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Allgemeine theologische Bibliothek — 2.1774

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https://doi.org/10.11588/diglit.22487#0277
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LavaLers vermischte Schriften. 269
In seiner Seele lägen, vermittelst Leb Vorstellun-
gen, die ihm Vernunft und die Religion darbietet,
nur 9 Grade. Gott sähe, daß der Mensch diese 9
Grade redlich anwendete, (wie oben der Mensch, dec
sich anstemmte, den Körperfortzubewegen) und er er-
setzte durch Cooperation seiner Substanz die feh-
lenden i r Grade; so würde das immer unmittelba-
re Wirkung Gottes bleiben , und der Effekt würde
Gott unmittelbar zugcschrieben werden können, un-
beschadet der menschlichen Freyheit. Denn es stund
ja doch in des Menschen Freyheit, feine 9 Grade
Kraft zu brauchen, oder nicht zu brauchen. Man
nehme nun Fälle, wo etwa der Effekt ein wenig aus-
serordentlich ungewöhnlich und übernatürlich schiene —
wo z. E. sich bcy der leidenden Tugend ein ganz be-
sonderer Grad von Heroismus, Geduld und Freudig-
keit in den heftigsten Quaaten, oder des etwas, äusi
serte, so daß vielleicht von 50 Graden Kraft Gott4s
hinzugethan hätte, würde man nicht wie von Ste-
phane sagen können , „dieser Mann war voll des
H. Geistes,—- ohne deswegen etwa an solche un-
mittelbare Wirkungen Gottes denken zu muffen, die
in der Art « und angczeigt wurden?
g) Und dieß füh.k uns auf den dritten Punkt,-
Len wir dem H. L. zur Beherziguwg vorlegen wollten.
Man stehet wohl, daß die heilige Schrift die Wirk-
samkeit Gottes, die sich bey allen Christen äußert, oft
mit eben den Ausdrücken bezeichnet, mit denen sie je-
ne bezeichnete, die sich blos bey den Aposteln und er-
sten Lehrern der Kirche äußerte. Allein so wenig
daraus folgt, daß die A r t der Wirksamkeit bey bey,
Len Gegenständen eincrley sey, sowenig folgt auch,
Laß der Effekt dieser Wirksamkeit überall einerley
s-yn
 
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