehmeren unter jenen
rühmet