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Allgemeine theologische Bibliothek — 2.1774

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https://doi.org/10.11588/diglit.22487#0204
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196 Sammlung gottesdienstlicher Lieder:
redet ja deutlich genug: der neue Mensch soll seinen
Wandel nach Gott bilden, sich dem göttlichen Wil-
len gemäß verhalten, oder wie es in andern Stellen
heißt, in der Nachfolge Gottes stehen; heilig, barm-
herzig und vollkommen seyn, wie es Gott ist, i Pet.
1, i;. l6. Luc. 6, Matth. 5, 48. Ein sol-
cher verdient den Namen eines neuen, und eines
nach Gott geschaffenen oder gebildeten Menschen;
die Sinnesänderung ist als eine Umschaffung des
Herzens anzusehen. Eben das gilt grossentheils
von demzweyten großen Beweisspruch Koloff z, io.
welcher noch weniger beweist, indem hier nicht nach
der lutherschen Uebersetzung ein Anziehen des neuen
Menschen, oder wie man vorgiebt, des göttlichen
Ebenbildes befohlen; sondern in dem damit genau
zusammenhängenden V. 9. das Lügen verboten wird,
weil die Koloffer durch Annahme des ChristenthumS
den neuen Menschen bereits angezogcn hatten
70V veov folglich nun nicht mehr nach
der alten Gewohnheit, sondern nach der erlangten
bessern Erkenntniß wandeln sollten. Das rcLi-'
rixovA 78 X7t2-«V72? «072V würde etwas entscheiden,
wenn man nicht zugleich eingestchen müßte, daß
der Mensch bey dem bereits erlangten göttlichen
Ebenbilde noch boshaft wider seinen Nächsten lügen
könne; und gesetzt man nähme seine Zuflucht zu dem
Sündenfall des Adams, so stehen doch noch andre
weit wichtigere Schwierigkeiten im Wege. Gewiß
jst, daß ki-LLv hier nicht eben die Bedeutung haben
könne, wie Kap. i, r 5. vielleicht ist es hier nicht viel
von707r-2§ unterschieden, und weißt uns auf Gott,
der uns zu neuen Menschen macht, und dessen uns
geoffenbarte Eigenschaften^ die gleichsam fein Bild
entwerfen, ein Mister unsere Wandels seyn sollen?
 
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